„Ich wollte nicht auf den Knien rutschen“

von Redaktion

Hollinger trifft im Derby gegen Ex-Verein

Au – Es gab schon schwierigere Wechsel vom Heimatverein weg zum Erzrivalen. Der von Florian Hollinger im vergangenen Sommer hat deshalb nicht groß polarisiert. Dennoch: Auch er ging den Weg von seinem Heimatverein TuS Bad Aibling zum Erzrivalen ASV Au. Und nun traf er beim Wiedersehen in der Kurstadt für seinen neuen Verein. Im Gespräch mit der Sportredaktion reflektiert Hollinger seine Rückkehr samt Tor.

Wie fühlte es sich an, erstmals im Auer Dress auf die alten Teamkollegen zu treffen?

Es war natürlich eine komische Situation, gegen meine Mitspieler von früher zu spielen. Wenn du den Rasen betrittst, ist das aber schnell vergessen. Dann willst du nur für deine Farben das Spiel gewinnen.

Wie fiel Ihr Jubel nach dem Treffer aus?

Zurückhaltend. Ich gehöre nicht zu den torgefährlichsten Spielern, und dann treffe ich ausgerechnet gegen meine Ex-Kollegen! Ich wollte aber nicht auf die Knie rutschen oder Sonstiges. Das ist nur fair gegenüber meinen ehemaligen Mitspielern. Mir liegt der TuS immer noch am Herzen. Innerlich habe ich mich über mein erstes Tor im Auer Trikot aber enorm gefreut.

Was hat Sie im Sommer zum Wechsel bewogen?

Ich habe keine Fortschritte mehr im Verein gesehen. In der Folge kommunizierte ich offen und ehrlich mit den zuständigen Personen in Aibling. Im März diesen Jahres gab es die ersten Gespräche mit ASV-Trainer Florian Dirscherl und Kapitän Franz-Xaver Pelz. Franz kann sehr überzeugend sein. Wenn man mit einem Spieler seiner Klasse zusammenspielen darf, kann man eigentlich nicht Nein sagen. Ich bereue es bisher zu keiner Sekunde, den Schritt gewagt zu haben.

Wie wurden Sie von Ihren neuen Teamkollegen empfangen?

Von der ersten Sekunde an wurde ich von der gesamten Mannschaft sehr gut aufgenommen. Der Franz hat kürzlich geheiratet. Ohne zu zögern lud er mich zu seiner Feier ein. Da weißt du als neuer Spieler, was die Mannschaft für einen Stellenwert beim Kapitän hat.

Wie plant Trainer Dirscherl mit Ihnen?

In Aibling musste ich zumeist linker Außenverteidiger spielen, weil es auf dieser Position Ausfälle gab und der Trainer mit mir die Viererkette stabilisieren wollte. Unser Coach sieht mich grundsätzlich auf meiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld. Der notgedrungene Positionswechsel im Derby auf den linken Flügel hätte nicht besser laufen können. Interview: David Schunko

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