Mönchengladbach – Die erhoffte Überraschung der Tennis-Herren des TSV 1860 Rosenheim im ersten Auswärtsspiel dieser Bundesliga-Saison gegen starke Gladbacher ist ausgeblieben. Die Heimmannschaft hatte mit zwei Spielern in den Top 50 der Weltrangliste und dem besten 17-jährigen Junior der Welt exzellent aufgestellt, verletzungsgeschwächte Rosenheimer verkauften sich gut, mussten aber am Ende eine 2:4-Niederlage in Kauf nehmen.
Da die am Freitag erfolgreichen Marco Cecchinato, der bereits zum nächsten Turnier reisen musste, und Felipe Meligeni, der über Fußprobleme klagte, am Sonntag nicht einsatzbereit waren, mussten Borna Gojo und Norbert Gombos dieses Mal an Position eins und zwei ins Rennen gehen. Dort war für beide wenig zu holen, Gojo hatte es mit dem Niederländer Tallon Griekspoor, Nummer 31 der Weltrangliste, zu tun und war in beiden Sätzen mit 4:6 jeweils ein Aufschlag-Break hinter dem Gladbacher. Ganz bitter lief es für Gombos: Der Argentinier Sebastian Baez, Nummer 46 der Welt, machte kurzen Prozess mit dem Slowaken und ließ ihn mit 6:2 und 6:0 ratlos zurück. Den gewohnten Fight und eine starke Leistung lieferte Lorenzo Giustino ab, der Italiener, der letztes Jahr kein Einzel für Rosenheim verloren hatte, kämpfte sich nach verlorenen ersten Satz gegen den Tschechen Dalibor Svrcina zurück. Im Match-Tiebreak wehrte er zwei Matchbälle ab und holte mit 3:6, 6:1 und 11:9 den ersten Punkt für 1860. Der Portugiese Elias Gastao traf an Position vier in seiner Premiere für Rosenheim auf das tschechische Wunderkind Jakub Mensik, das sich mit 17 Jahren schon auf Position 217 der Weltrangliste befindet. Im ersten Satz war es ein Match auf Augenhöhe, das der Gladbacher denkbar knapp im Tiebreak in seine Richtung lenken konnte, was er im zweiten Satz dann mit 6:4 bestätigte. Somit ergab sich ein 1:3-Rückstand nach den Einzeln, es mussten also zwei Doppelsiege für ein Unentschieden her. Meligeni fühlte sich bereit, Doppel zu spielen und spielte mit Roman Jebavy eine starke Partie, die die beiden mit 6:3, 6:7 und 10:7 für sich entscheiden konnten. Bei Giustino/Gastao lief es im zweiten Doppel nicht so gut, die beiden mussten sich mit 4:6 und 2:6 geschlagen geben.
Auf dem Papier ist eine 2:4-Niederlage gegen so eine Mannschaft sicher kein schlechter Ausgang, man stellt sich aber dennoch die Frage, was gewesen wäre, wenn der Brasilianer Meligeni fit genug fürs Einzel gewesen wäre? Aber das sind alles die Faktoren, die sich in so einer Bundesliga-Saison nicht beeinflussen lassen, und die oft genug über Sieg und Niederlage entscheiden. Am kommenden Sonntag ist das nächste Auswärtsspiel in Neuss. Dort ist definitiv der Sieg das Ziel und man setzt schon alles daran, die besten Spieler für dieses Duell zu sichern.