Gleiwitz – Den letzten Tag der diesjährigen Tischtennis-Europameisterschaften im Jugendbereich im polnischen Gleiwitz haben die heimischen Teilnehmer nur noch von den Besucherrängen miterlebt. Am weitesten kam hingegen Kolbermoors Neuzugang Hana Arapovic
Für Naomi Pranjkovic hieß es in der Altersklasse U19 am vorletzten Tag dieser Titelkämpfe Abschied vom Spielgeschehen zu nehmen. Die Kolbermoorerin spielte zwar gut und landete auch die notwendigen Erfolge, doch im Achtelfinale traf sie mit Iona Singeorzan auf eine letztendlich unüberwindbare Hürde. Gegen die Rumänin, die auf Position 30 in der Weltrangliste steht, konnte sie im zweiten Satz mit einem 13:11-Sieg noch ausgleichen, doch dann verließ sie das Glück, was zugleich in den nächsten drei Sätzen ebenso viele Niederlagen zur Folge hatte. Auch im Doppel mit der Frickenhausenerin Lea Lachenmayer lief es nur bis zur zweiten Runde perfekt. Dann war für das deutsche Doppel Schluss. Im gemischten Doppel mit Tom Schweiger (FC Bayern München) hätte sie sich einiges ausrechnen können. Gegen das moldawisch/polnische Duo Chiriacova/Gawlas führte man in der ersten Runde nach dem 11:8 noch mit 1:0, doch dann kamen die Gegner mehr und mehr auf und spätestens nach dem 2:11 im vierten Satz verlor man den Faden. Die Folge war ein 5:11 und das Ausscheiden aus dem Wettbewerb. Trotzdem fiel ihre Bilanz nach dieser EM positiv aus. „Im Großen und Ganzen bin ich mit dieser EM sehr zufrieden. Es war die bislang beste EM, die ich gespielt habe. Im Doppel und Mixed lief es nicht ganz so gut. Im Einzel war theoretisch mehr drin. Die Spiele, die ich gewinnen musste, habe ich gewonnen. Ich bin froh, dass ich trotzdem so weit gekommen bin“.
Auch Matej Haspel schied in der U15 jeweils spätestens im Viertelfinale aus. Im Doppel agierte er mit seinem Mannschaftskollegen Noah Hersel recht erfolgreich und räumte im Achtelfinale mit dem kroatischen Duo Vale/Marjanovic einen recht unbequemen Gegner aus dem Weg. Allerdings standen dem deutschen Duo anschließend der für die SpG Walter Wels spielende Julian Rzihauschek und sein portugiesischer Partner Tiago Abiodun – er gewann das Einzelfinale – gegenüber. Gegen die Top-Favoriten und späteren Vize-Europameister schlug sich das Duo insgesamt recht achtbar, war aber bei der 0:3-Niederlage einfach schlechter. Im gemischten Doppel versuchte sich Haspel mit Itagaki Koharu vom Bundesligisten SV Schott Jena. In der dritten und vierten Runde mussten sie die Glücksgöttin bemühen, die ihnen jeweils einen 11:9 und 12:10-Sieg im Entscheidungssatz sicherte. Im Viertelfinale trafen sie allerdings auf das französische Duo Cavaille/Hochart und kassierten eine 1:3-Niederlage. Dieses nicht unbedingt positive Ergebnis hat Matej Haspel sehr gut verdaut. Schwer im Magen gelegen ist ihm allerdings das frühzeitige Ausscheiden im Einzel. Bereits in der dritten Runde stand ihm der Belgier Brent Ronde gegenüber. Gegen die Nummer 103 der Weltrangliste galt Haspel als Favorit, musste aber drei anfängliche Satzverluste hinnehmen und kam trotz eines 15:13 Sieges im vierten Durchgang nicht mehr in Fahrt.
Dass man in Kolbermoor mit Hana Arapovic eine sehr gute Verpflichtung getätigt hatte, stellte diese bereits im Einzel unter Beweis. Die 19-Jährige bot auch am Finaltag eine sehr gute Leistung ab und setzte sich mit dem 4:1-Sieg gegen die Belgierin Lilou Massart sehr gut in Szene. Im Viertelfinale traf sie allerdings auf die Pranjkovic-Bezwingerin Iona Singeorzan. Im zweiten Satz schaffte sie zwar noch den Ausgleich, dann aber musste sie ihrer Kontrahentin nach drei weiteren Satzniederlagen zum Sieg gratulieren. Eine souveräne Vorstellung lieferte sie im Doppel mit Elena Zaharia ab. Bis zum Halbfinale gab das Duo lediglich zwei Sätze ab. Dort kreuzten sie die Wege mit der Zweitligaspielerin Mia Griesel (MTV Tostedt) und deren Partnerin, der Rumänin Bianca Mel Rosu. In einer letztendlich einseitigen Begegnung unterlag man mit 0:3-Sätzen. Gleiches galt im gemischten Doppel, in dem sie mit dem Franzosen Hugo Deschamps antrat. Das Duo lieferte starke Vorstellungen ab, musste sich dann aber im Viertelfinale dem polnischen Duo Blasczyk/Wrobel beugen.