Antonia Niedermaier feiert Gesamtsieg

von Redaktion

19-jährige Bruckmühlerin siegt bei der Ardèche-Rundfahrt – Nach sieben Etappen 1:14 Minuten Vorsprung

Südfrankreich – 19 Jahre alt und schon Gesamtsiegerin in einem UCI-Eliterennen– Antonia Niedermaier (Canyon – Sram Generation) hat die Tour Cycliste Féminin International de l’Ardèche gewonnen. Nach sieben Etappen war die 19-jährige Bruckmühlerin 1:14 Minuten schneller als Loes Adegeest (IBCT). Paula Patino (Movistar) aus Kolumbien wurde Dritte.

Solofahrt über
80 Kilometer

Für Niedermaier war der Gesamtsieg der dritte Profisieg ihrer noch jungen Laufbahn – alle bei der Ardèche-Rundfahrt eingefahren. Der erste gelang ihr auf der vierten Etappe, als sie nach einer 80 Kilometer langen Solofahrt als Erste über den Zielstrich fuhr und damit eindrucksvoll zeigte, warum sie als eines der größten Talente im Frauen-Radsport gilt. Die WM-Dritte im Einzelzeitfahren der Juniorinnen 2021 setzte sich in Sarras nach 105,2 schweren Kilometern als Solistin mit mehr als einer Minute Vorsprung auf eine siebenköpfige Favoritengruppe durch und sicherte sich dadurch auch die Gesamtführung der siebentägigen Rundfahrt durch Südfrankreich.

Einen Tag nach ihrem Premierensieg gewann sie auch die Königsetappe mit einer schweren Bergankunft auf den Mont Lozère. Der Schlussanstieg war 6,5 Kilometer lang und im Schnitt 5,4 Prozent steil. Wie schon tags zuvor, kam die 19-Jährige als Solistin mit 32 Sekunden Vorsprung ins Ziel und baute dadurch ihre Führung in der Gesamtwertung auf 1:22 Minuten aus.

Auf der umkämpften 120,9 Kilometer langen Schlussetappe von Vesseaux nach Privas verteidigte Niedermaier als Tagesfünfte ihre Gesamtführung und holte damit den Sieg der Ardèche-Rundfahrt. Eine Zeit lang bestimmte Greta Richioud (Arkéa-Samsic) das Renngeschehen der Schlussetappe. Am Fuße des letzten Anstiegs, dem elf Kilometer langen Col de Benas, wurde die Ausreißerin allerdings von einem inzwischen sehr dezimierten Hauptfeld, in dem sich auch Niedermaier befand, gestellt. Kurz vor Ende des Berges blieb schließlich nur eine kleine Gruppe mit den Favoritinnen über. Daraus setzte sich Coralie Demay (St. Michel-Auber93) kurz vor dem Gipfel ab und konnte auf der Abfahrt nicht mehr eingeholt werden. Hinter ihr bildete sich eine sechsköpfige Verfolgergruppe um Niedermaier. Aus der konnte sich auf den letzten Metern Loes Adegeest (IBCT) noch einmal etwas lösen und wurde Tageszweite. Mehr als zwölf Sekunden Vorsprung konnte die Niederländerin allerdings nicht mehr auf Niedermaier herausholen und wurde der deutschen U23-Vizemeisterin im Kampf um den Gesamtsieg nicht mehr gefährlich. Sie ist damit die jüngste Gesamtsiegerin in der Geschichte der Ardèche-Rundfahrt. „Es wird ein paar Tage dauern, bis ich realisiere, was ich in den letzten sieben Tagen geschafft habe und bin überglücklich, meine Saison mit diesem Ergebnis abschließen zu können“, freut sich die Bruckmühlerin auf ein paar Wochen Pause. re

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