Rosenheim/Mühldorf – Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bestreitet am Mittwoch um 14 Uhr ihr erstes Spiel bei der Weltmeisterschaft in Katar. Gegen Japan geht es darum, mit einem positiven Resultat ins Turnier zu starten. Dabei bieten sich Bundestrainer Hansi Flick einige Optionen in Sachen Aufstellung. Die OVB-Sportredaktion hat bei drei heimischen Trainern nachgefragt, wie sie einige markante Positionen in der DFB-Elf besetzen würden. Bernd Schiedermeier aus dem Trainerteam des Bezirksligisten SV Ostermünchen, Franz Huber vom Bezirksligisten TSV Siegsdorf und Florian Dirscherl vom Kreisligisten ASV Au haben da unterschiedliche Variationen. Immerhin: Alle tippen auf einen deutschen Auftaktsieg!
Frage 1: Wie sieht Ihre Abwehrformation aus?
Alle drei Trainer setzen auf eine Viererkette – und auf Fixpunkt Antonio Rüdiger in der Innenverteidigung. Bei Schiedermeier und Huber ist Niklas Süle an der Seite des Real-Madrid-Akteurs, Dirscherl hat Nico Schlotterbeck aufgeboten. Das hat den Grund, dass beim ASV-Au-Coach Süle auf der rechten Seite startet. „Das hat er früher bei Bayern und jetzt bei Dortmund auch schon gespielt. Und er ist ja trotz seiner Figur eigentlich pfeilschnell“, begründet Dirscherl. Schiedermeier hat Thilo Kehrer für die rechte Außenbahn nominiert, Huber wählt die offensive Variante mit dem Gladbacher Jonas Hofmann. Auf links ist bei allen drei Trainern der Freiburger Christian Günter gesetzt. „Der hat mir in der Liga besser gefallen als David Raum“, merkt Schiedermeier an, auch Dirscherl ist überzeugt: „Der macht das in Freiburg echt gut, spielt sehr gute Bälle aus dem Halbfeld und ist einer der besten Vorbereiter.“ Aber egal, wer spielt: „Ich hoffe, dass sie einen guten Tag haben, denn bei den schnellen japanischen Spielern haben sie einiges zu tun“, glaubt Huber.
Frage 2: Wer soll auf der Doppel-Sechs spielen?
„Das ist schon eine harte Entscheidung“, sagt Huber, der sich aber dann auf die Kombination mit Joshua Kimmich und Leon Goretzka festlegt. „Die sind im Bayern-Block eingespielt“, sagt er. Auch Schiedermeier setzt auf das Duo, verweist aber auch darauf, dass „die im Turnier nicht alle Spiele machen werden“. Für ihn stünde dann Ilkay Gündogan als Alternative parat. Dirscherl hingegen würde Gündogan gleich an der Seite von Kimmich aufbieten. „Gündogan auf die Bank setzen? Eigentlich nicht! Das ist der Kapitän der momentan für mich weltbesten Mannschaft.“
Frage 3: Wer soll in der Spitze stürmen?
Da sind sich die drei heimischen Trainer uneins. Schiedermeier hat sich in dieser Frage für Kai Havertz entschieden. „Der hat das auch bei Chelsea schon gut gespielt.“ Und: „Thomas Müller wird bei dieser WM noch ein wichtiger Punkt für unser Team werden.“ Eben jenen Müller würde Dirscherl aufbieten. „Der bietet sich an, weil er immer für ein Tor gut ist.“ Überhaupt sei der Bayern-Offensivspieler für ihn „mit der faszinierendste Spieler in der Bundesliga. Der ist gut im Antizipieren, hat ein unwahrscheinlich gutes Auge für die Situation und macht Sachen, bei denen sich andere den Haxn brechen würden.“ Während Havertz und Müller im deutschen Team auch durchaus auf anderen Positionen auftauchen könnten, setzt Siegsdorf-Coach Huber auf einen „echten“ Mittelstürmer. „Niclas Füllkrug wäre gegen Japan gut, weil man den auch mit hohen Bällen gut anspielen kann.“
Abschlussfrage: Wie geht’s aus?
Hatten die drei Trainer für die Position im Sturm drei verschiedene Varianten, so sind sie sich beim Ergebnistipp zumindest in der Tendenz einig: Deutschland wird gewinnen! „Ich tippe auf ein 2:0 für Deutschland“, sagt Schiedermeier. Dirscherl hat sich auf einen 3:1-Sieg der DFB-Elf festgelegt. „Ich würde gerne mal wieder ein Wettbewerbsspiel ohne Gegentor erleben, schätze die Japaner aber als richtig gute Mannschaft ein.“ Für Huber wird es „eine enge Geschichte“, die aber mit einem 2:1 der deutschen Elf enden soll.