Rosenheim – Zwei Brüder bei verschiedenen Teams in der gleichen Fußball-Liga im Tor – das ist schon eine besondere Geschichte. Dass beide dann im Spiel aufeinandertreffen, ist dann fast zwangsläufig, aber ebenfalls eine Besonderheit. Jetzt haben es Simon und Konstantin Rott aber auf die Spitze getrieben: Am dritten Spieltag der Fußball-Kreisliga 1 haben beide beim Aufeinandertreffen ihrer Mannschaften SV Westerndorf und SV Schloßberg (3:1) jeweils einen Elfmeter gehalten!
Den Anfang machte der ältere der beiden Brüder, Westerndorfs Simon. In der 24. Minute war er beim Stand von 0:0 an der Reihe, als er den Versuch von Eryk Dziduch parierte. „Man entscheidet sich für eine Ecke. Der Schuss war nicht so platziert – wenn du dann in der richtigen Ecke bist, dann ist es eine einfache Beute.“ Simon Rott hatte die richtige Ecke, war nach rechts unten abgetaucht und hielt. Danach war Schloßbergs Konstantin an der Reihe. Er hatte sich für seine linke Seite entschieden und meisterte den Versuch von Dominik Schlosser in der 39. Minute. „Ein bisschen Erfahrung spielt auch mit rein. Bei so einem Spiel ist dann auch genug Adrenalin mit dabei“, so Schloßbergs Torhüter. Zum Zeitpunkt seiner erfolgreichen Tat, hieß es auch unentschieden, allerdings waren da schon zwei Treffer gefallen.
Am Ende siegte der SV Westerndorf mit 3:1, auch „wenn es spielerisch schlechter war als zuletzt gegen Aschau“, wie Simon Rott urteilte. Den Grund, warum es dennoch klappte, lieferte er aber gleich hinterher: „Kämpferisch hat es besser gepasst.“ Der jüngere Bruder musste zugeben: „In der ersten Halbzeit haben wir noch gut dagegengehalten, hatten da auch die besseren Spielzüge drin. In der zweiten Halbzeit sind wir dann eingebrochen und haben die beiden Gegentore verdient bekommen“, so Konstantin Rott.
Übrigens hatten sich die beiden Brüder vor dem Spiel auch gemeinsam aufgewärmt – das habe man auch in der vergangenen Saison so gemacht, als das Duell am Schloßberg unentschieden geendet hatte. „Da bin ich noch geschimpft worden, weil es zu lasch war“, lacht Simon Rott. „Deshalb haben wir es noch einmal gemacht. Und es spricht überhaupt nichts dagegen“, so der Westerndorf-Tormann, der das gemeinsame Aufwärmen auch in Ermangelung eines eigenen Ersatztorwarts schätzte. „Wenn der Gegenpart weiß, welche Übung zu machen ist, dann macht das Aufwärmen auch Spaß“, fügt Konstantin Rott an, „schließlich wollen wir ja beide 100 Prozent im Spiel geben.“ Das haben die Rott-Brüder mit den beiden gehaltenen Elfmetern auch eingehalten.