von Redaktion

Kolbermoors Tischtennisdamen mit Oberbayern-Duell

Letzte Fahrt zur Baustelle

Kolbermoor – Wenn am Sonntag Kolbermoors Bundesliga-Tischtennis-Damen beim TSV Schwabhausen zu Gast sind, ist das aus oberbayerischer Sicht auf alle Fälle ein Highlight. Kolbermoors absolviert am Sonntag das letzte Spiel in Schwabhausen – und es wird eine besondere Begegnung für die Mangfallstädterinnen in dieser Turnhalle werden. Der Grund: Den Sonntagsgegner gibt es nach der Saison in dieser Form nicht mehr. Die gesamte Abteilung wechselt zum TSV 1865 Dachau und wird zukünftig auch unter diesem Namen starten.

Das hat mehrere Gründe. Einer davon ist, dass die Turnhalle in Schwabhausen seit Monaten einer Baustelle gleicht. Container und Bauzäune beherrschen die Szene und Baumaterial liegt im Eingang der Turnhalle. Duschen und Umkleideräume sind anderweitig platziert. Die ganzen Umstände wirken sowohl auf das spielerische Personal wie auch für die Verantwortlichen nicht gerade motivierend. Und wenn man die Äußerungen von Abteilungsleiter Helmut Pfeil verfolgt, dann klingt es nicht unbedingt so, als wäre man traurig, in die nur wenige Kilometer entfernte Nachbargemeinde umziehen zu müssen.

Michael Fuchs, Kolbermoors Abteilungsleiter und Trainer hat die Situation am Rande zwar mitbekommen, für ihn zählt in erster Linie aber die sportliche Seite. Und die heißt, dass man zwei Punkte aus Schwabhausen mitnehmen will. „Wir dürfen jedenfalls nicht so wie im Pokal spielen. Hier haben wir noch einiges gutzumachen“, so Fuchs vor dem Oberbayern-Duell. Er spielt damit auf die 1:3-Niederlage an, die vor wenigen Wochen in der Qualifikation des Final-Four-Turniers in Berlin für das Aus des derzeitigen Tabellenzweiten gesorgt hat.

Aktuell scheint es auf ein recht ausgeglichenes Derby hinauszulaufen. Von den letzten fünf Duellen konnte die heimische Auswahl in der Meisterschaft allerdings keines gewinnen. Drei Unentschieden stehen zwei Niederlagen gegenüber. Dies will Fuchs mit seinen Damen natürlich mit aller Macht ändern. Dabei erwartet er sich natürlich einiges vom ersten Paarkreuz, das erneut von Linda Bergström angeführt wird.

Im hinteren Paarkreuz hat der Kolbermoorer Trainer die Qual der Wahl, denn es stehen ihm erneut alle Spielerinnen zur Verfügung. Das trifft auch auf Naomi Pranjkovic zu, die in dieser Woche – wie auch Solomiya Brateyko – beim WTT Feeder Turnier in Düsseldorf, das übrigens hochkarätig besetzt war, im Einsatz war. Ob es am Ende reicht, wird man sehen, denn Fuchs stellte nicht ohne Grund fest: „Schwabhausen gehört auch zu den Mannschaften, die, wenn alle Spielerinnen fit sind, große Auswahlmöglichkeiten haben.“ Auf das Mitwirken seines Ex-Schützlings Sabine Winter, die in den letzten Wochen kränkelte, meinte er: „Ich denke, sie wird bei diesem Derby auch mit von der Partie sein. Beim Turnier in Düsseldorf hat sie bereits wieder mitgespielt“. Hinzu kommt, dass der derzeitige Tabellenvierte, mit Yangzi Liu und Mercedesz Nagyvarades zwei weitere exzellente Hochkaräter in der Hinterhand hat, die in dieser Saison so richtig gut eingeschlagen haben. „Ich bin mit ihnen sehr zufrieden. Sie weisen sehr gute Bilanzen auf“, so Schwabhausens Abteilungsleiter Helmut Pfeil.

Die Favoritenrolle hat er dann aber doch an den SV DJK Kolbermoor abgegeben, das hat Michael Fuchs sicherlich auch zur Kenntnis genommen. Den Zuschauern wollen beide Mannschaften Großes bieten, damit diese zumindest für einige Zeit vergessen, dass sie das Geschehen eigentlich auf einer Baustelle verfolgen.

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