Rosenheim – Klaus Seidel ist zurück beim TSV 1860 Rosenheim – wieder in der Bayernliga Süd, wo er die Fußballer schon einmal übernommen hatte, allerdings nicht in so einer prekären Situation. Damals war Seidel im Januar 2016 eingestiegen und hatte die Sechziger mit einer sensationellen Rückrunde in die Relegation und dort zurück in die Regionalliga geführt. Nun gilt es, den Abstieg aus der Bayernliga zu vermeiden und dafür erst einmal die Negativserie von acht Niederlagen am Stück zu beenden. Sein Comeback auf der Sechziger-Bank feiert der 56-jährige Trainer am Samstag ab 14 Uhr mit dem Gastspiel beim FC Ismaning.
Um die „Mission Klassenerhalt“ erfolgreich zu gestalten, bekommt der Rosenheimer Kader zukünftig Auffrischung. Laurin Demolli hat einen neuen Vertrag unterschrieben und sollte die erhoffte Verstärkung in der Offensive sein, auch Innenverteidiger Adnan Kasumovic hat einen Kontrakt unterzeichnet. Beide sind gegen Ismaning aber noch nicht im Einsatz. Demolli (22), der in der vergangenen Saison 32 Partien für 1860 in der Regionalliga bestritt, laboriert noch an einer Verletzung und befindet sich im Aufbautraining, bei Kasumovic (24), in der Vorsaison in 23 Begegnungen für Landesliga-Absteiger SB Rosenheim im Einsatz, sind noch Formalitäten zu erledigen.
Somit muss Seidel also mit dem Personal auskommen, das sich bislang nicht mit Ruhm bekleckert hat. Torwart Thomas Wimmer, Defensiv-Allrounder Markus Sattelberger und Stürmer Bojan Tanev fallen auch weiterhin aus. „Die sind willig, geben im Training Vollgas und hauen sich rein“, meint Seidel nach den ersten Einheiten, „die Mannschaft ist aber auch noch brutal jung“. Aus dem Kader von damals sind nur noch Christoph Wallner und Sascha Marinkovic sowie Co-Trainer Michael Wallner (damals noch als Spieler) übrig. „Es fehlt schon Routine“, sagt der neue Trainer.
Er hat die ersten Einheiten damit verbracht, „Struktur in die Defensive reinzubringen“. Daran wird er in den nächsten Wochen ansetzen: Eine passende Formation finden, viel verschieben und somit auf dem Platz die in dieser Situation notwendige Geschlossenheit zeigen. „Die müssen die Lust am Verteidigen kriegen“, sagt Seidel über seine Spieler. Und natürlich die eigenen Fehler minimieren. „Das waren zuletzt zu viele“, weiß Seidel, der sich das 3:5 gegen Nördlingen auf der Tribüne des Jahnstadions angeschaut hatte. Auch wenn das Personal noch gleich bleibt, wird er Veränderungen im Team vornehmen. „Ich muss versuchen, die Spieler auf die Positionen zu stellen, wo sie die beste Leistung bringen.“tn