Eine Strafzeit als Initialzündung

von Redaktion

Rosenheims Eishockeyspieler besiegen Füssen 7:1 – Je zwei Tore von Hauner und McNeely

Rosenheim – Im zweiten Drittel drehten die Starbulls auf: Nach einem torlosen ersten Abschnitt bezwangen die Rosenheimer Eishockeyspieler im Punktspiel der Oberliga Süd den EV Füssen mehr als verdient mit 7:1.

Auch im ersten Durchgang waren schon genügend Chancen für die Hausherren vorhanden – sogar in Unterzahl wäre eine Rosenheimer Führung mehrmals möglich gewesen. Allerdings avancierte Füssens Torhüter Benedikt Hötzinger zum stärksten Akteur der Allgäuer, die kurz vor Ende des Drittels durch Carl Zimmermann sogar eine dicke Gelegenheit hatten, um selbst in Führung zu gehen.

Die erste Füssener Strafzeit war dann aber die Initialzündung für Rosenheimer Dauerdruck – und letztlich den Führungstreffer von Aaron Reinig, der sich in den Sekunden zuvor schon mehrfach angedeutet hatte. Weitere Chancen und teilweise Klasse-Paraden von Hötzinger folgten, gegen die Zielstrebigkeit von Norman Hauner war dann aber kein Kraut gewachsen. Einmal zog er völlig frei ab und traf zum 2:0, als Hötzinger die Sicht durch Travis Oleksuk verdeckt war, beim 3:0 traf er nach einem wichtigen Scheibengewinn von Maxi Vollmayer ins kurze Eck.

Im letzten Abschnitt war dann Tyler McNeely im Blickpunkt: Mit zwei Treffern erhöhte der Rotschopf auf 4:0 und 5:1. Von zwei Faustkämpfen, die McNeely liebend gerne bestritten hätte, wurde er vehement abgehalten. Dafür fielen dann noch zwei weitere Treffer für die Starbulls, die auch vier Nachwuchsspieler zum Einsatz brachten: Erst markierte Marc Schmidpeter den sechsten Starbulls-Treffer, ehe Klemen Pretnar im Powerplay den 7:1-Endstand besorgte.

Für Michael Knaub war es ein besonderes Spiel, denn der Rosenheimer Stürmer trat gegen seinen Bruder Victor an, der seit dieser Saison für Füssen stürmt. „Im ersten Drittel hatten die Scheibenglück, danach haben wir es einfacher gemacht, die Scheibe tief gespielt und hart gearbeitet, gute Pässe gespielt und den Weg zum Tor gefunden“, urteilte der Starbulls-Angreifer. Ein Duell gegen den Bruder war für ihn nichts Neues: „Wir hatten das im letzten Jahr schon, als wir in den Play-offs zwischen Hannover und Garmisch aufeinandergetroffen sind.“ Die Brüder telefonieren oft miteinander, eine Wette zwischen beiden lief aber nicht.

Knaub blickt voraus: „Wir spielen momentan gutes Eishockey, müssen aber so weiter machen. Wir dürfen keinen Gegner leicht nehmen.“ Dass ihm noch kein Treffer gelungen ist, wirft Knaub nicht aus der Bahn: „Das kommt auch noch. Das Wichtigste ist, dass wir die drei Punkte holen – das ist das A und O.“

Statistik: Starbulls Rosenheim – EV Füssen 7:1 (0:0, 3:0, 4:1). Starbulls: Mechel (Kolarz) – Tölzer, Vollmayer; Möchel, Reinig; Obu, Pretnar; Kühnhauser, Stein – Kolb, Oleksuk, Schmidpeter; Laub, McNeely, Hauner; Rehmer, Daxlberger, Edfelder; Knaub, Glemser, Oswald.

Tore: 1:0 (24.) Reinig/Pretnar, Oleksuk – PP1, 2:0 (29.) Hauner/Vollmayer, Laub, 3:0 (35.) Hauner/Vollmayer, 4:0 (42.) McNeely/Hauner, Vollmayer, 4:1 (43.) Sivic/Jentsch, Seitz, 5:1 (44.) McNeely/Tölzer, Hauner, 6:1 (56.) Schmidpeter/Edfelder, Oleksuk, 7:1 (59.) Pretnar/Reinig, Edfelder – PP1.

Schiedsrichter: Erdle und Wohlgemuth; Strafminuten: Rosenheim 23, Füssen 20; Zuschauer: 2200.

Die Stimmen zum Spiel

Janne Kujala (Trainer Füssen): „Das erste Drittel fand ich von uns sehr gut, danach ging zwei Drittel gar nichts mehr. Rosenheim hat sein Spiel verbessert, wir sind hinterher gelaufen und hatten keinen Auftrag mehr. Das zweite Drittel hätte auch 6:0 oder 7:0 ausgehen können. Hötzinger hat gut gehalten, das zeigt aber auch, wie wir verteidigt haben.“

Jari Pasanen (Trainer Starbulls): „Im ersten Drittel waren wir nicht konzentriert. Einige Spieler hatten den Spielplan nicht im Kopf und machten, was sie wollten. Danach haben wir so gespielt, wie ich das sehen wollte: Die Scheibe läuft – und der Gegner läuft hinterher. Das war deutlich besser, aggressiver und schneller.“

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