Zwei Derbys als Kracher-Auftakt

von Redaktion

FUSSBALL-LANDESLIGA Heiße Duelle in Bruckmühl und Traunstein – 1860 auswärts

Bruckmühl/Traunstein – Wenn am Samstagnachmittag, 15 Uhr, in der Landesliga Südost für die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg und des SV Bruckmühl der Ball wieder rollt, ist dies der Startschuss in eine neue Saison und die vergangene Rückrunde liegt gefühlt ein halbes Zeitalter zurück. Auf die neue Tabelle haben die Ergebnisse aus den Monaten März, April und Mai natürlich keinen Einfluss, auf die Gefühlswelt jedoch schon. Während die Löwen an das starke Frühjahr anknüpfen wollen, will Bruckmühl dieses endgültig aus den Kleidern schütteln. Der SVB war lange Tabellenführer, doch eine fast epische Niederlagenserie im Saisonendspurt machte den möglichen Bayernliga-Aufstieg zunichte.

Jetzt ist wieder alles auf Null – und Derbys haben ohnehin ihre eigenen Gesetze. Entsprechend erwartet die Fußballfreunde in der Region ein spannender Auftakt. Bruckmühl muss dabei auf Abwehrchef Maximilian Pichler verzichten, der im Sommer zu 1860 Rosenheim wechselte. Pichler war der Fels in der starken Bruckmühler Defensive um Torhüter Markus Stiglmeir. Letzterer war in der Vorbereitung nicht mit dabei und wurde zumeist von Maximilian Gröbmeyer vertreten.

Bei den Löwen blieb im Sommer der große Umbruch aus. Ganz bewusst wurde auf das Gerüst der bestehenden Mannschaft gesetzt und dieses behutsam ergänzt. Die Neuzugänge Lino Volkmer im Tor und Irfan Selimovic geben zusätzlichen defensiven Halt, wohingegen Luis Mikusch, Marinus Jackl und Daniel Yordanov vorne für mehr Torgefahr sorgen. Die Innstädter haben eine ordentliche Vorbereitung gespielt, Cheftrainer Florian Heller hat nun die Qual der Wahl. In der Generalprobe beim 2:1-Sieg gegen Grüne Heide Ismaning spielte Wasserburg gefällig, vor dem Tor fehlte aber der letzte Biss. Wenn es ab Samstag wieder um Punkte geht, sollte der Killerinstinkt wiedererweckt werden. Die Rückrunde ist somit der Richtwert für beide Teams. Von Relevanz wird aber letztendlich das Ergebnis vom Samstag sein.

Wiedersehen mit
einigen Ex-Spielern

Jetzt wird’s also schon wieder richtig ernst für den SB Chiemgau Traunstein! Das Team von Trainer Danijel Majdancevic startet am Samstag um 18 Uhr mit einem Heimspiel in die neue Saison der Fußball-Landesliga Südost – und zum Auftakt gibt es gegen den TSV Ampfing gleich mal ein Spiel mit Derby-Charakter und ein Wiedersehen mit einigen ehemaligen SBC-Spielern. „Da wartet gleich ein sehr guter Gegner auf uns“, betont der Sportliche Leiter der Traunsteiner, Hans Kroneck. Dass mit Julian Höllen, Christian Wallisch und Mike Opara drei ehemalige Traunsteiner im Kader der Schweppermänner stehen, sieht der Funktionär eher als zweitrangig an. „Das ist halt mal so“, sagt er, „man spielt immer wieder mal gegen ehemalige Spieler“.

Der SBC hat sich für die neue Spielzeit viel vorgenommen. Das Wort Aufstieg nimmt Kroneck übrigens aber bewusst nicht in den Mund. „Wir wollen vorne mitspielen“, formuliert er das Saisonziel. „Man muss immer schauen, wie sich eine Saison entwickelt“, sagt er, „und ich will auf unsere jungen Spieler nicht gleich einen unnötigen Druck aufbauen. Sie sollen frei aufspielen und sich weiter entwickeln können.“ Kurz vor dem Saisonstart gab es aber noch eine Personalentscheidung im Trainerteam: Michael Huber ist nicht mehr Co-Trainer beim SBC. Trainer Danijel Majdancevic hat aber weiterhin Co-Trainer Matthias Schmid und Torwarttrainer Tobias Rohleder als Assistenten zur Seite.

1860: Neues Zentrum als das Prunkstück?

Auch für den TSV 1860 Rosenheim ist das Vorgeplänkel am Samstag, 15 Uhr, vorbei – jetzt zählen wieder die Resultate auf dem Rasen. Und da hoffen die Sechziger, den freien Fall aus den letzten Jahren beenden zu können. Der neue Trainer Wolfgang Schellenberg ist guter Dinge, nachdem seine junge Truppe in der Pokal-Qualifikation beim Mitte-Landesligisten in Landshut Paroli bieten konnte. „Das war ein gutes Zeichen“, so Schellenberg. Prunkstück der Rosenheimer Mannschaft soll das Zentrum sein, in dem sich Malik Salkic, Maxi Pichler, Lucas Gratt und Adel Merdan immer besser einspielen. „Egal, in welcher Konstellation“, sagt der 1860-Coach, der in der Abwehrreihe links auf Maximilian Mayerl setzt und rechts wohl A-Junior Marcel Martens aufbieten wird. Problemzone ist die Offensive, wo Kenan Smajlovic verletzt ausfällt und Laurin Demolli noch nicht bei 100 Prozent ist. Grünwald sei ein gestandener Landesligist, Trainer Rainer Elfinger wisse, „was es in dieser Liga braucht“, so Schellenberg. Insofern also ein Gradmesser dafür, ob die Sechziger bereit für die neue Realität sind.jah/bst/tn

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