Traunstein – Die Fußballer des SB Chiemgau Traunstein haben seit Jahren eine gute Jugendarbeit. Das wird auch über den Sommer hinaus so bleiben, allerdings wird sich dabei eine Kleinigkeit ändern: Das BFV-Nachwuchsleistungszentrum wird künftig dann nur noch unter dem Namen Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) geführt (wir berichteten).
„An unserer Arbeit wird sich nichts ändern, nur das BFV fällt künftig aus dem Namen weg“, betont der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des SB Chiemgau, Kilian Lehrberger. Der Hintergrund: Der Bayerische Fußballverband (BFV) stellt an die Vereine, die ein BFV-NLZ betreiben, hohe Auflagen – unter anderem müssen die Jugendteams eines BFV-NLZ in den höchsten Spielklassen vertreten sein. Das erfüllt der SB Chiemgau derzeit nicht – und so erklärten die Traunsteiner „freiwillig ihren Verzicht auf den Status BFV-NLZ“, wie der für die Talentförderung zuständige BFV-Vizepräsident Jürgen Pfau in einer Pressemitteilung betonte.
„Wir sind damit vom Ligendruck des BFV erst einmal gelöst“, hebt Lehrberger hervor. „Wir sind damit künftig freier und auch flexibler und können unseren eingeschlagenen Weg jetzt Schritt für Schritt weitergehen.“ Dabei sieht er die wichtigste Aufgabe darin, „die Talente bestmöglich zu fördern. Wir möchten hier alles tun, um unseren Spielern eine maximal gute Ausbildung zu ermöglichen.“
Kilian Lehrberger ist seit Oktober 2021 Leiter des NLZ in der Großen Kreisstadt und ist auch schon seit vielen Jahren am DFB-Stützpunkt Traunstein als Trainer aktiv. Zusammen mit SBC-Jugendleiter Michael Brandner managt er den Traunsteiner Nachwuchs. Lehrberger hat in den vergangenen Jahren viele gute Ideen bereits in die Tat umgesetzt.
„Kilian leistet eine überragende Arbeit“, ist Fußball-Abteilungsleiter Uli Habl voll des Lobes über Lehrberger. Habl sieht die Jugendarbeit im Verein trotz der Neuausrichtung ab Sommer sehr gut aufgestellt für die Zukunft. Er verweist auch stolz auf die Vergangenheit – und macht das auch am aktuellen Landesliga-Kader der ersten Mannschaft fest. Die Hälfte der Spieler stamme aus dem eigenen Nachwuchs, hebt Habl hervor.
Und auch die Zusammenarbeit mit dem BFV geht auf einem anderen Weg weiter. „Die Tür für uns ist jetzt nicht zu“, sagt Habl. Die Mannschaften des SBC dürfen etwa weiterhin in den NLZ-Förderligen des BFV spielen. Der Verein bleibt zudem auch DFB-Stützpunkt. Gerade die Förderligen, die in dieser Saison vom BFV neu eingeführt wurden, sehen beide als Gewinn. „Es gibt dabei keinen Auf- und Abstieg“, erklärt Kilian Lehrberger. „Damit können die Spieler ganz ohne Druck spielen“, freut er sich. Das Hauptaugenmerk könne so viel besser auf die Ausbildung der Talente gelegt werden. Und genau darauf wird man beim SB Chiemgau auch künftig viel Wert legen.bst