Heikler Einsatz für Spark

von Redaktion

Turbulente Wochen und Monate für Biathlon-Hoffnung

Ruhpolding – Eine turbulente Zeit hat Biathletin Lisa Spark vom SC Traunstein hinter sich. Die 22-Jährige hat sich gerade von einer Erkältung erholt und ist wieder ins Training eingestiegen. Nächstes Ziel ist der IBU-Cup im kanadischen Canmore.

Zuletzt hat Spark bei den Europameisterschaften in der Lenzerheide/Schweiz Gold im Einzel und Silber mit der Mixed-Staffel gewonnen. „Da bin ich schon überrascht gewesen“, gibt sie zu und freut sich, dass sie bei den vier Schießeinlagen ohne Fehler geblieben ist. „Die Laufzeit ist solide gewesen“, fügt sie hinzu. Zunächst dachte sie im Ziel, hinter Michela Carrara Zweite geworden zu sein. Doch die 25-jährige Italienerin gab zu, nicht alle Ziele getroffen zu haben, obwohl sie der Computer ohne Fehler auf dem ersten Platz führte. „Eine tolle Aktion und absolutes Fairplay“ freut sich Spark über diese Geste.

Überrascht von den Erfolgen zeigte sich ihr Trainer am Stützpunkt Ruhpolding, Andi Birnbacher. Lisa sei etwas zäh in die Saison gekommen, bemerkte er, freute sich aber umso mehr über die Leistungssteigerung seines Schützlings. „Der Sommer war nicht leicht für mich“, gibt Spark ebenfalls zu. Neben einem grippalen Infekt stand für sie auch die praktische Ausbildung bei der bayerischen Polizei an. Die Sportlerin ist im Programm „Spitzensportförderung“ der Landespolizei. Dort hatte sie in ihrem Praktikum unter anderem Nachtdienstschichten und den einen oder anderen heiklen Einsatz. Zum Beispiel in Siegsdorf: Dort hatte ein Mann mit einer – wie sich erst später herausstellte – Schreckschusspistole vom Balkon geschossen. Das SEK überwältigte schließlich den Mann. „Das war nicht ohne, wie wir da als eine der ersten angerückt sind“, erinnert sie sich.

Der Saisoneinstieg verlief für Lisa Spark zunächst nicht nach Wunsch. Es war ihr erster Winter im Seniorenbereich mit Wettkämpfen im IBU-Cup, für viele junge Sportler das Sprungbrett in den Weltcup. „Da war gleich vieles anders als noch im Juniorenbereich“, so die Novizin. Vor knapp einem Jahr hatte sie bei der Junioren-Weltmeisterschaft in den USA Gold im Einzel, Silber mit der Staffel und Bronze im Sprint geholt. Erfolge, die ihr Aufmerksamkeit brachten. Ein Boulevard-Blatt schrieb gleich von einer neuen Magdalena Neuer. „Das habe ich gar nicht so mitbekommen“, sagt die „Junioren-Sportlerin des Jahres“ von der Sporthilfe.

Dass nichts so schnell vergeht, wie der Erfolg, besonders im Sport, ist Lisa Spark klar. Darum feilt sie weiter an ihrem Können. „Das Laufniveau bei den Senioren ist sehr hoch, da habe ich noch Luft nach oben. Meine Stärke liegt beim Schießen“, verrät sie. Große Freude bereitet ihr, dass es bei ihrem Heimatverein, dem SC Traunstein, eine ganze Reihe junger talentierter Mädchen gibt. Neben ihrer jüngeren Schwester Sophie vor allem Marlene Fichtner und Leni Dietersberger. „Da bin ich stolz, dass ich da ein wenig als Zugpferd mitgeholfen habe“, sagt sie.

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