Vier Gegentore nach 23 Minuten

von Redaktion

1860 Rosenheim verliert Heimspiel gegen Schalding-Heining 1:5 – Rot für Marinkovic

Rosenheim – Rabenschwarze Anfangsminuten ziehen sich wie ein roter Faden durch die Heimspiele von Bayernliga-Schlusslicht TSV 1860 Rosenheim. Gegen den Tabellenführer SV Schalding-Heining kann man schon mal verlieren, nur das Wie der Gegentore lässt einen mit Kopfschütteln zurück. Am Ende stand ein 1:5 auf der Anzeigetafel.

In der vergangenen Regionalliga-Saison mussten die beiden Kontrahenten abgeschlagen in den sauren Apfel des Abstiegs beißen. Nun trafen sie in der Bayernliga wieder aufeinander, und das mit ganz unterschiedlichen Vorzeichen. Während die Gäste als Tabellenführer grüßen, zieren die Rothosen das Tabellenende und werden die rote Laterne einfach nicht los. Gute Vorsätze waren schnell wieder dahin. Schreckmomente ist man an der Jahnstraße inzwischen gewöhnt. Den ersten gab es auch anfangs der Partie, als nach einem hohen Ball Keeper Daroczi etwas spät aus seinem Kasten kam und im Luftduell mit dem Schaldinger Burmberger zusammenrasselte. Beide mussten minutenlang behandelt werden, konnten aber weiterspielen.

Der Schreck fuhr 1860-Trainer Klaus Seidel in die Knochen, als er das Abwehrverhalten seiner Mannschaft beim 0:1 in der sechsten Spielminute mit ansehen musste. Über den rechten Flügel kam der Ball flach in den Strafraum, wo Markus Gallmaier nur noch den Schlappen hinhalten brauchte. „Wo bleibt die Abstimmung?“, hörte man den Teamchef lautstark an der Seitenlinie schimpfen.

Wie eine Kopie mutete wenig später das 0:2 an, diesmal kam die Flanke von links. Zwischendurch blitzten dann Angriffsbemühungen der Gastgeber auf, beste Möglichkeit war noch eine Kopfballchance nach einer Ecke. Das Durcheinander spiegelte sich in der Sechziger-Abwehr wider, als im Getümmel ein Abwehrspieler im Liegen einen Gästespieler im Strafraum zu Fall brachte, den fälligen Strafstoß verwandelte Gallmaier zum 0:3.

„Was soll ich schon sagen?“, bilanzierte Seidel nach dem Schlusspfiff, als seine Mannschaft in der 23. Minute bereits den vierten Gegentreffer hinnehmen musste. Damit war das Spiel vorzeitig gelaufen. Wie es um das Nervenkostüm bestellt ist, zeigte eine Großchance von Laurin Demolli, der allein vor Gästetorhüter Schedlbauer den Ball nicht im Tor unterbrachte. Ein Fallrückzieher für die Galerie von Tim Kießling brachte mit dem Halbzeitpfiff die Ergebniskosmetik, als Kießling die bis dato beste Kombination erfolgreich abschloss.

Fazit der ersten Halbzeit: Halloween ist zwar erst in zwei Wochen, aber das Defensivverhalten der Sechziger verleitet jetzt schon zum Gruseln.

Im Gefühl des sicheren Vorsprungs verwalteten die Gäste das Spiel in der zweiten Halbzeit, die Abwehr der Gastgeber stand jetzt besser, bis ein unnötiges Foulspiel den zweiten Strafstoß gegen 1860 brachte. Daroczi parierte den Strafstoß.

Unrühmlicher Höhepunkt einer chancenarmen zweiten Hälfte war in der 70. Minute die Entgleisung von Sascha Marinkovic, der wohl Gästekeeper Schedlbauer anspuckte und damit völlig zurecht mit Rot vom Platz flog. Das gehört nicht auf den Fußballplatz und ist ein Bärendienst für die eh schon arg gebeutelte eigene Mannschaft.

Kurz vor dem Schlusspfiff gab es den dritten Foulelfmeter gegen die Gastgeber. Ob berechtigt oder nicht, sei dahingestellt, jedenfalls führte der Strafstoß zum 1:5-Endstand.

Viele taktische Fehler sah Seidel, die dann zu den leichten Gegentoren führten. „Ich weiß nicht, ob meine Spieler die erforderlichen Umstellungen verstehen, sie sagen es zwar, aber es scheint nicht so. In der ersten Halbzeit hatten wir ja zwei, drei Chancen und einen Elfmeter hätten wir auch bekommen müssen“, so Seidel nach den 90 Miunuten.

TSV 1860 Rosenheim: Daroczi, Kießling, Gratt (ab 68. Polotzek), Marinkovic, Wallner, Kasumovic, Barsalona (ab 48. Kuchler), Merdan, Summerer (ab 62. Cosentino), Salkic (ab 48. Löser), Demolli (ab 78. Polat).

Schiedsrichter: Höpfler (FC Zell-Bruck).

Zuschauer: 136.

Tore: 0:1 Gallmaier (6.), 0:2 Schnabel (15.), 0:3 Gallmaier (19., Elfmeter), 0:4 Rott (23.), 1:4 Kießling (45. + 3), 1:5 Schnabel (90., Elfmeter).

Besonderheiten: Torwart Daroczi hält Strafstoß von Schaldings Gallmaier (63.); Rote Karte gegen Rosenheims Marinkovic wegen einer Unsportlichkeit (70.).

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