Krefeld – Freitag, 19 Uhr in Krefeld: 7:6 und 4:6 hieß es im letzten Doppel zwischen Blau-Weiß Krefeld und den TC 1860 Rosenheim – in einem Match, das im Abstiegskampf der 1. Tennis-Bundesliga entscheiden kann. Gewinnen Gombos/Muller für die Sechziger, ist man mit einem 3:3 nächstes Jahr sicher wieder erstklassig – verlieren sie, gäbe es ein schweres Match am Sonntag gegen Neuss, das noch gewonnen werden muss.
Wie so oft musste der Match-Tiebreak entscheiden und das Team am Spielfeldrand um Dieter Dörfler und Thomas Detterbeck war mit den Nerven am Ende. Gegen ein lautstarkes Krefelder Publikum behielt besonders der Franzose Alexandre Muller die Nerven. Als der Matchball zum 10:6 verwandelt wurde, brach die Freude aus der Mannschaft heraus. Mit so vielen Schwierigkeiten hatte man sich diese Saison herumärgern müssen, nun hat man es doch geschafft. Auf der Gegenseite das umgekehrte Bild: Krefeld ist nach 50 Jahren durchgängig in der Bundesliga erstmalig abgestiegen!
Vor den Einzeln wussten die Rosenheimer, dass es sicher nicht einfach werden würde, man sah sich aber trotzdem als der leichte Favorit mit der besseren Ausgangssituation. Krefeld hatte mehr Druck und die vier Italiener in den Reihen der Gegner zeigten entsprechende kämpferische Leistungen. So auch Federico Gaio gegen Norbert Gombos, wobei der Slowake mit seinen druckvollen Schlägen am Anfang das Match beherrschte. Der Punkt an Position zwei war eigentlich auch eingeplant, doch Gaio schaffte es, sich mit der Hilfe des Publikums zurückzubeißen. Eine bittere Schiedsrichterentscheidung für Rosenheim und einen engen Tiebreak später hieß es 6:2, 3:6 und 8:10 aus Sicht von Gombos. Weniger gefährdet war Alexandre Muller an Position vier, er gewann mit 6:2 und 6:3 stark gegen Enrico Dalla Valle. Angestrebt war ein 3:1 nach den Einzeln, die zweite Runde war also unter Druck. Sebastian Ofner ließ sich davon an Nummer drei nichts anmerken, er spielte gnadenloses Powertennis und ließ Andrea Arnaboldi beim 6:3 und 6:3 wenig Chance. Aljaz Bedene hatte im Spitzenmatch gegen Stefano Travaglia noch mit Schulterproblemen zu kämpfen und schaffte es nur im ersten Satz, mit dem starken Italiener mitzuhalten. Er hatte auch zwei Satzbälle, konnte diese aber nicht nutzen und es hieß nach dem 6:7 und 2:6 also 2:2 nach den Einzeln.
Die Doppel mussten also entscheiden und bei den Sechzigern kamen wieder böse Erinnerungen hoch. Irgendwie musste ein Doppelsieg her, sonst hatte man tatsächlich am Sonntag noch eine realistische Gefahr, abzusteigen. Nachdem Weissborn/Ofner 4:6 und 4:6 verloren, schafften es Gombos/Muller glücklicherweise, wobei man ihnen großen Respekt für ihre Nervenstärke aussprechen musste.
Nun kann man entspannt das letzte Heimspiel am Sonntag gegen Blau-Weiß Neuss zelebrieren. Dort können die Rosenheimer Fans noch einmal ihre Spitzenspieler sehen. Und dies nun auch ohne den unbedingten Druck, gewinnen zu müssen. Es geht an der Pürstlingstraße gewohnt um 11 Uhr los.