Neuhof – Die letzte Stufe der Tischtennis-Bundesranglistenturniere der Jugend, nämlich das Top-12-Turnier, das im hessischen Neuhof bei Fulda ausgetragen wurde, sah aus heimischer Sicht zwei der vier qualifizierten Teilnehmer auf dem begehrten Podest.
Bei den Buben der Altersklasse 15 hat sich Matej Haspel vom SV-DJK Kolbermoor Rang drei gesichert und damit auch die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften der Altersklasse 19, die am 29. und 30. April im niedersächsischen Lehrte stattfinden, geschafft. Einen starken Eindruck hinterließ der gebürtige Ludwigsburger bereits am ersten Tag, als er Gegner wie beispielsweise Lukas Wang (1. FC Saarbrücken) in fünf Sätzen in Schach halten konnte. Der einzige kleine Schönheitsfehler passierte ihm zum Auftakt dieser Titelkämpfe gegen den späteren Sieger Friedrich Kühn von Burgsdorff (Post SV Gütersloh) mit einer 1:3-Niederlage. Da seine schärfsten Widersacher ebenfalls mit jeweils einer Niederlage behaftet waren, schien der Titel nach wie vor im Bereich des Möglichen zu sein. Seine Anwartschaft unterstrich er mit weiteren Erfolgen, darunter auch gegen Tom Wienke (TSV Nieder-Ramstadt) und gegen direkte Konkurrenten. Ausgerechnet in der letzten Begegnung gegen Johannes Magnus Mahl unterlief ihm ein zweites Missgeschick. Gegen den späteren Zweiten, der für Schalke 04 an der Platte steht, führte er noch mit 2:0 Sätzen, musste aber den Ausgleich hinnehmen und unterlag im fünften Satz knapp mit 9:11.
Youngster Luis Kraus könnte für eine Überraschung gut sein. So lautete die Devise für den einen der beiden heimischen Teilnehmer in der Altersklasse 19. Der Kolbermoorer bot am ersten Turniertag eine sehr ansehnliche Leistung, obwohl er mit drei Auftaktniederlagen in diesen Wettbewerb startete. Dabei war auch die knappe Fünfsatzniederlage gegen Mike Hollo vom SV Riedering.
Dann fing sich Kraus allerdings und schloss den ersten Wettkampftag mit einem Fünfsatzerfolg gegen Sören Dreier (SuS Rechtsupweg) ab. Die Fünfsatzspiele waren bei dem 16-Jährigen gar nicht so seine Sache, denn den zweiten Wettkampftag begann er mit einer Niederlage. Dabei lag er gegen den späteren Zweiten Wim Verdonschot (Borussia Dortmund) mit 2:1 Sätzen voran, ehe er im Entscheidungssatz mit 9:11 den Kürzeren zog. Von da an ging es mit ihm bergab. Am Ende blieb Rang neun übrig.
Ginge es nach gewonnenen Fünfsatzspielen, dann hätte Mike Hollo sicherlich den ersten Platz gewonnen. Der Riederinger, der am Ende Rang vier belegte, musste am ersten Tag nicht weniger als viermal über die volle Distanz gehen und ging jedes Mal als Gewinner von der Platte. Kurioserweise hatte er dabei gegen im hinteren Feld liegende Konkurrenten ein wenig mehr Schwierigkeiten, als gegen Akteure, die mit ihm auf Augenhöhe waren. Mit einem Fünfsatzerfolg gegen Vincent Senkbeil (MTV Eintracht Biedeln), bei dem er den Entscheidungssatz mit 11:9 gewann, bestritt er den zweiten Teil dieses Wettkampfes. Und der lief für ihn so richtig gut, schloss er doch drei weitere Siege an. In der Endabrechnung musste er sich dann aber doch ein wenig ärgern. Den Drittplatzierten Wim Verdonschot aus Dortmund hatte er mit 3:0 geschlagen, lag mit ihm gleichauf und verpasste das Podest aufgrund der um sechs Sätze schlechteren Differenz um Haaresbreite.
Die Kolbermoorerin Naomi Pranjkovic sowie die gebürtige Niedersächsin Mia Griesel (TSV Lunestedt) zählten bei den Mädchen dieser Altersklasse zu den Topfavoritinnen. Die aktuelle bayerische Meisterin bei den Erwachsenen startete dementsprechend mit zwei Siegen und hatte dann aber einen kleinen Durchhänger, der sich in Form einer 1:3-Niederlage gegen die Drittligaspielerin Victoria Merz vom VfL Sindelfingen bemerkbar machte. Danach fand sie den Faden wieder und ließ dies die Konkurrenz auch deutlich spüren.
Auch der zweite Wettkampftag lief für Pranjkovic zunächst verheißungsvoll an, gewann sie doch den Auftakt gegen Eireen Elena Kalaitzidou (Borussia Düsseldorf) mit 3:0 Sätzen. In Runde neun traf sie mit Mia Griesel auf ihre schärfste Konkurrentin um den Gesamtsieg, der in einem Duell auf Augenhöhe nach zwei Sätzen ein 1:1 sah. Doch in den beiden nächsten Durchgängen (9:11/12:14) wurde die Niederlage besiegelt. Obwohl sie danach zwei 3:0-Siege anschloss, blieb es bei Rang zwei.