„Ich schaue positiv nach vorne“

von Redaktion

Flintsbacher Kombinierer Jakob Lange nach schwerer Verletzung wieder im Training

Flintsbach – Er geht schon wieder fast rund. Und vor allem: Er lacht und schaut positiv nach vorne. Ein sehr gutes Zeichen! Denn für alle, die den sportlichen Werdegang des Nordischen Kombinierers Jakob Lange (WSV Kiefersfelden) die letzten Jahre verfolgt haben, traf die Meldung von der erneut schweren Verletzung des Flintsbachers sehr. Jakob Lange war im Juli mit dem DSV-Weltcupteam beim Sprunglehrgang in Zakopane (Polen), als er beim Aufwärmspiel vor dem zweiten Springen unglücklich umknickte: doppelte Fraktur des Fersenbeins und knöcherner Bänderausriss am linken Sprunggelenk.

Es folgte eine schmerzvolle Rückreise von Zakopane nach Krakau, dann nach Frankfurt und nach diversen Zugausfällen mit der Regionalbahn langwierig zurück ins Inntal, alles allein mit Krücken. Danach eine lange konservative Behandlung und Reha in Bad Wiessee. Jetzt sitzt der 28-Jährige schon wieder auf dem Rennrad und dreht seine Runden. Auch auf den Rollern war er schon wieder vorsichtig unterwegs. „Ich werde aber bald wieder richtig ins Training einsteigen und hoffe, es eventuell bis Oktober zu schaffen, wieder auf die Schanze zu können. Aber nur, wenn ich wirklich topfit bin“, sagt er optimistisch.

Jetzt muss er erst mal noch zuschauen, wie seine Teamkollegen Ende August beim FIS Sommer Grand Prix in Oberwiesenthal in die Wettkampfsaison starten. Konditionell dürfte der Weg zurück für den so ausdauerstarken Kombinierer kein Problem sein. Wie schnell er die Defizite in der Sprungkraft, Balance und Koordination wieder aufholen kann, wird sich zeigen. Die ersten beiden Weltcup-Bewerbe im November im finnischen Ruka und Ende November/Anfang Dezember im norwegischen Lillehammer wird er noch nicht schaffen. Sein Ziel: „Ich möchte schon unbedingt beim Weltcup vor Weihnachten in Ramsau oder spätestens Mitte Januar beim Heimweltcup in Oberstdorf am Start sein“, gibt er sich kämpferisch.

Dass Jakob Lange ein großer Kämpfer ist und Aufgeben für ihn noch nie Thema war, hat der Athlet des SV Inngau in seiner Karriere schon mehrfach eindrucksvoll bewiesen. Immer wieder hat er sich nach schweren Verletzungen und langer Krankheitsphase zurückgekämpft und sich auch von internen Verbandsquerelen nicht unterkriegen lassen. Zuletzt war er so gut wie nie und feierte im vergangenen Winter seine bisher erfolgreichste Saison, in der er neun Top-15-Resultate im Weltcup und den 20. Platz in der Weltcupgesamtwertung erzielen konnte. Zudem gewann Jakob Lange mit dem Team der DSV-Kombinierer die Nationencupwertung. Höhepunkte waren sicherlich die Nominierung als Ersatzmann für die Weltmeisterschaft in Planica und der achte Platz am Holmenkollen. Hinzu kamen der Gewinn der deutschen Meisterschaft im Teamsprint mit Julian Schmid und sein deutscher Vizemeistertitel im Einzel.

Daran wieder anknüpfen zu können, wäre Jakob Lange zu wünschen. Die Stimmung im Team sei unter dem neuen Bundestrainer Eric Frenzel richtig gut, sagt er und hofft, bald wieder aktiver Teil davon sein zu können.

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