Fußball

„Keine finanziellen Harakiri-Sachen“

von Redaktion

Christoph Börtschök, langjähriger Spieler und Kapitän, hat alle Höhen und Tiefen beim SBR miterlebt. Jetzt soll der 36-Jährige, der seine Karriere 2021 beendete, den Sportbund als Sportlicher Leiter wieder auf den richtigen Weg führen.

Sie haben als Spieler die besten Zeiten beim SBR mitgemacht. Wie ist dieser Absturz in die Kreisliga zu erklären?

Das ist schwierig zu erklären. Es tut erst einmal weh und das Herz blutet. Ich habe ja alles miterlebt. Zwei Aufstiege, die Zeit in der Bayernliga und dann nach 2015 der erste von drei Abstiegen in acht Jahren. Wir haben es in den letzten zwei bis drei Jahren sportlich versäumt, die richtigen Entscheidungen auf den wichtigen Positionen zu treffen.

Zum Beispiel welche Entscheidungen?

Man hat es zum Beispiel versäumt, mit Spielern wie Vieregg oder Brich frühzeitig zu sprechen und sie zu halten. Hätte ich das gewusst, wäre ich zu der Zeit oder noch viel früher tätig geworden. Ich will da jetzt auch keine Namen nennen, aber da ist viel falsch gelaufen.

Der Sportbund hat immer von seiner guten Jugendarbeit gelebt. Warum ist das seit Jahren nicht mehr so?

Wir haben damals das Glück gehabt, dass wir den guten 87er-Jahrgang hatten. Da spielten alle auf dem gleichen Niveau. So etwas ist in der heutigen Zeit gar nicht mehr möglich. Das soll jetzt keine Ausrede sein, aber die Generation ist einfach anders geworden. Heute ist vielen 17- oder 18-Jährigen das Training nicht mehr so wichtig. Da ist Zocken und Internet oft wichtiger.

Wie geht es beim SBR weiter? Die Kreisliga wird nicht einfach.

Das ist klar und trotzdem ist unser Ziel der sofortige Wiederaufstieg. Unser Trainer Patrick Zimpfer bleibt und 95 Prozent des letztjährigen Kaders auch. Mit unserem Coach haben wir schon im Winter verlängert. Ich wusste, dass wir mit ihm auch im Fall des Abstiegs weitermachen. Wir sind beide gleich alt und haben die gleiche Auffassung vom Fußball. Das passt.

Wie sieht es mit Verstärkungen aus?

Sanel Sehric, der Torjäger des SV DJK Kolbermoor, hat bei uns zugesagt. Er hat in der Kreisklasse 20 Tore erzielt. Wir suchen gezielt nach Verstärkungen, werden aber sicher keine finanziellen Harakiri-Sachen machen.

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