Rosenheim/Mühldorf – Der vorletzte Spieltag im Fußball-Kreis hatte es in sich: Fünf weitere Meistertitel von der Kreisliga bis zur A-Klasse sind vergeben, drei davon in den Rupertiwinkel – dazu einer praktisch auf der Couch statt auf dem Rasen. Im Saisonfinale am Pfingstsamstag (Kreisliga) und -montag (Kreisklasse bis C-Klasse) fallen nur noch zwei Titelentscheidungen: WSV Aschau oder SV Unterwössen, TSV Tittmoning oder TSV Heiligkreuz. Aber gerade im Ringen um Platz zwei und im Abstiegskampf bleibt es in vielen Ligen spannend. Die OVB-Heimatzeitungen verschaffen den Überblick über Fernduelle und Rechenspiele.
Kreisliga 1: Mit vier Tagen „Verspätung“ hat der TSV Teisendorf die Rückkehr in die Bezirksliga nach zwei Jahren geschafft. Der ASV Großholzhausen, nach der Hinrunde nur Sechster, aber seither ungeschlagen, hat Platz zwei praktisch sicher. Westerndorf könnte zwar in zwei Spielen noch sechs Punkte aufholen und ist im direkten Vergleich gleichauf mit dem ASV (0:1 und 2:1), müsste dabei aber auch 17 Tore wettmachen. Ein Punkt für Großholzhausen am Dienstagabend in Frasdorf, und alle Rechenspiele wären beendet. In der Bezirksliga-Qualifikation warten auf den ASV entweder der SC Baldham-Vaterstetten oder Grüne Heide Ismaning, die in der Kreisliga München 3 Platz eins und zwei unter sich ausmachen. Am unteren Tabellenende geht der Vierkampf weiter. Nur der FC Hammerau hat sich gerettet, weil ihn der TuS Bad Aibling auch mit zwei Siegen nicht mehr überholen kann. Die SG Söllhuben/Frasdorf kann maximal noch die Relegation erreichen, Schloßberg (am Samstag in Großholzhausen) nicht mehr direkt absteigen.
Kreisliga 2: Meister SG Reichertsheim-Ramsau/Gars hat sich mit dem 2:3 in Reischach seine makellose Auswärtsbilanz verdorben. Das Abstiegsduell entschied der FC Grünthal mit 2:0 gegen den SV Kay für sich und hat den Klassenerhalt damit in der eigenen Hand. Ein Punkt in Mehring am Pfingstsamstag würde schon reichen, weil der direkte Vergleich nun gegen Kay spricht. Der SVK muss gegen Reischach ran. In der Relegation warten zunächst entweder die DJK Pleiskirchen oder der FC Töging II.
Kreisklasse 1: Der FC Bosna i Hercegovina Rosenheim war schon in der Halbzeitpause in Brannenburg abgestiegen, weil der TuS Großkarolinenfeld gegen Riedering den ersten Sieg in diesem Jahr holte. Für die Bosnier ist es der zweite Abstieg in Folge nach zwei Aufstiegen hintereinander. Auf Großkaro warten in der Relegation Bad Feilnbach oder Bruckmühl II. Den Sechsten trennen vom Zehnten ganze zwei Punkte, doch für den zweiten Relegationsplatz kommen nur noch der SV Nußdorf (28 Punkte) und der TV Feldkirchen (27) in Frage. Die Inntaler müssen am Pfingstmontag zuschauen. Riedering und Pang (beide auch 28) können sich Niederlagen leisten, weil sie den direkten Vergleich gegen Nußdorf jeweils für sich entschieden haben. Die Nußdorfer wollen den SV Riedering gegen Feldkirchen trotzdem zum Sieg brüllen: Dem TVF reicht aber schon ein Remis zum Klassenerhalt. Beide Spiele gegen Nußdorf endeten 1:1, doch die Tordifferenz der Mangfalltaler ist deutlich besser.
Kreisklasse 2: Das 1:2 gegen den TSV Eiselfing verurteilt Forsting nach nur einem Jahr zum Abstieg. Für Eiselfing dauert die Saison trotz des Sieges auf jeden Fall länger. Die Relegation ist nicht mehr zu umgehen, weil der TSV am Pfingstmontag spielfrei ist. Die zweite Mannschaft von Landesligist TSV Wasserburg braucht noch einen Punkt zum direkten Klassenerhalt – die erste Gelegenheit dazu ist am Mittwoch das Nachholspiel gegen Seeon. Dann müsste auch der FC Maitenbeth in die Relegation. Dort warten auf den Vorletzten der TSV Hohenthann, auf den Drittletzten der TV Kraiburg.
Kreisklasse 3: Ein Sieg am letzten Spieltag würde die DJK Pleiskirchen in die Kreisliga-Relegation bringen – doch der Gegner ist der frischgebackene Meister SV Linde Tacherting. Mit einem 4:0 gegen Kirchweidach verhalf die Mannschaft Trainer Albert Deißenböck zum Kreisklassen-Double (im Vorjahr Meister mit dem SV Aschau). Für Pleiskirchen sprechen die Heimserie (noch ungeschlagen) und die Rückrunden-Bilanz (noch keine Niederlage). Töging II ist nach dem 0:0 gegen Neuötting nur noch Dritter. Die Bezirksliga-Reserve muss nun in Neumarkt-St. Veit gewinnen und auf einen Pleiskirchner Punktverlust hoffen. Denn der direkte Vergleich (2:1, 1:1) spricht für die DJK. Die SG Perach/Winhöring (17 Punkte) kommt um die Abstiegsrelegation nicht mehr herum – da droht der zweite Abstieg in Folge. Altötting (21) hat sich ein Zwei-Punkte-Polster auf den Relegationsrang verschafft, muss aber am Pfingstmontag untätig zusehen, wie Schwindegg (19 Punkte) und die SG Kirchweidach/Halsbach (21) abschneiden. Schwindegg braucht in Unterneukirchen einen Sieg, um vorbeizuziehen, Kirchweidach gegen Perach nur ein Remis.
Kreisklasse 4: Der TSV Fridolfing sicherte sich schon im Nachholspiel in Laufen den Durchmarsch in die Kreisliga – nach 23 Jahren. Der SV Ruhpolding zog im Verfolgerduell mit dem SV Oberteisendorf nach und darf in der Relegation ebenfalls um den Aufstieg spielen. Im Tabellenkeller bekommt der TSV Bergen die drei Punkte gegen den FC Bischofswiesen aller Voraussicht nach geschenkt. Vor dem letzten Spieltag fehlen den Chiemgauern damit nur zwei Punkte auf den Nichtabstiegsplatz, den der Nachbar SG Chieming/Grabenstätt belegt. Für die zweite Mannschaft des SB Chiemgau Traunstein ist trotz des Kantersiegs über Chieming allenfalls die Relegation drin. Siegt die Landesliga-Reserve zum Finale gegen Otting und spielt Bergen in Laufen unentschieden, wäre der SBC II abgestiegen, Otting müsste zusammen mit Bergen in die Relegation. Otting braucht einen Punkt mehr als Chieming, um drinzubleiben. Es geht noch komplizierter: Spielen Otting und Chieming unentschieden, wären bei einem Bergener Sieg alle drei punktgleich – dann wäre Bergen wegen des direkten Vergleichs gerettet.
A-Klasse 1: Am Samstag um 13.13 Uhr war Türkspor Rosenheim Meister – zuhause auf dem Sofa. Denn da sagte der TSV Neubeuern sein Spiel beim Tabellenführer mangels verfügbarer Spieler ab. Für Bad Feilnbach und Bruckmühl II geht es im direkten Duell am Pfingstmontag noch um Platz zwei, wobei die Landesliga-Reserve am Dienstagabend in Höhenrain erst einmal mit dem Tabellenzweiten nach Punkten gleichziehen könnte. Der SV Bad Feilnbach hat sich mit einem 9:1 bei der FT Rosenheim nicht nur warmgeschossen, sondern einen Vorsprung von sechs Toren auf Bruckmühl herausgearbeitet. Der könnte noch wichtig werden. Denn bei einem Unentschieden gegen Bruckmühl würde die Tordifferenz über Platz zwei entscheiden.
A-Klasse 2: Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem WSV Aschau und dem SV Unterwössen geht in die letzte Runde. Die Aschauer nehmen einen Punkt Vorsprung mit ins Heimspiel gegen Halfing. Der Verfolger hat gleichzeitig den Aschauer Nachbarn TSV Bernau zu Gast. Beide Spitzenvereine sind in der Rückrunde noch ungeschlagen. Zumindest die Relegation ist Unterwössen schon sicher – das ist mehr als in der letzten Saison, als es knapp nur zu Platz drei reichte.
A-Klasse 3: Im letzten Spiel riss die Serie von Meister TSV Babensham. Das 2:4 in Hohenthann war die erste Niederlage der Saison. Doch das lässt sich dank des Wiederaufstiegs leicht verschmerzen. Der TSV Hohenthann hatte die Relegation schon mit dem 6:0 im Nachholspiel beim SV Aschau II klargemacht. Am Tabellenende wird es dramatisch: Schlusslicht TSV Soyen (16 Punkte) wäre auch bei einem Heimsieg im Abstiegsduell am Pfingstmontag gegen Albaching (18) nicht automatisch gerettet, könnte die Gäste damit aber zum Abstieg verurteilen. Der SK Waldkraiburg (18) gastiert in Rechtmehring, Emmering II (21) empfängt im Lokalderby den ASV Rott. Wenn Albaching, Emmering und die Waldkraiburger am Ende punktgleich sind, wäre übrigens der SVA abgestiegen.
A-Klasse 4: An der Tabellenspitze ist längst alles klar. Am unteren Ende war die SG Neumarkt-St. Veit II/Egglkofen seit dem 0:6 im Nachholspiel in Marktl nicht mehr zu retten. Den Klassenerhalt geschafft hat der SV Erlbach II. SG Tüßling/Teising II (21 Punkte, am Montag in Jettenbach) und SVG Burgkirchen (22, gegen Taufkirchen) machen den zweiten Absteiger aus.
A-Klasse 5: Ein Punkt gegen Palling reicht dem TSV Tittmoning zum Titel und zur Rückkehr in die Kreisklasse nach zwei Jahren. Denn der direkte Vergleich mit Verfolger TSV Heiligkreuz (4:4, 3:0) spricht für die Salzachstädter. Heiligkreuz muss zum Saisonfinale in Tengling ran.
A-Klasse 6: Ein 2:1-Zittersieg in der Ramsau machte den SV Leobendorf zum Meister. Er kann sich auf die zweite Kreisklassen-Saison der Vereinsgeschichte (nach 2017/18) freuen. Der TSV Petting muss im Saisonfinale „nur“ gegen Surberg gewinnen, um die Teilnahme an der Relegation zu sichern. Denn der direkte Vergleich gegen den punktgleichen TSV Traunwalchen (3:1, 1:1) spricht für Petting.
B-Klassen: Fünf Meistertitel und fünf weitere Aufstiegsplätze sind schon vergeben. Die „Zweite“ des SV Oberteisendorf (Gruppe 6) machte den Aufstieg ebenso klar wie der SV Hirten (Gruppe 4). Breitbrunn (Gruppe 2), Haag (Gruppe 3) und Mühldorf III sicherten sich nach dem Aufstieg auch den Titel. Der TSV Trostberg ist längst aufgestiegen, braucht aber noch einen Punkt zur Meisterschaft in der Gruppe 5, Heiligkreuz II fehlt noch einer, um den Aufstieg abzusichern. Der TSV Eiselfing II und der TSV Aßling II können in der Gruppe 3 jeweils noch Zweiter werden.
C-Klassen: Der SC Pullach (Gruppe 1) ist Meister, weil drei Punkte am letzten Spieltag nach Göttings Rückzug frei Haus kommen. Die DJK Nußdorf und der SV Söchtenau-Krottenmühl II (Gruppe 2) steigen auf, weil Fortuna Rosenheim mit dem 1:5 gegen Nußdorf die letzte Chance vergab. C4-Meister Weidenbach II ist als einzige Mannschaft im Kreis noch ungeschlagen. In der Gruppe 6 hat Beinahe-Meister FC Hammerau II fünf von 23 Spielen kampflos gewonnen und trotzdem noch 95 Tore geschossen. Verfolger Reichenhall II bekam „nur“ neun Punkte geschenkt und hat in den restlichen 20 Spielen ganze neun Tore kassiert.