Gemischte Bilanz für die heimischen Skilangläufer

von Redaktion

Ein Strauchler kostet Kuchler einen Top-15-Platz – Danner im COC-Sprint Elfte – Sossau nach Erkrankung wieder fit

Lillehammer/Santa Caterina – „Da war mehr drin“: Das ist die Bilanz der Skilangläufer des Stützpunkts Ruhpolding von den vergangenen Wettbewerben. Bei diesen hatten sie sich zwar ordentlich verkauft – aber eben teilweise nicht ganz so gut wie erhofft.

Das galt auch für den Weltcup in Lillehammer (Norwegen). Da die dortigen Langlaufstrecken nicht präpariert werden konnten, wurden die Rennen ins Biathlonstadion verlegt. „Dort gab es eine relativ leichte, flache Runde“, weiß Stützpunkttrainer Frank Nitsch. Die Folge waren oft sehr knappe Rennen.

Über 20 Kilometer im Massenstart in der klassischen Technik waren es vom ersten bis zum 38. Platz nur 20,6 Sekunden Abstand. In diesem Pulk befanden sich auch die Stützpunkt-Athleten Albert Kuchler (SpVgg Lam) und Lucas Bögl (SC Gaißach). „Albert hatte kurz vor dem Ziel einen Strauchler, das hat ihn wertvolle Zeit gekostet – sonst wäre ein Platz unter den Top 15 und damit die halbe WM-Norm drin gewesen“, bedauert Nitsch den 26. Rang (+ 9,5 Sekunden) des 24-Jährigen. Bögl (34./+14,7) ist ohnehin kein Klassik-Spezialist. Sein 22. Platz im Freistil-Rennen war nach Ansicht seines Trainers „nicht Fisch, nicht Fleisch“. In Norwegen fehlen wird noch Jonas Dobler (SC Traunstein): Er hatte nach einer Erkrankung die bisherigen beiden Weltcups ausgelassen. Er bereitet sich nun gezielt in der Heimat vor, ehe er in Davos (Schweiz/17. und 18. Dezember) beim Weltcup wieder ins Wettkampfgeschehen einsteigen will.

Zur Sache ging es zuletzt auch beim Continentalcup in Santa Caterina (Italien). Dabei hatte in der U23 Alexandra Danner (SC Lenggries/Stützpunkt) Pech: Sie überzeugte im Prolog des Skating-Sprints als Vierte. Doch auf der Runde, bei der es einen kurzen Anstieg mit anschließendem „Super-G“ bergab gab, verlor sie in der Anfangsphase des Halbfinals zu viele Positionen. Sie konnte sich nicht mehr nach vorne kämpfen und verfehlte als Elfte hauchdünn die direkte Nominierung für den nächsten COC – der zehnte Platz wäre nötig gewesen. Rang 24 verbuchte hier Sophie Lechner (TSV Marquartstein), die ins anschließende Zehn-Kilometer-Rennen in klassischer Technik angeschlagen startete und aufgeben musste. Danner belegte den 21. Platz. Lechner wird – ebenso wie die ebenfalls angeschlagenen Juniorinnen Charlotta de Buhr (SC Aising-Pang) und Christina Döringer (NT Klingenbrunn) – den kommenden Deutschlandpokal auslassen. De Buhr hatte als 18. im Sprint einen guten Prolog gezeigt, „in den Heats wurde sie unter Wert geschlagen. Aber das wird mit mehr Erfahrung besser“, kommentiert ihr Trainer den 22. Platz. Auch Rang 13 auf der Distanz war ordentlich. „Zum Glück ist sie für den nächsten COC noch vornominiert“, zeigt sich Nitsch erleichtert. Für Döringer „war Rang 26 im Sprint okay“. Dass sie auf der Distanz 30. wurde, „war ärgerlich. Sie hatte mehr drauf, wurde dann aber krank.“

Besonders bei Sophie Lechner „war es schade, dass sie krank wurde: Nach ihrer starken Leistung von Livigno hatte sie schon einen Fuß in der Tür“, bedauert Nitsch. Nun bleibt für sie noch der COC in Zwiesel (6. bis 8. Januar) übrig, um sich für die Junioren- und U23-WM in Whistler (Kanada/28. Januar bis 4. Februar) zu qualifizieren. In Zwiesel dürfen Anfang Januar mehr Deutsche als üblich am COC teilnehmen, weil es dort eine nationale Quote gibt.

Vorzeitig abgereist aus Italien war U23-Athlet Anian Sossau (SC Eisenärzt) weil er angeschlagen war. „Das war geschickt von ihm: Er konnte sich regenerieren und kann am Wochenende im Deutschlandpokal schon wieder antreten – auch wenn er vielleicht noch nicht ganz bei 100 Prozent ist. Aber er ist ohnehin für den nächsten COC vornominiert und kann das daher als Aufbaurennen ansehen“, berichtet sein Trainer.

Dagegen trat Paul Gräf (WSV Asbach) ebenfalls in der U23 in Santa Caterina an. Er verfehlte erwartungsgemäß die Sprint-Finals. Dass er auf der Distanz nur 19. wurde, war zwar „schade, aber bei so weichen Schneeverhältnissen ist ein so kraftvoller Läufer wie er eher im Nachteil. Dafür sollten ihm am Wochenende die Strecken im Deutschlandpokal wieder liegen.“

Der Deutschlandpokal wurde übrigens nach Zwiesel verlegt. Ursprünglich waren die Wettkämpfe in Seefeld geplant, doch dort konnten keine ausreichenden Strecken präpariert werden.who

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