Landesliga-Derby in der Altstadt

von Redaktion

Wasserburger empfangen heute Ampfing – Traunstein zu Hause gegen Grünwald

Traunstein/Wasserburg – Lokalderbys an der Wasserburger Landwehrstraße 10 sind immer ein besonderer Leckerbissen für die Fans. Im Frühjahr kamen gegen Kirchanschöring über 600 Zuschauer und auch im Pokal gegen den TSV 1860 Rosenheim fand sich eine für den regionalen Amateurfußball beachtliche Kulisse in der Altstadt ein. Am heutigen Freitagabend gastiert um 19.30 Uhr der TSV Ampfing in Wasserburg, ein Duell, auf das viele Fußballinteressierte schon länger gespannt sind.

Bei Traditionsvereinen sind nicht nur im Profisport, sondern auch bei den Amateuren die Höhen oft höher und die Tiefen tiefer als andernorts. Der TSV Ampfing kann davon ein Lied singen. In der öffentlichen Wahrnehmung werden die Schweppermänner oft noch als ehemaliger Bayernligist (damals dritthöchste Spielklasse) betrachtet, der aufgrund seiner Historie zwangsläufig höher spielen müsste. So einfach ist es aber nicht – und von der Vergangenheit kann man sich nichts mehr kaufen. In dieser Spielzeit ist die Elf von Trainer Rainer Elfinger jedoch gut in Schuss und thronte in der Vorwoche noch an der Tabellenspitze der Landesliga Südost. Nach einem 0:0 gegen Eggenfelden rutschte Ampfing auf Rang drei ab, ist mit Blick auf die letzten sechs Spiele jedoch die heißeste Mannschaft der Liga. Ausschlaggebend für den starken Saisonverlauf waren die vor der Saison getätigten Transfers. Mit Kodjovi Koussou kam ein ehemaliger Akteur des TSV 1860 München, der bei den Löwen sogar Zweitligaluft schnupperte. Über Bayreuth (Regionalliga) und Sauerlach (Kreisliga) verschlug es den 30-Jährigen nun nach Ampfing. Von Srbija München kam Stürmer Valentino Gavric, der ein passionierter Futsalspieler und ein entsprechender Zocker ist. Zudem weiß er, wo das Tor steht. Für die Serben markierte er in 26 Spielen 34 Treffer in der Kreisliga. Die Entdeckung des Jahres ist jedoch Mike Opara, der aus Traunstein verpflichtet wurde. Im Vorjahr gelang dem 24-Jährigen in 30 Einsätzen in der Landeliga kein einziger Torerfolg, jetzt steht er bei zehn Toren in zwölf Spielen.

Gegen diese bärenstarke Truppe müssen die Löwen an ihre Leistungsgrenze kommen. Dieses Limit wird aber nicht da liegen, wo sie letzte Woche gegen Kirchheim aufgehört haben, sondern höher. Ergo, die Innstädter müssen noch eine Schippe drauflegen. In der Vorwoche siegte die Mannschaft von Harry Mayer verdient mit 2:0 und zeigte eine ordentliche Leistung. Kirchheim konnte in keiner Phase des Spiels zeigen, weshalb sie in der Spitzengruppe der Landesliga Südost sind. Dies lag aber auch am starken Kollektiv der Löwen.

Nicht zufrieden mit
der jüngsten Bilanz

Niederlage, Unentschieden, Niederlage: Mit der jüngsten Bilanz ist man beim SB Chiemgau Traunstein überhaupt nicht zufrieden. „Wir haben damit unseren guten Saisonstart verspielt“, betonte Spielertrainer Danijel Majdancevic. Er hofft jetzt am Freitagabend um 19 Uhr im Heimspiel der Fußball-Landesliga Südost gegen den TSV Grünwald auf die Trendwende. „Und auf eine Trotzreaktion meiner Mannschaft.“

Besonders wurmt ihn nach wie vor die jüngste Niederlage beim ASV Dachau (1:2), damit rutschte der SBC auch in der Tabelle auf den elften Platz ab. „Auch nach der Videoanalyse muss ich sagen, dass es unser bislang bestes Spiel gewesen ist“, hob er hervor. Dass sein Team die Heimreise dennoch mit leeren Händen antreten musste, lag daran, dass „uns momentan einfach das nötige Quäntchen Glück fehlt“. Das müsse man sich nun wieder erarbeiten, ergänzte er.

Für das heutige Heimspiel „haben wir uns jedenfalls einiges vorgenommen“, kündigte Majdancevic an. „Wir werden aber nichts an unserem Spielstil ändern.“ Sprich: Der SBC wird weiterhin versuchen, offensiv Akzente zu setzen.

Und die Stimmung in der Mannschaft? Die sei zurzeit etwas gedrückt, gab Majdancevic zu. „Aber es wäre auch nicht gut, wenn das jetzt anders wäre.“ Der Übungsleiter ist jedenfalls überzeugt davon, dass der Daumen beim SBC bald wieder nach oben zeigt. jha/bst

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