Kiefersfelden – Jana Meier vom WSC Kiefersfelden-Rosenheim ist vom deutschen Verband für die Wasserski-Europameisterschaften an der Seilbahn in Weert in den Niederlanden. Die 24-Jährige, die in Lemgo geboren wurde, spricht im Interview über ihren Wechsel nach Kiefersfelden und ihre Erfolgsaussichten bei der EM.
Sie starten seit vier Jahren für den Wasserskiclub Kiefersfelden-Rosenheim. Wie kam es dazu?
Nach meinem Schulabschluss habe ich mir überlegt, wo ich am besten trainieren kann. Ich habe mich sehr schnell für Kiefersfelden entschieden, da hier die besten Trainingsbedingungen herrschen und das Umfeld einfach genial ist. Danach habe ich mich in der FH Kufstein angemeldet und Unternehmensführung studiert. Seitdem fühle ich mich sehr wohl hier in Kiefersfelden. Nach Beendigung meines Studiums bin ich nun auch hier an der Wasserskianlage beruflich aktiv und kann meinen Beruf optimal mit dem Leistungssport verbinden.
Waren es alleine die Trainingsbedingungen oder gab es auch andere Gründe?
Es gab natürlich auch andere Gründe. Mir hat es hier auf Anhieb sehr gut gefallen, von den Bergen umgeben zu sein, meine Freunde und auch meine Familie hier zu haben. Ich habe mich sofort wohlgefühlt.
Sie sind jetzt als einzige Läuferin des WSC Kiefersfelden-Rosenheim für die Europameisterschaft qualifiziert. Wie gehen Sie diese EM an?
Ich habe dieses Jahr meinen Fokus auf den Slalom gerichtet und sehr viel trainiert. Trotzdem fahre ich als Underdog zur EM und lasse alles auf mich zukommen. Die Favoritenrollen haben andere. Ich gebe mein Bestmögliches, dann sehen wir, was rauskommt.
Sie haben heuer schon die deutsche Meisterschaft und den Europa Cup in der Slowakei gewonnen. Sind Sie damit nicht auch eine Mitfavoritin?
Ich glaube, ich stehe noch ganz am Anfang meiner Karriere und muss mir meine Rolle noch erkämpfen. Eine Favoritenrolle muss man sich erarbeiten – ich bin gerade dabei.
Wie sieht es denn mit der Konkurrenz aus?
Es gibt die beiden Schwestern Nadine und Bianca Schall aus Linz, die die letzten Jahre die Titelwettkämpfe dominiert haben. Ich denke, das sind meine allergrößten Konkurrentinnen. Aber es gibt natürlich viele andere Nationen, die für eine Überraschung sorgen können. Jeder Wettkampf ist neu und muss erst gefahren werden.
Sie haben mit dem israelischen Topmann Aviv Levi in Kiefersfelden trainiert. Wie kam es dazu?
Das war für mich ein ganz glücklicher Zufall. In Israel ist die Seilbahn kaputt gegangen und Aviv konnte dort nicht trainieren. Er hat dann bei uns angerufen und wir konnten innerhalb eines Tages extrem kurzfristig Trainingszeiten für ihn und mich gemeinsam organisieren. Das war für uns beide eine Win-Win-Situation. Wir konnten zwei Wochen intensiv gemeinsam trainieren. Er hat mir sehr viel gezeigt, wir hatten einen guten Austausch. Ich konnte vor allem von seiner Kurventechnik und Erfahrung profitieren.
Bei der Europameisterschaft gibt es Vorläufe und Finale. Haben Sie ein taktisches Konzept vorbereitet oder fahren Sie einfach drauf los?
Ich bin ein sehr intuitiver, spontaner Mensch und Sportler. Deswegen gibt es für mich immer nur ein Gas – und das ist Vollgas. Sowohl im Vorlauf als auch im Finale ist es die gleiche Taktik.
Wie lautet Ihr Ziel?
Ich möchte mir selbst beweisen, dass mein Training dieses Jahr für eine super Leistung bei der EM ausreicht. Ich werde mein Allerbestes geben und versuchen, zu beweisen, dass ich oben mit dabei sein kann. Interview: re