Julian Erhardt meldet sich zurück

von Redaktion

Profi-Triathlet aus Übersee wird beim Heidelbergman trotz eines Radsturzes Dritter

Heidelberg – Nach seiner Aufgabe bei der Challenge Kaiserwinkl-Walchsee hat sich Julian Erhardt (Triathlon Grassau) eindrucksvoll zurückgemeldet! Der Profi-Triathlet aus Übersee hat beim Heidelbergman über die olympische Distanz (1,6 Kilometer Schwimmen, 35 Kilometer Radfahren, zehn Kilometer Laufen) den dritten Platz belegt und dabei unter anderem die Triathlon-Größen Sebastian Kienle (vierter Platz) und Nick Kastelein (siebter Rang), der zuletzt den Ironman Vitoria-Gasteiz gewonnen hatte, hinter sich gelassen.

Schneller als Erhardt (2:02:33 Stunden) waren an diesem Tag nur die beiden Lokalmatadore Malte Plappert (Tri-Team Heuchelberg/ 2:01:02) und Jakob Breinlinger (Team Nikar Heidelberg/2:01:43). Julian Erhardt ist damit auch auf dem besten Weg, die Gesamtwertung des Rhein-Neckar-Cups zum dritten Mal in Folge zu gewinnen.

„Ich habe alles gegeben, was an dem Tag drin war. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden“, erklärte Erhardt. Ganz speziell freute er sich auch darüber, den deutschen Top-Triathleten Sebastian Kienle das erste Mal geschlagen zu haben. „Er war in meiner Jugend ein Vorbild für mich“, betonte er.

Erhardt hat für diese Top-Platzierung sehr hart im Training gearbeitet. „Auch mental“ gab es nach dem Rennen am Walchsee einiges aufzuarbeiten. „Das war schon sehr frustrierend“, blickte der ehrgeizige Sportler zurück. Und auch beim Rennen in Heidelberg musste Erhardt einige „schwierige Momente“ überstehen, gestand er.

Das Schwimmen lief noch sehr solide für ihn. Als Fünfter wechselte Julian Erhardt auf die Radstrecke, wohlwissend, dass er gegen „die Bergflöhe“ Plappert und Breinlinger keine Chance hatte. Dennoch kämpfte Erhardt und fuhr auf den vierten Platz vor. Kurz vor der Wechselzone passierte ihm dann aber ein Malheur, das ihn kurz zittern ließ. Beim Absteigen vom Rad unterlief Erhardt „ein tragischer Flüchtigkeitsfehler“, wie er es selber nannte. Mit einem Salto über den Lenker stieg Erhardt äußerst unsanft ab. „Das hat wohl ziemlich brutal ausgesehen.“

Der Überseer kam aber Gott sei Dank glimpflich davon und konnte weitermachen. „Die ersten 500 Meter beim Laufen wusste ich aber nicht, ob ich es ins Ziel schaffen werde.“ Doch der Überseer meisterte auch die letzte Distanz – und wie! Mit der schnellsten Laufzeit aller Athleten sicherte er sich den dritten Platz. „Das war cool! Endlich konnte ich auch mal im Wettkampf meine Laufleistung, die ich sonst immer im Training zeige, bestätigen“, freute er sich. Beim Sturz zog er sich ein paar Prellungen und Abschürfungen zu. „Das ist jetzt nicht so angenehm“, berichtete er.

Erhardt hat bereits am heutigen Samstag das nächste Rennen auf seinem Plan stehen. Dann geht es nach Ladenburg zum Römerman. Auch dieser Wettkampf geht über die olympische Distanz (1,8 Kilometer Schwimmen, 41 Kilometer Radfahren, zehn Kilometer Laufen) und zählt zum Rhein-Neckar-Cup.

In Ladenburg konnte Erhardt bislang „noch nie ein gutes Rennen machen“. Das würde er diesmal gerne ändern. Nach seinen Siegen in Mußbach und Maxdorf sowie seinem dritten Platz in Heidelberg würde sich der 30-Jährige mit einem weiteren Erfolg auch schon vor dem letzten Rennen der Serie in Viernheim (27. August/Sprintdistanz) den Gesamtsieg sichern.

„Ich werde auf jeden Fall Vollgas geben“, versprach er. „Und ich habe sicherlich auch gute Chancen, das Rennen zu gewinnen“, ergänzte er.

Gelingt dies, dann könnte er auch mit ganz viel Selbstvertrauen nach Dresden reisen. Dort findet am 31. Juli der Ironman 70.3 statt und etliche Profis haben bereits ihr Kommen angekündigt. Auch Julian Erhardt will dort wieder ganz weit vorne mitmischen. SB

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