Rosenheim – Auch im fünften Anlauf schafften die Starbulls die Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse nicht. Und wieder einmal, bereits zum dritten Mal in vier absolvierten Play-offs, blieben sie gegen ihren Albtraumgegner, die Hannover Scorpions, auf der Strecke. Und da diese im Finale von den Eisbären Regensburg ausgebremst wurden, könnte es in dieser Saison zu einem weiteren Aufeinandertreffen kommen.
2,22 Punkte
pro Spiel geholt
Dabei hatte das Team von Ex-Trainer John Sicinski in der Punkterunde durchaus wie ein Meisterschafts(mit)favorit gespielt. Trotz eines Overtime-Punktverlustes beim SC Riessersee zum Start fand man schnell seinen Rhythmus und war nur an vier von 41 Spieltagen nicht unter der „Großen Drei“ zu finden. Letztlich hatten aber Weiden und Memmingen im Zieleinlauf hauchdünn die Nase vorn. 2,22 Punkte holte man pro Spiel und schoss dabei 189 Tore, wogegen man nur 108 zuließ.
Mit je fünf Heim- und Auswärtsniederlagen waren die Starbulls zwar auf eigenem Eis nicht mehr so dominant wie in der (zuschauerlosen) Saison davor, aber diesmal stellten sie mit Abstand das stärkste Auswärtsteam. Kein Wunder, dass da mit sechs Auswärtssiegen in regulärer Spielzeit (bzw. acht inclusive Overtime) neue Oberliga-Rekorde fällig waren. Auch die Serie von acht Siegen (zu Hause und auswärts) in Folge war in zehn Oberliga-Saisons zuvor nur ein einziges Mal übertroffen worden. Und als die Fans wieder ins Stadion durften, hatten Daxlberger & Co. sowohl zu Hause (1033) als auch als Gäste (727) den besten Schnitt. Sahnehäubchen im Play-off: Die Kulissen von 4223 beziehungsweise 4150 Fans in den beiden Heimspielen gegen Hannover schafften es sogar in die Rosenheimer Oberliga-Top-Ten!
Wieder gewannen die Starbulls zweimal zweistellig, natürlich gegen Landsberg (11:3 auswärts) und erstmalig gegen Lindau (11:1 auf eigenem Eis). Beide Siege (plus zehn zu Hause sowie plus acht auswärts) egalisieren die bisherigen Rekordmargen. Wie im Vorjahr gelang einem Förderlizenz-Goalie (damals Jonas Stettmer, diesmal Christopher Kolarz) ein Shutout (3:0 in Deggendorf), während Stammtorhüter Andreas Mechel diesmal in keinem Spiel torlos blieb. Wie stark die Rosenheimer Offensive war, zeigt sich nicht nur an fünf Spielern in den Top 20 der Liga, sondern auch daran, dass keinem Gegner ein Shutout vergönnt war und dass Rosenheim nur einmal in 48 Spielen (inclusive Play-off) weniger als zwei Treffer erzielte.
Starbulls-Topscorer
war Brad Snetsinger
Für individuelle Highlights sorgte natürlich unter anderem Topscorer Brad Snetsinger. Ihm gelangen Serien von 15 Spielen mit Scorerpunkten (Fünfter in der Historie) und zwölf Spielen mit Assists (egalisierte den Rekord von Dylan Stanley aus der Saison 2008/09). Außerdem bereitete er beim 11:1 gegen Lindau gleich fünf Treffer vor, auch das ein Rekord, der allerdings früher schon von vier anderen Starbulls etabliert wurde. Dominik Daxlberger (neun Spiele mit Assists, Rang drei in der Historie) und Steffen Tölzer (acht Spiele mit Scorerpunkten, Zweiter in der Verteidiger-Geschichte) verbanden Effektivität mit Konstanz. Ebenso erwähnenswert auch noch die Serien von Alex Höller und Marc Schmidpeter mit je fünf Spielen in Folge mit Torerfolg; auch diese wurden zuvor nur von Alex Höller selbst und Dylan Stanley übertroffen.
Nun ist die Jagd wieder eröffnet: weniger nach weiteren Rekorden als vielmehr zum sechsten Anlauf mit Ziel Aufstieg. Vielleicht gelingt ja unter dem neuen Trainer Jari Pasanen das, was seinen Vorgängern Manuel Kofler (zweimal) und John Sicinski (dreimal) nicht vergönnt war…