„Das soll wirklich ein Spaßrennen werden“

von Redaktion

Vorfreude auf das Legenden-Rennen in Inzell – Auch ehemalige Vorbilder Per-Olof Serenius und Jarmo Hirvasoja am Start

Inzell – Er nimmt Abschied von seinem sportlichen „Wohnzimmer“: Eisspeedway-Pilot Günther Bauer. Mit dem Legenden-Rennen am Freitag, 17. März, ab 18 Uhr in der Inzeller Max-Aicher-Arena erhält der neunmalige deutsche Meister sowie Einzel-Vizeweltmeister 2003 einen würdigen Rahmen, um seine Karriere offiziell zu beenden. „Ich freue mich auf jeden, der kommt. Denn wir haben zusammen alle sehr viel erlebt“, blickt der 51-jährige Schlechinger, der seit vielen Jahren in Reit im Winkl wohnt, voraus.

Im Feld stehen mit ihm neben seinen ehemaligen Vorbildern sowie Piloten seiner Fahrergeneration auch Fahrer, für die Bauer selbst zum Vorbild wurde: an erster Stelle natürlich sein Sohn Luca. Er hatte sich heuer bei der Europameisterschaft die Silbermedaille geholt und sich zudem einen Platz im WM-Feld – das am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (14 Uhr) in Inzell um den Titel kämpft – gesichert. Der 24-Jährige ist gleichzeitig der jüngste Pilot beim Legenden-Rennen, bei dem neben ihm aus dem aktuellen WM-Feld nur noch der Schwede Stefan Svensson und Max Niedermaier (Edling, als WM-Reservefahrer aufgeboten) mit von der Partie sind.

Ältester Fahrer im Feld ist der zweimalige Einzel-Weltmeister (1995 und 2002) Per-Olof Serenius. Er hat vor Kurzem bereits sein 75. Lebensjahr vollendet. „Der war bestimmt schon vier- bis fünfmal in diesem Winter beim Eistraining“, weiß Günther Bauer, dass der einst als „schnellster Feuerwehrmann Schwedens“ bezeichnete Serenius mit Sicherheit gut vorbereitet nach Inzell kommt. „Ich war als kleiner Bub schon ein Fan von ihm“, erinnert sich Bauer. Das galt auch für Jarmo Hirvasoja, der bei der Weltmeisterschaft 1990 die dominierenden Russen bezwang. Der mittlerweile 68-jährige Finne wurde zudem 1985 Vizeweltmeister und holte von 1984 bis 1988 jeweils mit dem finnischen Team WM-Bronze. „Sein Fahrstil hat mir sehr gefallen: immer ganz außen rum, knapp an den Strohballen vorbei. Das war damals eine Sensation. Inzwischen fährt Luca oft ähnlich“, berichtet Bauer über seinen Sohn.

Seit wenigen Wochen 70 Jahre alt ist Franz Mayerbüchler senior. Der Inzeller – dessen Sohn Franz in der WM am Start ist – hat sich körperlich ebenfalls gut fit gehalten, „Und als der Franzi in Schweden Ligarennen gefahren ist, war ich als Mechaniker dabei und habe natürlich schon ein paar Trainingsrunden gedreht“, berichtet er. So habe er trotz des schon längeren Rückzugs vom Eisspeedway-Leistungssport „immer mal wieder ein bisschen in Schweden getestet.“ Das gilt auch fürs Material: „Ich habe schon noch meine Maschine von früher, da ist alles top hergerichtet. Ich freue mich riesig auf das Rennen in Inzell.“

Da das Eisspeedway eine anspruchsvolle und auch riskante Sportart ist und viele der Eis-Legenden mittlerweile schon lang aus dem Rennsport-Geschehen heraus sind, hat Mayerbüchler allerdings noch einen dringenden Wunsch: „Es soll jeder Rücksicht auf den anderen nehmen.“ So sieht es auch Günther Bauer: „Es geht hier nicht um den Sieg, sondern es soll wirklich ein Spaßrennen werden.“

Gesundheitsbedingt verzichten mussten auf ihren Start Stefan Pletschacher (Ruhpolding) – für den Martin Leitner (Kössen) ins Feld aufrückte – sowie die ehemaligen deutschen Meister Michael Lang (Trauchgau) und Wjatscheslaw Nikulin (Leutkirch). Zudem dürfen keine russischen Fahrer teilnehmen.who

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