Zwei Traumtore und ein Husarenritt

von Redaktion

FUSSBALL-LANDESLIGA Wasserburgs zweimalige Führung gleicht Bruckmühl jeweils aus

Bruckmühl – Ein Spiel zum Saisonauftakt in der Fußball-Landesliga Südost, das Appetit auf mehr macht. Rassige Zweikämpfe, zwei Traumtore, eine vielbeschäftigte Schiedsrichterin und einen „Husarenritt“ bekamen fast 500 Zuschauer im Bruckmühler Sportpark im Landkreis-Duell zwischen dem SV Bruckmühl und dem TSV 1880 Wasserburg zu sehen. Beide Teams hätten durchaus als Sieger den Platz verlassen können, einen Verlierer hatte das Spiel keinesfalls verdient. Am Ende stand ein 2:2 (0:1) auf der Anzeigetafel.

Gespannt blickten die Zuschauer auf die Formationen beider Teams, musste doch SVB-Coach Mike Probst den Weggang von Abwehrstütze Maximilian Pichler verkraften und Gäste-Trainer Florian Heller auf seine langzeitverletzten Stürmer Janik Vieregg und Lukas Starringer verzichten. Den Ausfall will Heller über die Teamleistung kompensieren. In Bruckmühl hat Probst die Last der Pichler-Nachfolge auf zwei Schultern verteilt: „Manuel Wenzel und Thomas Festl haben sich diese verwaiste Position im Training erkämpft.“

„Vorsichtig agieren, auf die Defensive bedacht, vor allem in den ersten 15 Minuten, um Sicherheit ins Spiel zu bringen“, so stellte sich Probst den Einstand vor, „weil doch eine Nervosität vorherrscht und keine der Mannschaften weiß, wo sie steht.“ Der Vorsatz ging allerdings schnell flöten, nachdem Leon Simeth in der sechsten Minute die Kugel aus weit über 20 Metern mit exzellenter Schusstechnik unhaltbar für Torwart Markus Stiglmeir in den rechten Torwinkel jagte – ein Traumtor zur Gästeführung. „Ich hatte freie Schussbahn und habe einfach abgezogen“, schilderte Simeth den sehenswerten Treffer. Sein Coach Heller weiß um die Stärke seines Schützlings und ist „froh, dass wir ihn haben“. In der ersten Halbzeit sei sein Team besser im Spiel gewesen, hatte die klareren Chancen noch zum 1:0 dazu und hätte aus seiner Sicht zwei Elfmeter bekommen müssen. Damit sprach er eine von zwei Situationen an, als Ferreira Goncalves im Zweikampf mit Bruckmühls Kapitän Maxi Biegel im Strafraum zu Boden ging. Schiedsrichterin Bachmann sah kein Vergehen.

Nicht nur mit einer „anderen Körpersprache“ kam der SVB aus der Kabine zum zweiten Durchgang, sondern mit Maximilian Gröbmeyer für Stiglmeir im Tor. „Sein Muskelfaserriss zieht sich schon seit der Vorsaison hin und wir wollten kein Risiko eingehen. Nun war es schon ein Husarenritt, Gröbmeyer in das kalte Wasser der Landesliga zu werfen“, fasste Torwarttrainer Hans Rottmüller zusammen. Bis auf wenige Minuten der Vorsaison hatte Gröbmeyer keine Spielpraxis in der Landesliga.

In der 52. Minute durfte dann auch der SVB erstmals jubeln, Maxi Gürtler setzte sich im Strafraum durch, visierte den Innenpfosten an, den Abpraller verwertete Gerhard Stannek zum 1:1. Nun nahm die Partie richtig Fahrt auf, die Zweikämpfe wurden intensiver und verbissener. Nach einer Simeth-Ecke köpfte Wasserburgs Abwehrstütze Lucas Knauer zur neuerlichen Wasserburger Führung ein. Konnte der SVB wieder zurückschlagen? Ja, und wie! Lennard Schweder setzte ab der Mittellinie zum Solo an und haute den Ball humorlos mit links in den linken Torwinkel – ein weiteres Traumtor in diesem Spiel. Die Turbulenzen stiegen in der Schlussphase an, als Schweder mit einer Zehn-Minuten Strafe vom Feld musste, in der 90. Minute erhielt Koller die gleiche Strafe. Die Gäste drückten in doppelter Überzahl vehement auf den Siegtreffer. Mit Mann und Maus warfen sich alle SVB-Spieler der drohenden Niederlage entgegen und Gröbmeyer entschärfte im Getümmel mit einem Doppelreflex die letzten Versuche der Gäste und hielt den Punkt fest. „Da hat er gut reagiert“, lobte Probst seinen Torhüter.

„Wenn man das Spiel in Summe betrachtet, war das Ergebnis nicht komplett unverdient. In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht mehr gut verteidigt“, so Heller. Zwei Gegner auf Augenhöhe sah sein Pendant Mike Probst. „Verdiente Führung in der ersten Halbzeit für Wasserburg, wir taten uns schwer, Chancen zu kreieren. Das hat sich in der zweiten Hälfte geändert.“

Das Spielstenogramm

Artikel 1 von 11