Rehabilitation oder blanke Realität

von Redaktion

Starbulls müssen nach Bad Tölz und treffen im Top-Spiel auf Spitzenreiter Weiden

Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim haben in der Eishockey-Oberliga Süd etwas gutzumachen. Dabei geht es nicht nur um die blamable 0:1-Pleite am vergangenen Sonntag beim EHC Klostersee. Es geht auch um die kuriose 5:7-Heimniederlage gegen Bad Tölz und den 2:8-Abschuss in Weiden am letzten Januar-Wochenende. Denn genau die Mannen aus dem Isarwinkel und die Oberpfälzer sind am Wochenende die Starbulls-Kontrahenten. Am heutigen Freitag um 19.30 Uhr ist das erste Bully in Bad Tölz, am Sonntag ist dann um 17 Uhr Spielbeginn im Rofa-Stadion, wenn der Tabellenzweite den Spitzenreiter zu Gast hat und dann endgültig die Frage beantwortet wird: Schaffen die Starbulls die Rehabilitation oder sind sie kurz vor den Play-offs in der blanken Realität angelangt?

Wobei für Starbulls-Trainer Jari Pasanen eh immer Realität angesagt ist. „Alles, was Vergangenheit ist, interessiert uns nicht.“ Deshalb will er von dem 5:7 gegen Bad Tölz nach 5:2-Führung ebenso wenig wissen wie von den bisherigen drei Niederlagen gegen Weiden. „Wir schauen nur auf uns. Wir haben mittlerweile neue Spieler dazu bekommen und neue Reihen.“ Auch deshalb seien die bisherigen Resultate nicht mehr relevant. Neu ist beispielsweise Torwart Tomas Pöpperle, der in beiden Partien zwischen den Holmen stehen soll. „Das braucht er, um sich Kondition zu holen“, sagt Pasanen. Christopher Kolarz, der in dieser Trainingswoche mehrmals in München beim DEL-Club weilte, steht Gewehr bei Fuß, während Andreas Mechel immer noch an den Folgen des Foulspiels gegen Bad Tölz laboriert und weiterhin nicht im Trainingsbetrieb ist.

Neu im Starbulls-Kader ist auch Brad McGowan. Der kanadische Angreifer hat bislang einen guten Eindruck in Rosenheim hinterlassen. Weil nun auch Travis Oleksuk wieder eingreifen soll, könnten erstmals drei Kontingentspieler im Angriff auflaufen. Die Chancen auf einen Oleksuk-Einsatz stehen „50:50“, wie Pasanen beziffert. Dafür bekommt Klemen Pretnar eine Pause. Der slowenische Verteidiger, der sich zuletzt immer stärker präsentierte, schleppt seit Wochen eine Verletzung am Fußgelenk mit sich herum und hätte eine Pause dringend nötig. Ebenfalls noch angeschlagen fehlen Marius Möchel und Brad Snetsinger. Letzterer soll aber noch vor den Play-offs Einsätze bekommen.

Der Topscorer aus der abgelaufenen Saison, der seit dem Play-off-Achtelfinale kein Spiel mehr bestritten hatte, könnte die zuletzt mangelhafte Chancenverwertung aufpolieren. Gegen Passau erzielten die Starbulls zwar fünf Treffer, ließen aber zahlreiche Großchancen ungenutzt. Nicht von ungefähr kam deshalb auch der Torlos-Auftritt beim Schlusslicht in Grafing. Coach Pasanen kennt das Rezept für Besserung: „Üben, üben, üben. Die Jungs üben, bis sie blau werden“, sagt der Finne. Allerdings weiß er auch: „Der eine ist ein Torjäger, der andere halt nicht.“

Bislang haben nur vier Spieler aus dem Starbulls-Kader – Norman Hauner 25, Manuel Strodel 14, Tyler McNeely und Stefan Reiter je 11 – eine zweistellige Trefferanzahl in dieser Saison. Zum Vergleich: Bei Weiden sind es bislang zehn Akteure. Der Spitzenreiter aus der Oberpfalz, dem theoretisch noch ein Zähler zum Süd-Meistertitel fehlt, hat zum Ende der Transferfrist noch einmal zugeschlagen: Aus Landshut kam Allrounder Markus Eberhardt, mit dem lettischen Nationalspieler Lauris Bajaruns vom Nord-Oberligisten Diez-Limburg wurde ein zusätzlicher Kontingentspieler verpflichtet. Auch bei Weiden ist also etwas neu. Und so gilt das Pasanen-Motto erst recht: Der Schnee von gestern ist geschmolzen, der Blick geht nach vorne.

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