Langstadt – Der TSV Langstadt ersatzgeschwächt, der SV DJK Kolbermoor in stärkster Aufstellung – da hätte man meinen können, dass es hier nur um die Höhe des Sieges geht. Aber weit gefehlt, am Ende mussten Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen froh sein, mit 6:4 das bessere Ende für sich gehabt zu haben.
Die Vorzeichen für diese Begegnung hätten aus Kolbermoorer Sicht nicht besser sein können. Beim hessischen Gastgeber fehlte mit Petrissa Solja und Minnie Soo das erste Paarkreuz. Dass das Team um Trainer Michael Fuchs nach den Eingangsdoppeln mit 2:0 führte, war eigentlich nur eine logische Folge.
Der erste Einzeldurchgang verlief aus Kolbermoorer Sicht mit nur einem Punkt aber eher grausam. Kristin Lang gewann zwar gegen Chantal Mantz noch den ersten Satz, musste dann aber doch in den Entscheidungssatz gehen. Hier führte sie anfangs noch mit 2:0, lag beim Seitenwechsel jedoch mit 3:5 im Rückstand und lief diesem bis zum Schluss nach. Letztendlich hieß es 6:11 und der erhoffte Punktgewinn wurde nicht zur Realität. Ähnlich erging es Linda Bergström gegen Franziska Schreiner. Gegen die gebürtige Aschaffenburgerin lag sie mit 2:1-Sätzen in Front und hatte im vierten Durchgang beste Möglichkeiten, das Spiel zu beenden. Sie ließ sich dabei zunächst auch nicht aus der Ruhe bringen, als ihre Gegnerin beim Stand von 4:1 ein Timeout nahm. Mit der Zeit schlichen sich aber Fehler ein, die zur Folge hatten, dass die Schwedin eine 8:7-Führung noch aus der Hand gab und mit 9:11 das Nachsehen hatte. Im Entscheidungssatz lag Kolbermoors Neuzugang beim Seitenwechsel mit 4:5 im Rückstand, vergab später aber bei einer 9:7-Führung erneut die Chance, den Sack zuzumachen und unterlag in der Verlängerung mit 12:14.
Zumindest teilte man sich im hinteren Paarkreuz die Punkte, wobei Solomiya Brateyko beim 3:0-Sieg gegen Wenna Tu kurzen Prozess machte. Für den zweiten Einzeldurchgang hatte Kolbermoors Coach Michael Fuchs scheinbar die richtigen Worte gefunden, wenngleich sie bei Linda Bergström noch nicht ganz ankamen. Die Schwedin musste sich ebenfalls Chantal Mantz in drei Sätzen beugen. Und fast hätte Kristin Lang auch nicht die Worte ihres Trainers verstanden, denn auch sie lag gegen Franziska Schreiner mit 0:2-Sätzen im Rückstand. Der dritte Satz schien dann ein schnelles Ende zu nehmen, in der Endphase dieses Durchgangs gelang es Lang aber, den Schalter umzulegen und mit 11:7 das bessere Ende für sich zu haben. Im Entscheidungssatz erspielte sie sich dann eine 5:3-Führung, die sie bis auf 10:6 ausbaute und den wichtigen Zähler zum 4:4 holte. Als dann Solmiya Brateyko ihre Gegnerin Tanja Krämer schlug, waren die Fähigkeiten von Naomi Pranjkovic gefragt. Die 17-Jährige hatte mit Langstadts Ersatzspielerin Wenna Tu aber mehr Schwierigkeiten als gedacht. Nach der 2:1-Satzführung lag sie in Durchgang Nummer vier zwischenzeitlich sogar mit 4:6 im Rückstand, schaffte es dann aber mit einem Kraftakt, die fehlenden Punkte zum 11:6-Erfolg zu erspielen. Michael Fuchs zeigte sich nach Spielende erleichtert: „Dass es nach den Doppeln und den ersten beiden Einzeln 2:2 stand, hätte ich nicht gedacht. Man muss aber auch einmal einen dreckigen Sieg einfahren können. Am Ende zählen nur die zwei Punkte“.
Für den SV DJK Kolbermoor punkteten: Doppel: Ganina/Bergström, Lang/ Brateyko (je 1); Einzel: Brateyko (2), Lang, Pranjkovic (je 1). eg