Top-Athleten und ambitionierte Breitensportler

von Redaktion

49. internationaler Hochfellnberglauf am 24. September: Es geht um die Bayern-Titel

Bergen – Traditionell am letzten Sonntag im September geht der internationale Hochfellnberglauf über die Bühne. Zum 49. Mal werden am 24. September um 10 Uhr die Läufer mit einem Kanonenschuss auf die 8,9 Kilometer lange Strecke geschickt, auf der es 1074 Höhenmeter zu überwinden gilt. Heuer wird im Rahmen des deutschen Berglaufklassikers auch die bayerische Berglaufmeisterschaft ausgetragen, was einen zusätzlichen sportlichen Reiz mit sich bringt.

Laut Organisationschef Dr. Jürgen Schmid soll es wieder den Original-Zieleinlauf mit den sehr steilen Schlussmetern auf die Terrasse des Hochfellnhauses geben. Wegen der Corona-Beschränkungen war der Zieleinlauf in Absprache mit den Wirtsleuten, der Familie Maier, etwas hinabverlegt worden.

Optimistisch äußerte sich der OK-Chef im Pressegespräch zur diesjährigen Besetzung: „Es liegen bereits einige Zusagen und Ankündigungen vor.“ Tina Greil, die im Berglauf-OK-Team die Läuferkontakte betreut, hat unter anderem von den österreichischen Vorjahressiegern Andrea Mayr und Manuel Innerhofer sowie von deutschen Klasse-Athleten wie Sarah Kistner erste Zusagen erhalten. Ausnahme-Bergläuferin Mayr hatte sich im vergangenen Jahr bereits zum zwölften Mal am Hochfelln in die Siegerliste eingetragen und könnte heuer als mittlerweile siebenfache Berglauf-Weltmeisterin ihre beispiellose Hochfelln-Erfolgsgeschichte weiter fortschreiben. Für ihren Landsmann Innerhofer endete die gerade zu Ende gegangene Heim-WM in Innsbruck indes weniger erfolgreich als für Mayr, die beim Vertical-Rennen Gold gewonnen hatte. Er musste das Mountain-Classic-Rennen nach einer Kollision mit einem Verkehrsschild aufgeben und sich im Krankenhaus behandeln lassen.

Ein Fragezeichen steht hinter der Teilnahme des Vorjahreszweiten, Timotej Becan aus Slowenien. Er ist gerade erst Vater geworden und am Vortag des Hochfellnberglaufs heiratet seine Schwester. „Mal schauen, ob er das alles auf die Reihe bekommt und starten kann“, so Schmid. Aufgrund der schwierigen Einreisemodalitäten kämen die endgültigen Meldungen der afrikanischen Topläufer immer erst relativ kurzfristig. Sicher dabei sein werden einige starke heimische Läufer. Aus der jungen Läufergeneration sind hier Gabriel Wimmer und Anian Rottmüller zu nennen, die bereits in den Vorjahren am Hochfelln überzeugen konnten.

Interessante Einblicke hinter die Kulissen ergaben sich auch aus der Frage nach geplanten Veränderungen beim Hochfellnberglauf, der heuer wieder Teil des WMRA-World-Rankings ist. Schmid sprach hier ganz offen an, dass man sich bereits zu Lebzeiten des 2021 verstorbenen Hochfellnberglauf-Begründers Georg „Bibi“ Anfang ernsthaft mit dem Gedanken auseinandergesetzt habe, durch Änderungen des Formats das Starterfeld zu vergrößern. „Berichte von anderen Laufveranstaltungen mit an die 1000 Teilnehmern lassen dieses Thema immer mal wieder aktuell werden, doch der Skiclub Bergen will hier ganz bewusst den Hochfellnberglauf nicht zu einer Großveranstaltung werden lassen“, stellt der OK-Chef klar. Vom sportlichen Wert sei man „der herausragende Berglauf in Deutschland“ und dies solle so bleiben. Für die heimischen Läufer gibt es eine eigene Wertung, bei der die Kreismeister gekürt werden.

Ganz wichtig ist dem Veranstalter die Verantwortung in Sachen Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, auch um die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu gefährden. „Wir haben mit der Hochfelln-Seilbahn als Partner die Möglichkeit, die ganzen Transporte mit geringsten Nebenwirkungen für die Bergregion durchzuführen“, freut sich Schmid. Durch die Beschränkung auf eine Laufstrecke mit klarer Streckenführung sei auch kein großartiger Markierungsaufwand erforderlich. Das gute Miteinander von Wanderern und Bergläufern werde beim Hochfellnberglauf seit fünf Jahrzehnten großgeschrieben, und daran wolle man auch in Zukunft festhalten, versichert Schmid.

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