Passau – „Wir verlieren dann einmal den Mann – und dann ist es vorbei.“ So kommentierte Trainer Jari Pasanen den entscheidenden Gegentreffer, den seine Starbulls Rosenheim gestern Abend beim Spiel der Eishockey-Oberliga Süd in Passau in der Verlängerung hinnehmen mussten. Letztlich mussten sich die Starbulls mit 1:2 geschlagen geben. Besonders pikant: Für die Niederlage sorgte mit Brett Schäfer ein ehemaliger Rosenheimer, der in der vergangenen Spielzeit kurz vor den Play-offs an der Mangfall aussortiert worden war.
Immerhin konnten die Starbulls einen Punkt mit nach Hausen nehmen – immerhin deshalb, weil der Ausgleichstreffer erst 64 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit fiel. Als auf beiden Seiten jeweils ein Spieler auf der Strafbank saß, hatte Verteidiger Aaron Reinig den nötigen Platz, um Maß zu nehmen, und sorgte dafür, dass zumindest etwas Zählbares für die Grün-Weißen übrig blieb.
Sicherlich zeigen sich die Dreiflüssestädter in dieser Saison bislang stark verbessert, haben durch viele junge Spieler deutlich mehr Geschwindigkeit gewonnen und können auf wesentlich stärkere Kontingentspieler als im Vorjahr vertrauen. Der Lohn für Passau ist aktuell deshalb ein Spitzenplatz mit vier Siegen aus vier Spielen. Dennoch: Mit den Ambitionen, mit denen die Starbulls in dieser Saison an den Start gehen, sollte auch dort mehr als ein Punkt drin sein!
„Passau hat alles aufs Eis geschmissen“, meinte Pasanen hinterher, „vor allem das aggressive Unterzahl hat uns das Leben schwer gemacht“. Allerdings war er in diesen speziellen Situationen auch mit den Seinen nicht einverstanden: „Unser Überzahl war grausam“, brachte es der Finne auf den Punkt. Was ihn noch gewurmt hatte: „Wir haben ihnen zu viel Raum gelassen. Unsere passive Spielweise zwischen den blauen Linien hat mich schon überrascht.“ Aus eben jener Situation, in der die Hausherren dann mit Tempo viel zu leicht ins Rosenheimer Drittel kamen, fiel dann auch die 1:0-Führung, die Jakub Cizek besorgte.
Die Rosenheimer, bei denen Verteidiger Christian Obu in der Rotation seinen Einstand gab, mussten wieder einem Rückstand nach dem ersten Drittel hinterherlaufen. Das taten sie dann engagiert. „Wir hatten dann immer mehr vom Spiel“, meinte Pasanen, zu einem Treffer reichte es aber lange Zeit nicht. Auch, weil der junge Luca Mayer im Tor der Black Hawks über sich hinauswuchs. „Das war der beste Mann auf dem Eis“, verzweifelte Rosenheims Trainer.
Kurz vor Schluss musste Mayer dann doch hinter sich greifen. Zu mehr als einem Punkt reichte es für die Starbulls allerdings nicht, weil Schäfer in der Verlängerung fast ohne Gegenwehr vors Rosenheimer Tor fahren konnte und den solide agierenden Andi Mechel zum 2:1 überwand.
Statistik: EHF Passau Black Hawks – Starbulls Rosenheim 2:1 n. V. (1:0, 0:0, 0:1, 1:0). Tore: 1:0 (16.) Cizek/Reich, Dybowski, 1:1 (59.) Reinig/Pretnar, Oleksuk, 2:1 (62.) Schäfer/Dybowski; Schiedsrichter: Wohlgemuth und Voit; Strafminuten: Passau 10, Rosenheim 4; Zuschauer: 793.