Bruckmühl/Traunstein – Ampfing will das Dutzend vollmachen und das zwölfte Mal in Folge ungeschlagen bleiben, der SV Bruckmühl will mit einem Heimsieg gegen Angstgegner Eggenfelden an den Ampfingern dranbleiben oder eventuell zum Überholvorgang ansetzen, Traunstein will seine Oktober-Bilanz auch im November bestätigen und Wasserburg gastiert im Duell der beiden Ex-Bayernligisten in Pullach. Interessante Spiele zum Rückrundenauftakt in der Fußball-Landesliga Südost.
Der mit Ampfing punktgleiche Tabellenführer Brucmühl empfängt am Samstag, 15 Uhr, den SSV Eggenfelden im Mangfallstadion. Die Spielweise vom SSV bereitete dem SVB in der Vergangenheit wenig Freude, dies sieht man an der Statistik. Die Bilanz ist gegen keine andere Mannschaft aus der Landesliga schlechter. In drei Partien gab es bislang drei Niederlagen bei 3:12 Toren. Zudem hat Eggenfelden aktuell einen guten Lauf. Die letzten sechs Partien ging man nicht als Verlierer vom Platz.
Aus SVB-Sicht ist es höchste Zeit, die Bilanz aufzubessern. Dementsprechend motiviert wird man am Samstag in die Partie gehen. Es wird allerdings kein Selbstläufer, das weiß auch Mike Probst: „Wir treffen mit Eggenfelden auf ein kompaktes Team mit Wucht. Eine komplizierte Aufgabe für uns, die uns einiges abverlangen wird.“ Allerdings braucht sich der SVB mit seiner aktuellen Form nicht verstecken. In den letzten zwölf Partien gab es genau eine Niederlage. Am Wochenende wird Maxi Biegel wieder eine Alternative nach langer Verletzungspause darstellen. Weiterhin muss das Bruckmühler Trainerteam allerdings auf Anian Folger und Christoph Schreiner verzichten. Neu hinzugekommen zur Verletztenliste sind Thomas Mühlhamer und Johannes Brendle.
Goldener Oktober für
den SBC Traunstein
Es war der erhoffte goldene Oktober für den SB Chiemgau Traunstein. Der Fußball-Landesligist feierte drei Siege (1:0 gegen Geretsried, 2:1 gegen Kirchheim, 2:1 in Schwaig) und holte beim Topspiel in Ampfing einen Punkt (3:3). Zudem gab es am letzten September-Wochenende noch einen 4:0-Erfolg gegen Grünwald und so lautet die jüngste Erfolgsserie der Traunsteiner: Fünf Spiele ohne Niederlage! Der Lohn dieser beeindruckenden Bilanz: Das Team von Spielertrainer Danijel Majdancevic schloss die Vorrunde auf dem starken dritten Tabellenplatz (17 Spiele/30 Punkte) ab und liegt nur vier Zähler hinter dem punktgleichen Spitzenduo TSV Ampfing und SV Bruckmühl (je 17/34) zurück.
Da ist also durchaus noch einiges drin! „Wir wollen natürlich auch weiterhin oben dabei bleiben“, sagt Majdancevic selbstbewusst. „Was die Mannschaft bisher geleistet hat, ist wirklich sehr gut“, lobte der Coach.
Doch darauf ausruhen will man sich beim SB Chiemgau freilich nicht und so soll die starke Oktober-Bilanz auch im November weiter ausgebaut werden. Zum Rückrundenstart wartet allerdings keine leichte Aufgabe auf die Traunsteiner. Zu Gast im Jakob-Schaumaier-Sportpark ist heute um 14 Uhr mit der SpVgg Landshut nämlich ein ganz starker Gegner. Die Niederbayern stehen aktuell auf Tabellenplatz fünf und haben nur einen Punkt weniger gesammelt als der SBC – es ist also ein echtes Topspiel!
Vor einem Jahr noch
ein Bayernliga-Duell
Pullach gegen Wasserburg. Ein Duell, das es auch in der Vorsaison bereits gab. Allerdings eine Etage höher. Bevor die Löwen am Samstag, 14 Uhr, in Pullach zum ersten Rückrundenspieltag der Landesliga Südost antreten, ist es Zeit, die sportliche Situation einzuordnen und vor allem Definitionsfragen zu klären.
Sowohl der TSV 1880 Wasserburg als auch der SV Pullach werden gemeinhin in der Berichterstattung als „Ex-Bayernligist“ oder „Bayernliga-Absteiger“ tituliert. Dies ist ja grundsätzlich nicht verkehrt, da beide im Vorjahr tatsächlich noch in der Bayernliga gespielt haben, allerdings verwenden beide Vereine diese Begriffe nie selbst. Diese Termini werden meist vom Gegner ins Spiel gebracht, wohinter sich oftmals auch psychologische Aspekte verbergen. Der jeweilige Gegner nimmt dadurch gerne eine Underdog-Rolle ein, zieht daraus Motivation und kann im Erfolgsfall den ganz großen Coup feiern. Und dies führt zur Frage der Definition.
Wo Bayernliga draufsteht, muss schon lange keine Bayernliga mehr drinstecken. Wasserburg und Pullach hatten beide im Sommer einen großen Umbruch. Während sich bei Pullach Spieler aus ihren Verträgen klagten oder anderweitig die Flucht ergriffen, mussten in Wasserburg zahlreiche erfahrene, höherklassig erprobte Spieler ihre Karrieren alters- oder verletzungsbedingt beenden. Dass so ein Umbruch nicht spurlos an Mannschaften vorbeigeht, liegt auf der Hand. Bei Wasserburg kamen viele unterklassige Spieler, sodass oft mehr Kreisliga- als Bayernligaerfahrung auf dem Platz stand. Entsprechend sollte der „Ex-Bayernligist“-Aufkleber durch ein „Mannschaft im Umbruch“-Etikett ersetzt werden. Eine solche Bezeichnung generiert allerdings weit weniger Klicks und entsprechend weniger Aufmerksamkeit, erleichtert aber die sportliche Einordnung und wirkt sich entsprechend auf die Erwartungshaltung im Umfeld aus. Somit treffen am Samstag an der Gistlstraße 2 zwei Teams im Umbruch zu einem für beide eminent wichtigen Spiel aufeinander. Wasserburg ist mit 24 Punkten auf Rang zehn und möchte vor dem Winter noch die 30-Punkte-Marke knacken, um ruhigere Fahrwasser zu erreichen. Pullach hingegen steht mit 19 Zählern auf dem ersten Relegationsplatz. Im Herbst ging es schon immer ans Eingemachte, in dieser Begegnung aber besonders. Jetzt kann die junge, neuformierte Wasserburger Mannschaft zeigen, dass sie bereit ist, den nächsten Schritt zu gehen und in den engen Spielen die Oberhand zu behalten. Gelingt diese Weiterentwicklung, kann bei Zeiten die Beschreibung der Mannschaft neu definiert werden.
„Ampfing will in der
Serie bleiben“
Geht das Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze der Fußball-Landesliga Ost auch ersten Spieltag der Rückrunde weiter. Der TSV Ampfing gastiert am heutigen Samstag um 14 Uhr beim TuS Holzkirchen, der punktgleiche SV Bruckmühl empfängt um 15 Uhr den SSV Eggenfelden. „Wir wollen auf jeden Fall in der Serie bleiben“, sagt Ampfings Coach Rainer Elfinger.
Mit einem Sieg oder einem Unentschieden könnten die Schweppermänner das Dutzend vollmachen, seit nunmehr elf Spielen ist die Elfinger-Crew ungeschlagen und geht es nach dem Coach der Ampfinger soll das auch bis zur Winterpause so bleiben. Insgesamt stehen ja nur noch drei Begegnungen in diesem Jahr auf dem Programm: Nach der Partie heute an der Haidroad kommt nächsten Freitag die SpVgg Landshut ins Isenstation, letzter Auftritt des Jahres ist dann am 19. November in Karlsfeld.
„Auf dem engen Platz in Holzkirchen, der um diese Jahreszeit auch sehr tief sein wird, erwartet uns eine schwere Auswärtsaufgabe. Da müssen wir schon unsere beste Leistung abrufen, um weiter in der Serie bleiben zu können“, warnt Elfinger vor der Mannschaft von Joe Albersinger, die mit 22 Punkte aus 17 Spielen nur knapp vor der Abstiegszone steht und bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. „Ich denke Joe wird sein Team taktisch sehr gut auf uns einstellen. Wir müssen am Samstag die Räume wieder besser besetzen und in der Rückwärtsbewegung wieder schneller sein als zuletzt in Freising. Da haben wir zwar die Tore sehr gut rausgespielt, mit dem Spiel selbst war ich aber nicht so zufrieden“, so Elfinger, der explizit vor Holzkirchens Spielmacher und Torjäger Christopher Korkor warnt: „Holzkirchen hat mit Benedikt Zeisel einen super Keeper und einige sehr gute Feldspieler. Chris ist aber der Anführer, der uns in der letzten Saison in Holzkirchen große Probleme bereitet hat.“ Der 27-jährige Korkor hat bereits 14 Treffer auf dem Konto, zweitbester Torschütze der Gastgeber ist der erst 20-jährige Tobias Seidl mit sieben Treffern. Korkor führt zusammen mit Traunsteins Julian Höllen auch die Torschützenliste der Liga vor dem Ampfinger Mike Opara an, der bislang 13 Treffer erzielen konnte. stk/bst/jha/mb