Wasserburg/Traunstein – Am Sonntag endet das Rosenheimer Herbstfest, dafür aber zieht das Münchener Oktoberfest am Horizont herauf. Welche Rolle der TSV 1880 Wasserburg auf so einem Volksfest derzeit einnehmen würde, ist klar – nämlich die der Achterbahn. In der Achterbahn geht es auch rauf und runter – und exakt dies spiegelt den bisherigen Saisonverlauf der Löwen in der Fußball-Landesliga Südost wider.
Am Freitagabend, 19.30 Uhr, in Grünwald geht es für die Innstädter darum, wieder nach oben zu fahren. Dafür braucht es nach dem schwachen Spiel gegen Dachau jedoch eine deutliche Leistungssteigerung. Dass die neuformierte Mannschaft auf einem ordentlichen Niveau spielen kann, hat sie bereits gezeigt. In den Spielen, in denen es weniger läuft, wird sich nun zeigen, wer Verantwortung übernimmt. Michael Kokocinski hat seine gesamte Karriere über bewiesen, dass er das kann. Auf den Abwehr-Routinier wird es nun ohnehin mehr ankommen, denn mit Jean-Philippe Stephan verletzte sich der nächste Innenverteidiger schwer. Stephan riss sich gegen Dachau das vordere Kreuzband und wird ein halbes Jahr fehlen. Trainer Harry Mayer muss in Grünwald auch Manuel Kerschbaum ersetzen, da dieser gegen Dachau die Notbremse zog und die Rote Karte sah.
Der von Florian de Prato trainierte TSV bevorzugt das schöne Spiel und zieht die feine Klinge einer rustikaleren Gangart vor. Trainer de Prato monierte im bisherigen Saisonverlauf immer wieder, dass sein Kader auch aufgrund von Urlauben so dünn sei. Entsprechend steht Grünwald mit 13 Punkten aus neun Spielen auf Rang neun im Mittelfeld der Tabelle.
Traunstein will den
Schwung mitnehmen
Es läuft bisher in dieser Saison für den SB Chiemgau Traunstein – und deshalb steht die Mannschaft von Spielertrainer Danijel Majdancevic aktuell auch auf dem dritten Tabellenplatz. Nach einem kleinen Durchhänger gab es zuletzt wieder einen 2:0-Heimsieg gegen Forstinning und diesen Schwung will der SBC jetzt auch am heutigen Freitagabend nach Karlsfeld mitnehmen. Anstoß der Partie ist um 20 Uhr. Majdancevic selber wird dabei aber nicht dabei sein, weil er Urlaub macht. Der Chefcoach wird von seinen Co-Trainern Michael Huber und Tobias Rohleder vertreten.
Damit ein Sieg klappt, ist eine konzentrierte Leistung seiner Mannschaft nötig. Eintracht Karlsfeld kam bislang in dieser Saison zwar noch nicht so richtig in Schwung und kassierte zuletzt in der Liga gar drei Niederlagen am Stück, doch „Karlsfeld hat eine gute Mannschaft. An einem guten Tag ist es ziemlich schwierig, gegen sie zu bestehen“, warnt der SBC-Übungsleiter.
Zumal auch die Erfahrung aus den letzten Spielen eines gezeigt hat: „Mannschaften, die unten drin gestanden sind, haben zuletzt gegen uns immer Punkte geholt.“ Warum das jetzt schon zweimal der Fall gewesen ist, darauf hatte Majdancevic auch keine rechte Erklärung. „Es kann nicht nur unsere Unerfahrenheit sein“, betonte er. „Wir haben ja auch erfahrene Spieler im Kader, die müssen die Jungen vielleicht noch besser mitreißen.“ Seine beiden Co-Trainer können aus einem großen Kader wählen, denn mit Mevlud Sherifi und Emil Tersteegen kehren zwei zuletzt angeschlagene Spieler zurück.
Mit drei Auswärtssiegen in Folge hat sich der TSV Ampfing aus dem Keller ins obere Mittelfeld der Tabelle gearbeitet. Im ersten Heimspiel seit dem 1:1 gegen Dachau am 5. August wollen die Schweppermänner natürlich ihre Serie weiter ausbauen. Anpfiff gegen den TuS Geretsried ist heute um 19.30 Uhr.jah/bst/mb