Kolbermoor – Das Bild bei den Bundesliga-Tischtennis-Damen des SV-DJK Kolbermoor hat sich für die kommende Saison ein wenig verändert. Allerdings hat auch die Konkurrenz nicht geschlafen. Der Kampf um den Titel scheint heuer spannender zu werden als in der Vergangenheit. Kolbermoors Gegner haben teilweise kräftig aufgerüstet.
TTC Berlin eastside: Die Hauptstädterinnen gelten auch in der kommenden Saison als großer Favorit auf den nationalen Titel sowie Pokal und Champions League. Der Kader umfasst 13 Spielerinnen, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Mit Lee Ho Ching aus Hongkong und der 19-jährigen Russin Elizabet Abraamian konnte der Meister zwei Top-Spielerinnen verpflichten. Hinzu kommt Defensivspielerin Ran Li-Kath, die zuletzt noch im Trikot des SV-DJK Kolbermoor aktiv war.
TSV Langstadt: Ein konkretes Saisonziel hat der Vizemeister nicht ausgegeben. Auch einen Titel verlangt Langstadts Sportlicher Leiter Manfred Kämmerer nicht. Dennoch möchte er wieder oben mitspielen. Kurz vor Meldeschluss landeten die Hessen mit der Verpflichtung der Hongkong-Chinesin Minnie Soo einen absoluten Coup, der die Mannschaft um Kapitänin Petrissa Solja nochmals um einiges stärker macht. Die 24-jährige Soo fällt durch ihre offensive Spielweise auf.
SV Böblingen: In der vergangenen Saison eigentlich schon abgestiegen, schafften die Baden-Württembergerinnen in der Rückrunde mit einer Superserie doch noch den Klassenerhalt. Um nicht noch einmal in diese Bredouille zu kommen, hat man vorgesorgt. Zur bestehenden Mannschaft, die einmal mehr von der 53-jährigen Qianhong Gotsch angeführt wird, hat man die englische Nationalspielerin Charlotte Bardsley verpflichtet. Auch Lin Chia-Hsuan, die nur ein Spiel in der vergangenen Saison verloren hat, ist wieder mit dabei.
TTC Weinheim: Ob Titelkandidat oder nicht, das muss sich erst herausstellen. Jedenfalls konnte das nördlich von Heidelberg gelegene Quartett die Abgänge mehr als kompensieren. Mit der zuletzt in Kolbermoor spielenden Yuan Wan sowie den beiden anderen Neuzugängen Giorgia Piccolin und Mateja Jeger wie auch der aus Brasilien stammenden Spitzenspielerin Bruna Takahashi steht den Baden-Württembergerinnen ein Team zur Verfügung, das in der Lage ist, die Spitzenmannschaften mehr als nur zu ärgern. „Klares Ziel ist das Erreichen der Play-offs“, so Manager Christian Säger.
TTG Bingen/Münster-Sarmsheim: Nach zwei Spielzeiten, die die Rheinland-Pfälzerinnen aufgrund von Corona am liebsten vergessen würden, versucht man nun, den Blick nach vorne werfen zu können. Die Hoffnungen ruhen dabei auf der ehemaligen russischen Nationalspielerin Elena Kuzmina sowie auf Lea Rakovac aus Kroatien. Es gibt eine Änderung auf der Kommandobrücke: Den ausgeschiedenen Frank Liesenfeld ersetzt nun Peter Engel – einer der besten Kenner der internationalen Damen-Tischtennisszene.
ESV Weil/Rhein: Vor zwei Jahren ist das Quartett in die Eliteklasse der deutschen Tischtennisszene aufgestiegen und wurde als Abstiegskandidat gehandelt. Genau das Gegenteil war aber der Fall. Das Quartett aus dem Dreiländereck hat das Play-off erreicht und dies quasi als Beweis in der letzten Saison wiederholt. Die Mannschaft wird sich auch heuer nicht verändern, denn das Geheimnis liegt in der Ausgeglichenheit. Einzig die 17-jährige Kroatin Hana Arapovic wechselte in das erste Paarkreuz.
TSV Schwabhausen: Der neben dem SV-DJK Kolbermoor einzige bayerische Klub hat zuletzt als Dritter eine hervorragende Spielzeit absolviert und ist in den Play-off-Spielen nur knapp am Kolbermoorer Quartett nach drei Unentschieden gescheitert. Auch heuer will man die Mannschaft langsam und kontinuierlich weiter verbessern, wenngleich man auf die Dienste von Mateja Jeger verzichten muss. Auf eine Neuverpflichtung hat man hingegen verzichtet und vertraut hinter der deutschen Meisterin Sabine Winter sowie Liu Yangzi auf vier sehr ausgeglichene Spielerinnen.