Neuss – Mit einem 3:3-Unentschieden hat eine ersatzgeschwächte Rosenheimer Tennismannschaft von 1860 das Maximum beim Bundesliga-Auswärtsspiel gegen Neuss heraushgeholt und sich zufrieden mit einem weiteren Tabellenpunkt auf den Heimweg begeben. Die Zeichen standen vor dem Spiel überhaupt nicht gut, denn zahlreiche Rosenheimer Spieler waren in der Vorwoche erfolgreich auf Turnieren unterwegs und schafften es somit nicht mehr rechtzeitig zur Bundesliga, wodurch dann sogar Doppelspezialist Roman Jebavy im Einzel spielen musste. Da Neuss als Abstiegskandidat gilt und man sich deshalb auch keine Niederlage erlauben durfte, ging man mit einiger Anspannung in die Partie.
In der ersten Runde musste Lorenzo Giustino diesmal an Position zwei spielen, fand gegen den Franzosen Harold Mayot keinen guten Start und verlor den ersten Satz mit 2:6. Dann zeigte der Italiener aber erneut, warum er seit zwei Jahren für Rosenheim im Einzel ungeschlagen ist, er gewann den zweiten Satz mit 6:2 und blieb nervenstark in einem hochklassigen Match-Tiebreak, den er mit 10:8 gewann. Parallel musste Roman Jebavy, der auf der Tour nur Doppel spielt, an Position vier gegen Javi Barranco aus Spanien ran. Zwar konnte er im ersten Satz noch etwas dagegenhalten, aber die fehlende Konstanz war gegen den soliden Linkshänder dann doch sichtbar und am Ende hieß es 4:6, 2:6.
Spannend wurde es dann in der zweiten Runde: Beide Matches waren stark umkämpft und wurden dann am Ende parallel im Match-Tiebreak entschieden. Das glückliche Ende für die Sechziger gab es an Position drei durch Gastao Elias gegen den Franzosen Antoine Hoang. Der Portugiese holte in seiner zweiten Partie für Rosenheim seinen ersten Sieg. Mit 3:6 wirkte er zwar im ersten Satz noch recht chancenlos, kassierte dann auch direkt ein Aufschlag-Break am Anfang des zweiten Durchgangs, drehte dann aber das Match komplett und gewann solide mit 6:1 und 10:3. Einen ähnlichen Comeback-Versuch startete Felipe Meligeni im Spitzeneinzel: 3:6, 6:3 stand es nach den ersten beiden Sätzen gegen den dritten Franzosen, Geoffrey Blancaneaux. Der dritte Tiebreak des Tages ging dann nicht an 1860, der Neusser gewann mit 10:5.
Um einen Punkt in den Doppeln zu fixieren, ließ man das Erfolgsdoppel Jebavy/Meligeni wieder zusammen spielen – auch in der dritten Partie in Folge konnten die beiden mit 6:3, 6:3 deutlich gewinnen und ihre hohe Klasse im Doppel zeigen. Elias/Giustino verloren das andere Doppel mit 3:6, 4:6, somit endete auch die gesamte Partie unentschieden.
Sicher wäre auch ein Sieg möglich gewesen, hätte es noch ein Einzelspieler mehr rechtzeitig geschafft. Gesichert ist man damit in der Tabelle aber noch nicht. Das nächste Wochenende ist spielfrei, dann folgt ein Heimspiel-Wochenende mit zwei Highlights, dem Derby gegen Großhesselohe und dem Spiel gegen Mannheim.