Die Konkurrenz ist größer geworden

von Redaktion

Kolbermoors Damen wollen ein ernsthaftes Wort um den Meistertitel mitreden

Kolbermoor – Wenn man die 1. Tischtennis-Bundesliga der Damen etwas genauer unter die Lupe nimmt, dann ergeben sich für die elfte Spielzeit des SV-DJK Kolbermoor im Oberhaus einige Fragen. Werden sie – wie in der vergangenen Saison – zittern müssen, um die Play-offs zu erreichen? Werden sie mit dem TTC Berlin eastside die Liga dominieren? Oder gibt es noch weitere Teams, die sich als Konkurrenz aufspielen?

Fakt ist, dass Kolbermoors Gegner aufgerüstet haben. Das macht die Liga spannend, birgt für Kolbermoor aber auch die Gefahr, dass man bei unglücklichem Verlauf doch nicht dort landet, wo man eigentlich hin will. Das Wort Unglück kennt man ja besonders gut aus der letzten Saison. Neben den verletzungsbedingten Sorgen musste man einmal sogar zwei Punkte kampflos wegen eines vermeintlich positiven Corona-Tests abgeben. Und wenn man dann noch bedenkt, dass den letztjährigen Halbfinalisten mit Yuan Wan (nach Weinheim) und Ran Li-Kath (nach Berlin) zwei Topspielerinnen verlassen haben, dann scheint im ersten Augenblick die Wahrscheinlichkeit eigentlich höher, zunächst nur im Mittelfeld mitzuspielen.

Kolbermoors Verantwortliche waren allerdings nicht untätig: Mit Linda Bergström konnte man eine Topspielerin unter Vertrag nehmen. Die Schwedin bringt als Referenz mit, mit dem österreichischen Spitzenklub Froschberg Linz bereits in der Champions League gespielt zu haben. Und mit Solomiya Brateyko, die vom TuS Uentrop an die Mangfall wechselte, schloss sich die aktuelle ukrainische Landesmeisterin den Oberbayerinnen an. „Unsere Fans werden mit den beiden Spielerinnen sehr viel Freude haben. Wir sind in der kommenden Saison auf alle Fälle sehr stark“, sagt Abteilungsleiter Michael Fuchs.

Neben dem Quartett Kristin Lang, Linda Bergström, Matilda Ekholm, hinter deren Einsatz ein Fragezeichen steht, und Solomiya Bratyko sind auch noch Svetlana Ganina – sie hinterließ in der abgelaufenen Saison einen bärenstarken Eindruck – Laura Tiefenbrunner sowie Naomi Pranjkovic auf der Meldeliste. Da stellt sich jetzt die Frage, wer welches Spiel absolviert. Fuchs hat sich bei dieser Frage noch nicht festgelegt. Auch die Doppelaufstellungen dürften vom jeweiligen Gegner abhängen. Zudem gilt es abzuwarten, wie viele Begegnungen Linda Bergström, die in Schweden lebt, absolvieren kann. Ihre Mitwirkung hängt mitunter auch von den jeweiligen Turnierteilnahmen ab, die sie in der kommenden Saison bestreitet.

Was die Titelfrage anbelangt, möchte Fuchs schon ein ernsthaftes Wort mitreden. Kandidaten gibt es in ausreichender Zahl. „Ich rechne ganz stark mit Berlin. Es wird darauf ankommen, in welcher Formation sie antreten. Nina Mittelham wird in der Vorrunde noch nicht dabei sein, da sie in Japan spielt. Ich schätze auch Langstadt als sehr stark ein und Schwabhausen, das mit Sabine Winter spielt. Nicht zu verachten ist auch der TTC Weinheim“, erklärt Kolbermoors Chefcoach. Klar ist: Die Liga scheint eine der spannendsten der letzten Jahre zu werden. Fünf Mannschaften haben das Zeug, deutscher Meister zu werden. Vielleicht gesellt sich ja auch noch ein Team dazu, das man vor Saisonbeginn noch nicht auf dem Zettel hat.

Drei Fahrten nach Baden-Württemberg, die weiteste Reise geht nach Berlin

Für die Bundesliga-Tischtennis-Damen des SV DJK Kolbermoor gehört neben dem Spielen auch der Stress auf der Autobahn zu ihrem Alltagsleben. Die Fahrten zu den Auswärtsspielen beschränken sich zwar nur auf vier Bundesländer, aber das heimische Quartett wird dabei oftmals die Hauptrouten befahren müssen. So wird man dreimal nach Baden-Württemberg (ESV Weil/Rhein, SV Böblingen, TTC Weinheim) reisen. Je einmal kommt der Gegner aus Rheinland-Pfalz (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim) beziehungsweise Hessen (TTC Langstadt) sowie aus der

Bundeshauptstadt (TTC Berlin eastside) wie auch aus Bayern (TSV Schwabhausen). Dass das Berliner Team mit 9200

Kilometern die weitesten Strecken vor sich hat, liegt auf der Hand. An zweiter Stelle, allerdings mit deutlichem Abstand,

folgt schon das heimische Team um Kristin Lang. Immerhin 6000 Kilometer sind zu bewältigen. Dabei ist hier ein mögliches Play-off noch nicht berücksichtigt. Die kürzeste Entfernung mit 106 Kilometern steht Kolbermoors Damen bevor, wenn es zum Oberbayern-Derby nach Schwabhausen geht. Immerhin 660

Kilometer sind es nach Berlin. Die kürzesten Entfernungen hat der TSV Langstadt vor sich, der nach Weinheim 66 Kilometer beziehungsweise nach Bingen 95 Kilometer auf der Autobahn verbringt.eg

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