„Eines der besten Festivals“

von Redaktion

Begeisterung bei Organisatoren des Chiemsee-Pferdefestivals – Freude über Heimsieg

Ising – Spannende Wettbewerbe, eine stimmungsvolle Grand-Prix-Kür und großer Andrang der Zuschauer: „Das war eines der besten Pferdefestivals, das wir je hatten“, zeigt sich Dressur-Turnierleiterin Petra Hofmann nach dem Chiemsee-Pferdefestival auf Gut Ising begeistert. Sylvia Gugler – als Turnierleiterin vorwiegend für den Springsport zuständig – pflichtet ihr bei: „Das war hervorragend. Wir hatten aber auch großes Glück mit dem Wetter.“

Besonders angetan hatte es Hofmann in der zweiten Turnierwoche die Grand- Prix-Kür. Auf dem großen Sandplatz ging es dabei unter Flutlicht erst um 21.30 Uhr los, „und obwohl das fast bis Mitternacht gedauert hat, ist kein Zuschauer gegangen. Ich glaube, allein da waren 6000 bis 7000 Fans da“, freut sich Hofmann. Zudem habe der Österreicher Franz Trischberger bei seinem Doppelsieg sowohl mit DSP James Bond als auch mit Rugby herausragende Vorstellungen geboten, wie überhaupt das Niveau dieser S***-Prüfung sehr hoch war.

Pech hatte im Vorfeld Ingrid Klimke (RFV St. Georg Münster): Die zweimalige Vielseitigkeits-Olympiasiegerin (Mannschaft) hatte in der Qualifikation zur GP-Kür das Gefühl, keine gute Vorstellung abgeliefert zu haben und verzichtete auf eine Wertung – dies entspricht einer Aufgabe. „Dabei hatten die Wertungsrichter und ich einen ganz anderen Eindruck, hinterher hat sie ihre Entscheidung bedauert“, berichtet Hofmann. Doch Klimke konnte dies verschmerzen, zumal sie die letzte S***-Dressurprüfung des Festivals – die Qualifikation zum Halbfinale der „Stars von Morgen“ – mit ihrem zehnjährigen Wallach Equitanas Firlefranz klar zu ihren Gunsten entschied. Die 55-Jährige verwies dabei Matthias Bouten (RA München) und Raphael Netz (RFV Aubenhausen) auf die weiteren Podestplätze. Klimke war erst vor wenigen Jahren erstmals nach Ising gekommen, nun „hat sie schon für das kommende Jahr zugesagt. Sie liebt Ising“, freut sich Hofmann.

Vor der GP-Kür fand auch die zweite Fohlenauktion statt. Es wurden zwölf hochtalentierte Spring- und Dressurfohlen vorgestellt und versteigert. Den Höchstpreis von 18000 Euro erzielte das Hengstfohlen United Airways (Untouchable x Calido).

Neben den hochwertigen Dressurwettkämpfen, die – mit Ausnahme des Grand Prix und der Grand-Prix-Kür – in der Reithalle ausgetragen wurden, gab es auf dem Isinger Sandplatz zahlreiche hochkarätige Spring-Wettbewerbe. Den Großen Preis von Ising holte sich dabei der in Ising aufgewachsene David Will. Der Lokalmatador gewann im Stechen auf Zinedream vor Laurenz Buhl (ZRFV Albachten) und Christoph Hassenbürger (Ländlicher ZRFV Volmarstein). „David Will und Laurenz Buhl sind ja beides ehemalige Lehrlinge von uns im Stall Gugler“, freut sich Sylvia Gugler. Aus deren Stall hatte in der ersten Turnierwoche der inzwischen als Pferdewirt fertig ausgebildete Felix Müller das goldene Reitabzeichen erhalten, in der zweiten Festival-Woche wurde diese Ehre Reinhard Sax (Eching) zuteil. Dieser hatte jahrelang aus beruflichen Gründen mit dem Reitsport aufgehört, „und dass er sich das jetzt erarbeitet hat, ist schon sehr beachtlich“, lobt Gugler.

Neben dem Großen Preis – einer S**-Prüfung – gewann Will eine weitere S**-Zwei-Phasen-Springprüfung (ebenfalls mit Zinedream), auch bei einer Springprüfung für junge Pferde lag er mit Chapagnarde vorn. Die Weltmeisterin von 2018, Simone Blum (LRFV Massenhausen), gewann dafür mit Disney einen Wettbewerb für sechsjährige Pferde. Weitere erste Plätze gingen an Basile Bettendorf (Luxemburg) und Nathalie Fichtner (PSV St.G. Ingolstadt-Hagau).

„Ising hebt sich halt von anderen Turnieren ab“, bilanziert Petra Hofmann. „So ein tolles Team, wie ich es hier im Hintergrund habe, habe ich auf keiner anderen Veranstaltung. Ob es das Catering, den Stall, die Organisation, das Hotel oder andere Bereiche betrifft: Hier arbeiten alle Hand in Hand, das ist wie eine Familie“, lobt Hofmann. Sie weiß: „Es arbeiten hier halt auch viele aktive Sportler im Hintergrund, die die Bedürfnisse von allen Seiten kennen. Auf dieses Turnier freue ich mich jedes Jahr schon auf der Hinfahrt.“

Dass es Reitern und Fans ebenso ergeht, ist für die Organisatoren des Pferdefestivals eine große Freude. An den acht Turniertagen kamen geschätzt insgesamt rund 20000 Fans zu den Wettbewerben und bekamen zugleich ein reichhaltiges Rahmenprogramm geboten. So gab es unter anderem eine Riders Night mit DJ, „und da haben die Leute sogar draußen getanzt, das war ein Gefühl wie im Süden“, berichtet Gugler. Doch im Mittelpunkt stand der Sport.who

Artikel 1 von 11