Ju-Jutsoka in der Weltspitze

von Redaktion

Junioren-WM in Kasachstan: Nigl und Koch-Sappl feiern Gold – Piwko holt Bronze

Astana – Der Kampfsport hat in Kasachstan einen hohen Stellenwert. Das war bei der aktuellen Ju-Jutsu-Weltmeisterschaft der Junioren allein schon daran zu erkennen, dass eine riesige Halle für Kamerateams und tausenden von Zuschauern ausschließlich dafür gebaut wurde. Die Athleten traten dabei in den Altersklassen U16, U18 und U21 an. Neu war, dass auch wieder Kämpfer aus der Russischen Föderation starten durften, jedoch nur unter neutraler Flagge.

Duo-Paar aus Bergen sichert sich WM-Gold

In der Klasse Ju-Jutsu „Duo“ bei den Frauen U18 traten vom TSV Bergen die amtierenden deutschen Meister Lisa Nigl und Veronika Koch-Sappl an. Der Wettkampftag startete für das Duo-Paar mit dem Schlimmstmöglichen, was einem Athleten passieren kann: In der Aufwärmphase verletzte sich Koch-Sappl äußerst kritisch am Sprunggelenk. Nur durch die professionelle Unterstützung des deutschen medizinischen Teams konnte die Athletin unter Schmerzen antreten. Das hinderte das deutsche Duo-Paar jedoch nicht, gleich in der ersten Poolrunde das zweitbeste Ergebnis mit 139 Punkten hinter den Griechen Maria Siedera und Alexandra Siedera (Vize-Europameister 2022) mit 149 Punkten abzuliefern.

In der zweiten Runde traten dann die besten vier Teams aus beiden Pools im Halbfinale gegeneinander an, wobei hier die beiden Teams mit der höchsten Punktzahl ins Finale einzogen. Abermals setzten sich die Griechen und das Bergener Duo-Paar gegen die internationale Konkurrenz durch. Am Abend folgte schließlich der Kampf um den Weltmeister-Titel, in dem das griechische Team Siedera und Siedera gegen die amtierenden deutschen Meister Nigl und Koch-Sappl antrat. Hier zeigten nun das harte Konditionstraining sowie die mentale Stärke der deutschen Athleten ihre Wirkung. In einem kämpferischen und technisch hochwertigen Finalkampf setzen sich Nigl und Koch-Sappl unter den Anfeuerungsrufen der mitgereisten Fans und Teamkollegen überlegen und verdient mit 180:175 Punkten gegenüber dem griechischen Team durch.

Der Samerberger Maximilian Piwko (U16, +73 kg) vom TSV Bergen trat für Deutschland in der Disziplin „Fighting“ an. Bei diesem Kräftemessen stehen sich zwei Kampfsportler auf der Matte gegenüber und zeigen in drei Kampfphasen, welche fließend ineinander übergehen, Techniken aus Karate, Judo und Ringen/BJJ. Dabei versuchen die Sportler, mit Techniken zu punkten und im Optimalfall sogar mit technischer Überlegenheit vorzeitig zu gewinnen. Gleich zu Beginn zeigte Piwko solch eine technische Überlegenheit gegen den Kasachen Toregali Semenov und siegte – noch vor der Halbzeit – souverän mit Full Ippon.

Mit Ivan Sideltsev traf Piwko allerdings auf einen versierten Gegner, der unter neutraler Flagge (JJIF) startete. Zwar konnte Piwko mit aggressiven Schlagtechniken punkten, musste sich aber der technischen Überlegenheit des Gegners geschlagen geben. Im anschließenden Kampf um Bronze zeigte Piwko Kämpferherz und ließ sich durch diese Niederlage nicht unterkriegen. Der Grieche Georgios Tsoukalas hatte der technischen Überlegenheit nichts entgegenzusetzen, womit sich Piwko die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft in Kasachstan sicherte. re

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