Ein grandioses Comeback

von Redaktion

Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB setzen Siegesserie fort

Aubenhausen/Lyon – „Von Null auf Hundert“ lautete Jessica von Bredow-Werndls Devise für ihren ersten Start nach der Geburt ihres zweiten Kindes. Gut sechs Monate nach ihrem letzten Auftritt, dem Titelgewinn beim Weltcup-Finale in Leipzig, feierte die Aubenhausenerin mit TSF Dalera BB in der Weltcup-Qualifikation von Lyon/Frankreich ein grandioses Comeback. Mit einer mühelosen, präzisen und harmonischen Vorstellung setzten sich die Weltranglistenersten bereits im Grand Prix mit 81,739 Prozent uneinholbar an die Spitze.

Starterlaubnis
verweigert

„So so so glücklich wieder da zu sein“, jubelte die 36-Jährige danach in den sozialen Medien. Ursprünglich hatte sie ihren Wiedereinstieg bereits im September beim Vier-Sterne-CDI in Ludwigsburg geplant, doch die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) verweigerte die Starterlaubnis mit der Begründung, die Reiterin müsse die Babypause von einem halben Jahr zwingend einhalten. Umso mehr freute sich die Berufsreiterin jetzt über ihre Rückkehr.

Für die Premiere ihrer mit Spannung erwarteten neuen Kür hätte von Bredow-Werndl keinen passenderen Ort als die Weltcup-Station Lyon wählen können. Alle Lektionen waren fein abgestimmt auf Chansons der französischen Sängerin Edith Piaf. Auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Paris 2024, die von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB plant, passt die Musik perfekt. Edith Piaf erlangte als „Spatz von Paris“ Weltruhm.

In der Kür der Olympiasiegerinnen summierten sich Höchstnoten für verschiedene Lektionen und insbesondere für Harmonie, Choreographie, Schwierigkeitsgrad sowie für die Interpretation der Musik zu 90,140 Prozent. Damit durchbrachen von Bredow-Werndl und ihre „Queen“ genannte 15-jährige Trakehnerstute ein weiteres Mal die Schallmauer.

Benjamin Werndl ebenfalls top

Benjamin Werndl feierte im Grand Prix einen Doppelsieg mit seiner Schwester. Auf seinem Weltmeisterschaftspartner Famoso OLD blieb der 38-Jährige nach einer herausragenden Vorstellung nur minimal unter seiner persönlichen Bestmarke und wurde Zweiter. In der Kür überzeugte das Duo sowohl im technischen als auch im künstlerischen Teil, doch die letzte Sicherheit fehlte. Ein untypisches Missverständnis in den „Fliegenden Wechseln“ kostete wertvolle Punkte. Mit 82,775 Prozent platzierte sich das Paar, das erst vor wenigen Wochen Teambronze bei der WM in Herning gewonnen hatte, an vierter Stelle.

In der Weltrangliste machten Werndl und Famoso OLD einen riesigen Sprung nach vorn, von Platz 117 auf Platz 14. Das Weltcup-Ranking der Westeuropa-Liga führt der Aubenhausener derzeit mit 35 Punkten an. Die nächste Weltcup-Etappe in Stuttgart steht vom 9. bis 13. November auf dem Programm.

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