DEL-Legende in Hobbyliga

von Redaktion

Tennis-Connection auch auf dem Eis mit Schläger-Einsatz

Bernau – Ein Tennis-Olympia-Halbfinalist und ein zweifacher deutscher Eishockeymeister schnüren in der Inn-Chiemgau-Hockey-Liga die Schlittschuhe. Der TSV Bernau ist es, der für den Star-Faktor sorgt. In dessen zweiter Mannschaft spielen Christopher Kas und Patrick Köppchen.

Letzterer ist eine lebende DEL-Legende, hat zwischen 2001 und 2019 mehr als 1000 Spiele bestritten, wurde mit Hannover und Ingolstadt deutscher Meister, nahm mit der Nationalmannschaft an zwei Weltmeisterschaften teil und hat einen DEL-Rekord aufgestellt: 506 Spiele am Stück – ohne Verletzungspause, Krankheit oder Sperre.

Dass der 42-jährige Wahl-Münchner seinen Eishockey-Ruhestand seit dieser Saison mit immer häufiger werdenden Trainingseinheiten in Ruhpolding und auch schon drei Punktspielen (ein Tor, acht Assists) beim TSV Bernau II verbringt, liegt an Max Wimmer. Der 36-Jährige ist eine der Stützen des Hobby-Teams, in seiner Paradedisziplin Tennis aber Spielertrainer des Bundesligisten TC Großhesselohe. Somit hat Wimmer einerseits die Eishockey-Begeisterung von Tennis-Größe Christopher Kas neu beflügelt. Der 42-jährige Trostberger, der mittlerweile in Kolbermoor lebt und 2012 an der Seite von Sabine Lisicki um die Bronzemedaille der Olympischen Spiele von London kämpfte, ist Team-Manager beim TC Großhesselohe – und jagt jetzt nebenbei im Hobbyteam seines Kumpels dem Puck hinterher. „Ich war diese Saison zwar nur bei einem Spiel in Salzburg dabei, aber es macht Riesenspaß“, lässt Christopher Kas, der mittlerweile als Profi-Trainer im Tennis-Zirkus arbeitet, wissen. Schmunzelnd fügt er hinzu: „Natürlich sind meine Skills Welten von dem entfernt, was der Köppi drauf hat.“

Auch Patrick „Köppi“ Köppchen ist ein enger Freund von Max Wimmer, der in den Eishockeykreisen von Red Bull München gut vernetzt ist. Die spektakuläre „Neuverpflichtung“ sei ganz einfach gewesen, erzählt er. „Köppi wollte trotz vieler Anfragen nicht mehr hochklassiges Eishockey spielen, sondern einfach nur Spaß haben – mit ein, zwei Bier nach dem Training und viel Geselligkeit.“ Genau das sei beim TSV Bernau geboten, „das taugt ihm voll“. Und: „Wir können noch so oft ,Schieß!‘ schreien, er schießt einfach nicht aufs Tor, sondern passt immer zu uns Hobbyspielern“, schildert er Köppchens entspannte Herangehensweise.

Seinem Spitznamen „Iron Man“, den Köppchen bekam, weil er in der DEL auch mit gebrochenen Fingern und Zehen oder einer mit 18 Stichen genähten Wunde im Gesicht seinen Mann stand, muss er in Spielen gegen Eschetshub, Feichten oder Oberfeldkirchen II nicht mehr gerecht werden. Was dem gebürtigen Berliner angesichts seiner neuen beruflichen Leidenschaft entgegenkommt, denn voll eingespannt ist Köppchen nach seinem sportlichen Karriereende bei der Düsseldorfer EG wegen einer Schulterverletzung im Jahr 2019 nun als Geschäftsmann im Herzen Münchens. Am Platzl betreibt er mit einem Freund die Hut-Manufaktur Fatzke mit Atelier und Ladengeschäft.tho

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