Wasserburg/Bruckmühl – Auf dieses Spiel im Ligabetrieb warteten die Fußballfreunde in der Region schon lange. Am Samstag, 14 Uhr, ist es so weit: Der TSV 1880 Wasserburg empfängt in der Landesliga Südost den TSV 1860 Rosenheim an der Landwehrstraße 10. Im Vorjahr beim 2:0-Pokalerfolg der Löwen gegen die Sechziger kamen über 600 Zuschauer, da am Samstag in Wasserburg auch das Inndammfest steigt, ist eine deutlich höhere Zuschauerzahl wahrscheinlich – die Frage ist, ob die 1000er-Marke geknackt wird.
Das Inndammfest bietet für Jung und Alt zahlreiche Attraktionen, aber das größte Highlight ist in diesem Jahr zweifelsohne das Derby zwischen Wasserburg und Rosenheim. Da mittlerweile alle Vereine im Landkreis Rosenheim maximal in der Landesliga spielen, bietet die Altstadt am Samstag die größte Bühne. Es ist zwar erst der siebte Spieltag, aber für beide Teams ist die Partie durchaus richtungsweisend. Mit acht (Wasserburg) beziehungsweise sieben (Rosenheim) Zählern aus sechs Spielen geht es darum, den Anschluss ans obere Mittelfeld zu halten und gleichzeitig Luft nach unten herauszuarbeiten. Während die Löwen noch ungeschlagen sind, aber fünf Unentschieden verzeichneten, gelangen den Sechzigern nach schwachem Start zuletzt zwei Siege. Gegen Traunstein (1:0) und Bruckmühl (2:1) setzte die Mannschaft von Trainer Wolfgang Schellenberg zwei Duftmarken.
Neben der tabellarischen Situation geht es aber natürlich ums Prestige. Auch wenn beide Vereine nicht in derselben Liga spielten, herrschte stets eine gewisse Rivalität vor, die 2018 im Zuge des Bosnjak-Transfers nach Rosenheim einen Höhepunkt erreichte. Zuletzt gab es wenig Überschneidungen, aber dieses Mal geht es in der Liga um nichts weniger als die Vorherrschaft im Landkreis. Auf beiden Seiten haben Protagonisten schon die gegnerischen Farben getragen, entsprechend ist auch da die Rivalität gegeben. Florian Heller stand im letztjährigen Pokalspiel noch für Rosenheim an der Seitenlinie, seit Winter coacht er die Löwen und strahlt jene Ruhe aus, die den Löwen so gut tut: „Für mich ist es ein normales Landesliga-Spiel – mit dem Unterschied, dass man jeden kennt,“ so der ehemalige Profi. Gleichzeitig weiß Heller natürlich um die Bedeutung der Partie: „Derbys sind grundsätzlich Spiele mit Brisanz. Wir sind bereit.“
Bruckmühl personell
stark verändert
Zuletzt hatte man noch den Eindruck, das Lazarett würde sich beim SV Bruckmühl ein wenig lichten. Nun sieht es aber wieder anders aus. Mit Maxi Biegel, Torwart Markus Stiglmeir, Thomas Mühlhamer, Thomas Festl, Maurice Koller, Franz Schreder und dem immer noch angeschlagenen Philipp Keller konnten gleich sieben Stammkräfte gar nicht, beziehungsweise nur dosiert trainieren. Zudem muss man für das Heimspiel am Samstag um 15 Uhr gegen die SpVgg Feldmoching auf drei Urlauber verzichten. Somit darf man gespannt sein, mit welcher Elf das Trainerteam Mike Probst und Michi Wolff ins Spiel gehen wird.
Aufsteiger Feldmoching hat bislang stark aufgespielt und zuletzt den SB Chiemgau Traunstein mit 3:0 abgefertigt. Die weiteren Siege gegen Schwaig und gegen Forstinning unterstreichen die starke Form des Aufsteigers. Beim SVB musste man zuletzt eine bittere Pille schlucken, als das Derby bei 1860 Rosenheim durch ein spätes Gegentor mit 1:2 verloren wurde. Dieses Spiel ist laut Coach Probst allerdings abgehakt und die Konzentration galt schnell wieder dem anstehenden Heimspiel, das alles andere als einfach wird.jah/kst