Bingen – Die Bundesliga-Tischtennis-Damen des SV DJK Kolbermoor dürfen sich freuen. Einerseits haben sie mit dem 6:2-Auswärtssieg bei der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim einen Rückrundenstart nach Maß hingelegt, andererseits damit auch die Tabellenführung vom ttc berlin eastside zurückgeholt.
Besonders erbaut war Kolbermoors Trainer Michael Fuchs, dass man sich in den beiden Eingangsdoppeln keine Blöße gab, wenngleich das Duo Bergström/ Ganina den ersten Satz gegen Bingens Elena Kuzmina sowie deren Partnerin Katerina Tomanovska nach einer 7:6-Führung noch aus der Hand gab. Allerdings dominierte man die drei weiteren Durchgänge und ließ sich im vierten Satz nicht mehr aus der Ruhe bringen.
Als der erste Einzeldurchgang eingeläutet wurde, schien die Begegnung ein schnelles Ende zu nehmen. Sowohl Kristin Lang, die gegen Lea Rakovac spielte, wie auch Linda Bergström gegen Elena Kuzmina, gewannen ihre ersten Sätze jeweils innerhalb weniger Minuten mit 11:5 beziehungsweise 11:4. Aber dann machten die beiden Kolbermoorerinnen die Sache spannender, als ihnen lieb war. Lang verlor die beiden nächsten Sätze und auch Linda Bergström bekam die Stärken ihrer Gegnerin zu spüren, wenngleich sie den zweiten Durchgang noch mit 11:6 gewann. Bingen trat in dieser Phase nicht wie ein Tabellenvorletzter auf, sondern agierte engagiert und auch über weite Strecken selbstbewusst. Lang musste dann im Entscheidungssatz schon alle Register ihres Könnens ziehen, um das Blatt noch wenden zu können. Nach etwa zwei Drittel des Satzes gelang es ihr, aus einem 5:7-Rückstand eine 10:8-Führung zu machen und gleich den ersten Matchball zu nutzen. Nicht leicht machte es sich auch Linda Bergström im dritten Satz, den sie bis zum 2:9 verschlafen hatte. Mit einem Kraftakt schaffte sie zunächst den Ausgleich zum 10:10, um dann am Ende in der Verlängerung mit 13:15 doch noch den Kürzeren zu ziehen. Auch im vierten Satz konnte sie in der Verlängerung einen Satzball nicht verwerten und unterlag mit 12:14. Zumindest der Entscheidungssatz verlief dann wieder nach den Vorstellungen der Schwedin, die nach der 5:4-Führung beim Seitenwechsel ihren Vorsprung kontinuierlich bis auf 10:7 ausbaute und anschließend den ersten Matchball zum 11:7-Sieg verwandelte.
Im zweiten Einzeldurchgang kamen die Gastgeberinnen dann doch ein wenig mehr zum Zug und Naomi Pranjkovic, die gerade vom WTT-Contender Turnier im oberösterreichischen Linz zurückgekehrt war, unterlag Katerina Tomanovska in vier Sätzen. Svetlana Ganina gelang es, durch einen sicheren Viersatzerfolg gegen Karolina Mynarova, den Vier-Punkte-Abstand wieder herzustellen. Eigentlich hätte man meinen können, Linda Bergström macht jetzt den Sack zu, allerdings hatte man das Aufbäumen der Rheinland-Pfälzerinnen übersehen, was sich besonders durch Lea Rakovac bemerkbar machte. Die Schwedin geriet dabei im ersten Satz mit 3:9 in Rückstand und schaffte es nur noch, den Abstand auf 9:10 zu verringern. Im zweiten Satz kam Bergström dann mit ihrer Gegnerin überhaupt nicht zurecht und unterlag sogar mit 3:11. Als sie die nächsten beiden Sätze unter Dach und Fach gebracht hatte, erhellten sich Kolbermoors Mienen plötzlich wieder. Doch die Enttäuschung folgte auf den Fuß: Bergström lag im Entscheidungssatz mit 1:8 im Rückstand und musste eine 4:11-Niederlage, die zum 2:5 führte, hinnehmen. Letztlich war es Kristin Lang, die durch ihren Viersatzerfolg gegen Elena Kuzmina für den 6:2-Sieg sorgte. Kolbermoors Trainer Michael Fuchs meinte nach Spielende: „Es war natürlich gut, dass wir mit einem 2:0 nach den Eingangsdoppeln gestartet sind. Eng wurde es allerdings im ersten Paarkreuz. Bei der Niederlage von Naomi Pranjkovic war der dritte Satz entscheidend. Tomanovska war hier einen Tick besser“.
Für den SV DJK Kolbermoor punkteten: Doppel: Bergström/Ganina, Lang/Brateyko (je 1); Einzel: Lang (2), Bergström, Ganina (je 1). eg