Sandro Wagner wird von Tobias Schweinsteiger attackiert. Foto Franz Ruprecht
Auch gut am Ball: Eishockeypieler Manuel Strodel. Foto Thomas Neumeier
Brannenburg – Dass das Spiel am Ende 8:7 geendet hat und Tobias Schweinsteiger als Kapitän der Bananenflanker-Legenden den Siegerpokal entgegennehmen durfte? Nur eine Randnotiz. Denn: Es hat nicht diesen einen Sieger gegeben, als sich im Sportpark Brannenburg jede Menge Stars ein Stelldichein für den guten Zweck gaben. Vielmehr hatte das Benefiz-Fußballspiel ganz viele Gewinner, in erster Linie die Organisationen, die mit den erwirtschafteten Einnahmen bedacht werden, allen voran das Ambulante Kinderhospiz. Zu den Gewinnern zählten aber auch die eintausend Zuschauer, die jede Menge gutgelaunter Stars hautnah erleben durften, die vielen Kinder, deren Autogramm- und Selfiewünsche in Erfüllung gingen, aber auch die Prominenz selbst, die ganz besondere Erlebnisse mitnehmen konnten.
Und da waren nicht nur die Geschehnisse auf dem Rasen gemeint, wenn Benny Lauth deutlich machte, dass er seinen Torriecher noch nicht abgelegt hat, wenn Ex-Nationalkeeper Jens Lehmann als Allrounder auf verschiedenen Positionen überzeugte, Stefan Kießling per Flugkopfball einnetzte und sich Torwart Michael Hofmann mehrmals wagemutig den gegnerischen Angreifern entgegenwarf und parierte. Und es waren auch nicht die Erlebnisse der Nicht-Profifußballer auf dem Grün: „Wenn man solche Größen im Team hat, dann macht das auch richtig Spaß“, meinte Matthias Steiner, Olympiasieger im Gewichtheben. Der frühere
Biathlon-Weltmeister Andi Birnbacher freute sich, „dass die einen auch mitkommen lassen“, und auch Starbulls-Eishockeyspieler Manuel Strodel zeigte seine Fertigkeiten mit dem runden Spielgerät, auch wenn er einen Elfmeter gegen Lehmann verursachte. „Nicht einmal zwei Minuten“, lachte Strodel über sein „Vergehen“. Nebensache, ebenso wie der Groll von Lars Bender, als Torwart „Rambo“ Özcan eine Flanke fallen ließ („Nicht so wie früher“), und die Ursachenforschung von Aufstiegscoach und WM-Fernsehanalytiker Sandro Wagner über die Niederlage nach 4:1-Führung („Darüber müssen wir reden, der ein oder andere hat ein paar Pfund zu viel“).
Nein, es ging um die besonderen Eindrücke. Zum Beispiel, als Sven Bender über das Halbzeitspiel der Kinder und Jugendlichen der Bananenflanker-Teams aus München und Landshut, deren Lebensweg nicht gerade und einfach verlief, sprechen sollte und dem Ex-Profi die Stimme am Mikrofon hörbar stockte. Oder die Freude von Leo aus dem Pausenspiel, der für die letzten zehn Minuten auch bei den Stars mitmachen und mit zwei Toren zum Matchwinner für die Bananenflanker-Legenden werden durfte. Der gemeinsame Jubel nach dem Treffer ließ dann auch alle Herzen höherschlagen. „Das gehört bei uns einfach dazu“, freute sich Lauth.
„Ich kenne das Kinderhospiz schon seit einigen Jahren und es ist schön, wenn wir mit so etwas darauf aufmerksam machen können“, merkte Wagner an. „Was die komplette Orga des Vereins sowie Lars und Sven Bender hier auf die Beine gestellt haben, verdient ein Riesenlob“, meinte Dr. Christian Grams, Geschäftsführer der Peak Performer Stiftung, die das Gastgeberteam stellte. „Wenn man es sich vorher vorgestellt hätte, dann hätte es wohl so sein sollen“, meinte Sven Bender in einem ersten Fazit unmittelbar nach dem Spiel. „Wir wollten den Leuten diese Erlebnisse, die wir bei den bisherigen Spielen hatten, näher bringen. Das ist gelungen.“ Die Zwillingsbrüder wollten Leute zusammenbringen und helfen, das ist wahrlich gelungen. „Die Menschen sind im Herzen gut“, sagt Sven Bender, „sie zeigen es nur zu wenig“. An diesem Tag in Brannenburg war es aber gottseidank anders.