Ohne Tyler McNeely nach Weiden

von Redaktion

Es gibt auch Positives von den Starbulls nach der Niederlage und vor Spiel 3 in Weiden

Rosenheim/Weiden – Der Vorbericht auf Spiel 1 des Playoff-Finales zwischen den Starbulls Rosenheim und Weiden begann mit einem finnischen Sprichwort und es hat Glück gebracht. Rosenheim gewann mit seinem deutsch-finnischen Trainer Jari Pasanen in Weiden mit 3:2. Weil der Aberglaube bei Sportlern oftmals eine nicht unwesentliche Rolle spielt (gleiches Sakko zum Spiel, gleiche Schuhe, gleiches Essen), gibt es hier vor dem Starbulls-Gastspiel heute, Dienstag, 20 Uhr, in Weiden, die nächste finnische Weisheit, die lautet: „Jokainen on oman onnensa seppä“ und bedeutet: „Jeder ist seines Glückes Schmied.“

Im Heimspiel vieles
schuldig geblieben

Besser könnte es die Situation der Starbulls nach den beiden Spielen gegen Weiden nicht beschreiben. Während Daxlberger und Co. in der Oberpfalz mit einer fast perfekten Defensivleistung aufwarteten, in der Offensive effektiv scorten und sich deshalb den Sieg auch verdienten, blieben die Rosenheimer im Heimspiel vieles schuldig. Nicht, dass man den Starbulls fehlende Kampfbereitschaft oder mangelnden Einsatz vorwerfen könnte– ganz im Gegenteil, aber es fehlte die Abgeklärtheit und Sicherheit in ihrem Spiel. Und was schon in der normalen Hauptrunde und noch viel weniger in einem Play-off-Spiel geht: Zwei Gegentore beim eigenen Überzahlspiel. Und es ist nicht das erste Mal, dass den Starbulls das passiert. Schon beim legendären 8:5-Sieg gegen die Hannover Scorpions kassierten die Rosenheimer zwei Shorthander. Gegen die Scorpions konnten diese Nachlässigkeiten noch repariert werden und fielen durch eine furiose Aufholjagd und den 8:5-Sieg nicht so ins Gewicht. Gegen Weiden reichte es eben nicht mehr, das Spiel zu drehen.

Ein grausamer
statistischer Wert

Vier Shorthander in den letzten beiden Heimspielen sind vier zu viel. Die Rosenheimer haben damit so viele Tore in numerischer Überlegenheit kassiert wie alle anderen 15 Play-off-Teilnehmer aus dem Norden und Süden zusammen. Ein grausamer statistischer Wert.

„Die Special Teams können die Serie entscheiden“, sagte Jari Pasanen vor der Finalserie. Deshalb müssen die Rosenheimer vor allem im Überzahlspiel schnellstmöglich wieder zurück in die Spur finden. Wie das gehen soll? Die „kindischen Fehler“, wie sie Pasanen beschrieb, in Überzahl vermeiden, als zweimal die Scheibe vertändelt wurde: „Das war abzusehen“, sagte Pasanen, der auch die unerklärliche Nervosität seines Teams ansprach: „Das war ähnlich wie gegen Hannover. So stolz ich auf meine Mannschaft im bisherigen Playoff-Verlauf bin, so unverständlich ist die Leistung am Sonntag. Das müssen wir ganz schnell abstellen, wenn wir die ganze Serie gewinnen wollen“, sagte der Starbulls-Coach.

Was dagegen in beiden Spielen gegen Weiden blendend funktionierte, war das Unterzahlspiel. 90,6 Prozent lautet die Erfolgsquote der Rosenheimer, wenn sie einen Spieler weniger auf dem Eis haben. Drei Gegentore bei 32 Unterzahlsituationen in 13 Spielen ist ein Topwert. Weiden kassierte in zwölf Play-off-Spielen sieben Gegentore (39 Unterzahlsituationen). Auch darin liegt eine Chance der Starbulls.

Ob Trainer Jari Pasanen, der wegen der Sperre von Tyler McNeely seine Sturmreihen verändern muss, alles durchmischt oder eben McNeely 1:1 durch Brad McGowan ersetzt, wird sich zeigen. Auf alle Fälle hat McGowan schon einmal ganz gut mit Norman Hauner und Manuel Strodel harmoniert, als McNeely verletzt war.

Da kann man nur hoffen, dass Jari Pasanen nach dem Spiel nicht „Aamu on iltaa viisaampi“ sagen muss oder: „Hinterher ist man immer klüger.“

Starbulls zu oft auf der „Strafbank“

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