Eine Nullnummer und ein Neuzugang

von Redaktion

FUSSBALL-KREISLIGA 1 Derby zwischen Söchtenau und Bad Endorf ohne einen Treffer

Söchtenau – Ein bisschen mehr Derby-Stimmung hätte sein können. Dabei war alles angerichtet, als der SV Söchtenau-Krottenmühl den TSV Bad Endorf zum Punktspiel in der Fußball-Kreisliga 1 empfing: Die Sonne schien und aus dem Söchtenauer Verpflegungsstand waberte der wohlige Grillfleischgeruch über den Rasen. Am Ende waren es aber nur 150 Zuschauer – Urlaubs- und Wiesnzeit taten ihres dazu.

Und auf dem Feld? Wurde engagiert gekickt, oftmals entwickelte sich der Lokalkampf aber auch durch Ballverluste, Missverständnisse und Stockfehler zum Lokalkrampf. Wobei den Gastgebern dafür nichts anzulasten war, schließlich mussten sie fünf Niederlagen am Stück verdauen und waren deshalb mit dem 0:0 auch recht zufrieden. „Für uns war es ein schöner Tag“, meinte dann auch SVSCoach Thomas Böhm.

Sein Gegenüber Nenad Grizelj konnte hingegen keinesfalls zufrieden sein. Zum zweiten Mal in Folge blieb sein Team ohne Torerfolg. Zwar hatte man deutlich mehr vom Spiel, war aber nicht dazu in der Lage, sich klare Chancen zu verschaffen. „Wir waren feldüberlegen, hatten wohl 70:30 oder gar 80:20 Ballbesitz. Aber wir waren nicht zwingend, weil wir den letzten Ball nicht gut gespielt haben“, erklärte der Endorfer Coach.

In den ersten 20 Minuten waren die Gäste noch ein paar Mal zu Schussgelegenheiten gekommen, da wirkten bei Söchtenau wohl auch noch die fünf Niederlagen. Danach hatten sich die Hausherren viel besser sortiert und Endorf fiel gegen die massierte Deckung nicht viel ein. Einmal wäre es fast so weit gewesen, da hatte sich das Kurort-Ensemble durch Jakob Trebesius auf dem rechten Flügel durchgespielt, seine scharfe Hereingabe verpasste der durchgelaufene Anel Salibasic vor dem leeren Gehäuse. Da wäre Michael Schmidpeter im Söchtenauer Tor geschlagen gewesen – so hielt er erstmals in dieser Spielzeit seinen Kasten sauber: „Nach 24 Gegentoren in sechs Spielen war es an der Zeit, dass wir mal die Null halten“, meinte der SVS-Tormann – und bekannte: „Für die Seele ist’s schön.“

Dabei hatte man im Söchtenauer Lager eigentlich gar nicht so viel verändert. „Die Jungs wissen ja eigentlich, was zu machen ist. Manchmal tun sie es aber nicht – und das wird halt eine Liga höher bitter bestraft. Vielleicht waren sie diesmal konzentrierter, weil es halt Endorf ist“, meinte Böhm. Etliche seiner Spieler haben eine Endorfer Vergangenheit, er selbst auch. „13 oder 14 Jahre als Trainer in Endorf – da bleibt was hängen“, so Böhm, der in seiner Zeit als Nachwuchscoach im Kurort viele seiner jetzigen Spieler und der Akteure des Gegners unter seinen Fittichen hatte.

Einen Spieler hatte er nun erst das zweite Mal unter seiner Regie: Matthias Huber. Der lief erstmals von Beginn an im Dress des SV Söchtenau-Krottenmühl auf. Im Sommer sah es so aus, als sollte der Offensivspieler nach seiner Zeit beim SV Ostermünchen die Karriere beenden – nun hat ihn aber schnell wieder die Lust gepackt. „Er kommt ja aus Söchtenau, deshalb ist der Kontakt nie abgerissen. Wir müssen ihn noch mehr ins Spiel bringen, dann wird er uns weiterhelfen“, sagt Böhm über den 31-Jährigen, der früher auch für 1860 Rosenheim in der Regionalliga und den TSV Ampfing in der Landesliga spielte.

Eine Torchance hatte Huber – im letzten Jahr mit zwölf Bezirksliga-Toren – diesmal nicht, sonst hätte es vielleicht zum Derby-Sieg gereicht. Bei zwei, drei Gelegenheiten im zweiten Durchgang waren die Söchtenauer aber schon nah dran, einmal landete die Kugel nach einem Kopfball sogar an der Latte. „Wenn wir unsere Umschaltsituationen konzentrierter spielen, dann können wir so ein Spiel gewinnen, in dem der Sieger eigentlich nur Endorf heißen dürfte“, sagt Böhm, der aber nicht nur aus diesem Spiel Hoffnung schöpft: „Wenn unsere Verletzten und Urlauber zurückkommen und die Mannschaft auch richtig in der Liga ankommt, dann haben wir eine Chance auf den Klassenerhalt.“

Das Steno zum Spiel

Artikel 1 von 11