Ein Fingerschnippen reicht da nicht

von Redaktion

Blutjunge Sechziger-Fußballer verlieren 0:2 – Einsatz stimmt, Erfahrung fehlt

Rosenheim – Das Warten auf den ersten Sieg nach dem Abstieg aus der Fußball-Bayernliga geht beim TSV 1860 Rosenheim weiter. Die Sechziger unterlagen am Freitagabend im Heimspiel der Landesliga Südost den Gästen aus Unterföhring mit 0:2 Toren. „Wenn man die gesamten 90 Minuten sieht, geht der Erfolg der Unterföhringer in Ordnung“, erklärte Sechziger-Trainer Wolfgang Schellenberg, der in der zweiten Halbzeit mit insgesamt fünf A-Jugendspielern gegen eine gestandene Landesliga-Mannschaft antrat. Körperlich waren die Gäste aus Unterföhring den Rosenheimern deutlich überlegen, auch wenn die jungen Sechziger keinen Zweikampf scheuten und in den gesamten 90 Minuten versuchten dagegenzuhalten.

Was den Gästen eindeutig in die Karten spielte, waren die Zeitpunkte, zu denen sie ihre beiden Treffer erzielten.

Nachdem in der ersten Halbzeit zumindest in der Anfangsphase relativ wenig passierte, erzielten die Unterföhringer in der 43. Minute die 1:0-Führung, mehr oder weniger auf dem Silbertablett von den Rosenheimern präsentiert. Dazu Wolfgang Schellenberg: „Den ersten Eckball hauen wir von der Grundlinie wieder hoch in die Mitte rein, anstatt dass wir konsequent klären. Nach dem zweiten Eckball können wir dreimal klären. Vielleicht sind diese Fehler der fehlenden Erfahrung geschuldet“. Zum zweiten Treffer sagte Gäste-Trainer Andreas Faber: „Die Viertelstunde nach der Halbzeit hat das Rosenheim sehr gut gemacht. Wir haben ein bisschen Stress gehabt und machen dann ehrlicherweise auch im genau richtigen Moment das 2:0. Dann ist der Deckel drauf gewesen und viel ist danach nicht mehr passiert.“ Und Schellenberg ergänzte: „Dann sieht man halt wieder die Unerfahrenheit, wie man dem Gegner den Konter zum 2:0 ermöglicht.“ Gerade bei den beiden Toren zeigte sich die fehlende Erfahrung der blutjungen Sechziger-Mannschaft, wobei Schellenberg nicht das jugendliche Alter seiner Spieler als Ausrede nutzen wollte: „Aber man sieht einfach, dass der Sprung von der Jugend-Landesliga in die Herren-Landesliga nicht mit einem Fingerschnippen getan ist.“

Insgesamt waren die Rosenheimer im Spiel nach vorne zu harmlos und weil sich auch in den kommenden Spielen an der personellen Situation nicht viel ändern wird, werden die Sechziger auch am Mittwoch beim Derby in Traunstein mit dem fast identischen Kader antreten. Was man gesehen hat, macht dennoch Mut, denn Fußball spielen können die jungen Talente definitiv. Was fehlt, ist (noch) das Durchsetzungsvermögen und der eine oder andere routinierte Spieler. „Wir müssen jetzt weitermachen und uns ständig verbessern“, sagte Sportdirektor Peter Wimmer, der definitiv gute Ansätze beim Team sah und dem vor allen Dingen die jungen Spieler imponierten.

Für die Rosenheimer ist es der richtige und auch einzige Weg, sich in Zukunft wieder zu positionieren. Auch wenn man das Spiel gegen Unterföhring verlor und es die dritte Niederlage im vierten Spiel war, wird es nicht mehr lange dauern, bis den Rosenheimern ein Erfolgserlebnis gelingt. Vielleicht ja schon in einem der Derbys, die es in den nächsten Wochen reichlich gibt.

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