In den Weltcup-Punkterängen etabliert

von Redaktion

Inngauer Kombinierer Jakob Lange in Estland auf den Rängen 24 und 15

Otepää – Das, was in den meisten Alpenregionen derzeit fehlt, fanden die Nordischen Kombinierer beim Weltcup in Otepää im Süden Estlands an der russischen Grenze: tiefsten Winter mit eisigen Temperaturen bis minus 20 Grad. Zudem wehte ein starker Wind, der das Springen auf der windanfälligen Schanze schwierig bis unmöglich machte und beim Damenwettbewerb gar für einen Abbruch sorgte. Keine leichten Voraussetzungen für Jakob Lange vom WSV Kiefersfelden, der sich durch einen starken 11. Platz zuletzt beim Weltcup in Ramsau am Dachstein im starken DSV-Männerteam für die Weltcupwettbewerbe in Otepää/Estland qualifizieren konnte.

Jakob Lange gilt als bekannt starker Läufer. Im Springen arbeitet er sich jetzt wieder an die erweiterte Weltspitze heran. Er reiste deshalb mit gemischten Gefühlen nach Estland, wo eine schwere und wie gesagt sehr windanfällige K-92-Meter-Schanze und eine eher leichte 10-Kilometer-Laufstrecke im Nordic-Stadion auf die Athleten warteten. Doch für den Kombinierer des SV Inngau, der mit dem 11. Platz in Ramsau sein bisher bestes Saisonresultat erzielte, lief es von Beginn an gut.

„Der erste Wettkampf fand als Massenstart statt. Hier wird zuerst gelaufen und dann gesprungen. Das mag ich eigentlich nicht so gern“, sagt Lange, der sich von Platz 18 startend in der Loipe bereits Mitte der ersten Runde an die Spitze setzte und mächtig Druck machte.

Im weiteren Verlauf forcierte er permanent das Tempo und wechselte sich in der Führungsarbeit mit Olympiasieger Grabaak (Norwegen) und DSV-Teamkollege Fabian Riessle sowie Weltmeister Johannes Lamparter (Österreich) geschickt ab. Es gelang dem Trio so, einen Teil des Feldes aus dem Windschatten abreißen zu lassen.

Ziel dieser Taktik war, im späteren Sprungwettbewerb gegen die starken Springer bestehen zu können. Jakob Lange lief im Zieldurchlauf im Feld als Siebter ein und hatte lediglich 2,9 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Im darauffolgenden Sprungwettbewerb erzielte der Flintsbacher einen ordentlichen Sprung, mit dem er sich den 24. Platz in der Abschlusswertung sichern konnte. Sieger dieses Wettkampfes wurde Weltmeister Johannes Lamparter (Österreich) vor dem Finnen Herola sowie Thomas Rettenegger, ebenfalls Österreich.

Am zweiten Wettkampftag ging es zuerst auf die Schanze. Hier konnte sich Jakob Lange zum Vortag noch einmal deutlich verbessern und er steigerte sich auf beachtliche 87,5 Meter bei schwierigen Windverhältnissen. Der saubere Sprung wurde von den Sprungrichtern mit guten Haltungsnoten belohnt und brachte Lange auf Rang 23, was ihn als einen der schnellsten Läufer im Weltcupzirkus in eine hervorragende Ausgangsposition brachte. Nun galt es, sich im DSV-Team zu zeigen. Lange versuchte, die rund 20 Sekunden vor ihm gestarteten Teamkollegen Eric Frenzel und Terence Weber einzuholen. Dies gelang durch einen couragierten Start bereits während der ersten Runde und Jakob Lange kämpfte sich im Feld stetig weiter nach vorne. Dabei übernahm er mehrheitlich die Führungsrolle in seiner Gruppe und konnte so zwischenzeitlich bis auf Platz 13 vorlaufen. Lange hielt fast neun Kilometer lang das Tempo in seiner Gruppe hoch und erreichte damit, dass die meisten Läufer dem hohen Tempo Tribut zollen mussten.

In einer 12 Mann starken Gruppe ging es Richtung Ziel und Jakob Lange versuchte einen letzten Ausreißversuch. Er konnte kurzzeitig einige Meter zwischen sich und den Olympiasieger und DSV-Kollegen Fabian Riessle sowie den starken Norweger Oftebro bringen, wurde dann allerdings aus dem Windschatten heraus von den beiden noch übersprintet. Allerdings konnte er alle anderen Konkurrenten aus der Gruppe mit diesem Rennverlauf auf Distanz halten. So ging die Taktik des Inngauers voll auf und er konnte sich mit dem 15. Platz als viertbester DSV-Athlet erneut in Szene setzen.

Sieger dieses Wettbewerbs wurde der Oberstdorfer Julian Schmid, der damit bereits seinen zweiten Weltcupsieg einfahren konnte. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten die beiden Österreicher Lamparter und Rehrl.

Nach nun sechs Weltcupwettbewerben stehen für Jakob Lange nicht nur fünf Weltcup-Punktplatzierungen zu Buche, sondern mit den Plätzen 11 und 15 bereits zwei nennenswerte Ergebnisse.

Im Gesamtweltcup rangiert Jakob Lange dadurch aktuell auf Rang 25. Da die weiteren Weltcup-Veranstaltungen der Nordischen Kombinierer in Klingenthal und Chaux-Neuve/Frankreich den Wetterkapriolen zum Opfer gefallen sind, bleibt der weitere Saisonverlauf derzeit etwas fraglich. Voraussichtlich wird das Seefeld-Triple der nächste Wettbewerb für die Kombinierer sein.

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