Rosenheim – Letztes Auswärtsspiel für den TSV 1860 Rosenheim in der laufenden Punktrunde der Fußball-Bayernliga Süd: Die Reise führt den Tabellenvorletzten am Samstag ins Allgäu zum FC Memmingen, der sich mit einem Erfolg endgültig den zweiten Rang im Klassement und damit auch die Berechtigung an den Aufstiegsspielen zur Regionalliga sichern kann. Die Gäste sind in dieser Partie um 14 Uhr also krasser Außenseiter, zumal die Personalsituation bei den Rosenheimern mehr als angespannt ist.
Diese eine Woche war für die Sechziger eine kleine Reise in die Vergangenheit, denn sie trafen auf den SV Schalding-Heining und duellieren sich nun mit dem FC Memmingen – beides Teams, die vor Jahresfrist gemeinsam mit den Rosenheimern aus dem bayerischen Fußball-Oberhaus absteigen mussten. Doch während die Niederbayern die sofortige Rückkehr feiern dürfen und die Allgäuer weiterhin die Chance auf den Wiederaufstieg besitzen, befinden sich die Sechziger vor dem freien Fall. Im Fernduell mit dem VfB Hallbergmoos gibt es wohl erst am letzten Spieltag eine Entscheidung und die Mannen von Trainer Robert Gierzinger müssen sich da erst einmal die Teilnahme an der Abstiegs-Relegation sichern. Der Coach, der im Winter übernommen hat, musste in den wenigen Monaten bereits Widerstände hinnehmen, die für eine ganze Trainerkarriere reichen würden – auch für das Spiel in Memmingen hat er wieder einige Rückschläge zu verkraften. Zu den Langzeitverletzten Markus Sattelberger (Gierzinger: „Er macht super Fortschritte“), Christoph Wallner, Laurin Demolli und Robin Polotzek gesellen sich diesmal auch Luca Jesse (wieder Meniskusverletzung), Dzenan Hodzic (Rückenbeschwerden), Gradi Nkunga (muskuläre Probleme) und Albin Krasnic (Rotsperre). Die Personalsorgen zwingen Gierzinger sogar dazu, über seinen Schatten zu springen und die Suspendierung von Adnan Kasumovic aufzuheben. „Dazu werden drei Spieler aus der U19 hochgezogen“, so der Sechziger-Coach.
Seinen Optimismus hat Gierzinger aber nicht verloren. Er will an die erste Hälfte aus dem Schalding-Spiel anknüpfen. „Das war richtig stark, und das ist keine Schönrednerei.“ Man will auch diesmal abwarten und auf die Umschaltmomente hoffen. „Wir fahren da hin, um die zu ärgern“, sagt er – und hofft auf heiße Momente statt einer kalten Dusche.