„Wie bei einer EM“

von Redaktion

Julian Bell wird der Regions Cup in Erinnerung bleiben

Hohenthann – Es lief erst die siebte Spielminute, als alle Hoffnungen der bayerischen Auswahl auf das Finale im UEFA Regions Cup zunichtegemacht wurden. Alejandro Rey brachte Spanien mit einem Elfmeter in Führung, ein weiterer Treffer fiel in dieser Partie nicht mehr. Nach zwei Siegen gegen Bosnien-Herzegowina (5:0) und Irland (2:0) hätte bereits ein Unentschieden im letzten Gruppenspiel gegen die Gastgeber für das Endspiel um die kontinentale Amateurfußball-Krone gereicht – letztlich wurde es dann der dritte Platz. Julian Bell war Teil der bayerischen Auswahl. Für den Hohenthanner wird das Turnier auch noch lange in Erinnerung bleiben.

Wie haben Sie das Turnier erlebt?

Das Turnier war ein sehr prägendes Erlebnis. Es war sehr professionell aufgezogen und auch die Teamkollegen waren sehr cool. Ich hatte in der Zeit viel Spaß. Man hat sich ein bisschen wie bei einer Europameisterschaft gefühlt. Andere Länder spielen auch ganz anderen Fußball, das war auch ein tolles Erlebnis. Irland zum Beispiel hat viel „Kick and Rush“ gespielt.

Wie zufrieden waren Sie mit den sportlichen Leistungen?

Bitter war, dass wir nach dem 0:1 gegen Spanien im letzten Gruppenspiel ausgeschieden sind, da hätte sogar ein Unentschieden gereicht. Die Spanier waren defensiv sehr stark. Natürlich ist der dritte Platz ein Trostpreis, wir wären aber gerne in das Finale gekommen und hätten das dann auch gerne gewonnen. Es ist bitter, dass es am Ende nur um ein Tor nicht gereicht hat.

Sie sind im Spiel gegen Spanien in der 59. Minute eingewechselt worden. Wie schwer war diese Situation?

Spanien wurde sehr stark von den Fans angefeuert. An der Seite hat auch sehr laute Blasmusik gespielt. Das beeinträchtigt das Spiel sehr, weil man teilweise sein eigenes Wort nicht gehört hat – das hatte ich auch noch nicht erlebt. Das Spiel selbst war ziemlich hektisch und schnell. Spanien hat hinten dicht gemacht und auf Konter gespielt. Wenn sie den Ball mal haben, sind sie schon ziemlich gut.

Wie sah der Ablauf außerhalb des Platzes aus?

Das Hotel war top und direkt am Meer. Die Plätze waren auch überragend, da hat es an nichts gefehlt. Serbien war mit uns im gleichen Hotel. Die anderen Mannschaften haben wir in Santiago de Compostela getroffen, da haben wir auch ein Foto gemacht.

Wie war Ihr Eindruck von den anderen Teams?

Spanien war ein starker Gegner. Bosnien war nicht so gut, da dachten wir schon, dass sie besser sind. Irland hat den Ball vorgeschlagen und ist hinterhergelaufen, das ist eklig zu spielen.

Sie wollten Erfahrungen machen, die Sie in 20 Jahren noch erzählen können. Ist Ihnen das gelungen?

Auf alle Fälle. Ich habe tolle Eindrücke mitgenommen, das war schon prägend. Auch die Gegend, in der wir waren – da fliegt man auch nicht einfach so hin. In Erinnerung bleibt mir vor allem die Mannschaft und alle Trainer, wir sind zu einer wirklichen Einheit gewachsen.

Wie geht es nun weiter?

Ich bin schon wieder im normalen Trainingsbetrieb. Ich bin von 1860 München zum FC Augsburg gewechselt, da war bereits Trainingsstart. Dort erhoffe ich mir mehr Spielzeit und eine spezifischere Trainingsausbildung.

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