Rosenheim – „Bei uns sorgen sehr viele Menschen dafür, dass sich die Spieler auf das Sportliche konzentrieren können und so spielen, wie sie spielen“, sagt Geschäftsführer Daniel Bucheli zusammen mit Darwin Kuhn, Leiter Vermarktung/Sponsoring, im Exklusiv-Interview mit den OVB-Heimatzeitungen.
Nach der Saison gehen die Spieler in die Sommerpause und haben Urlaub. Sie auch?
Daniel Bucheli: Eindeutig nein. Da wird die Saison nachbereitet. Die Spieler werden in die Sommerpause entlassen, geben die Wohnungen und Autos zurück. Letztes Jahr ist glücklicherweise die Planung der Meisterfeier hinzugekommen. Dann geht es relativ schnell los mit Jahresabschluss und der Vorbereitung der Lizenzierung. Dann nutzt man den Sommer in der Regel, um die Organisation und Infrastruktur zu entwickeln. Über Pfingsten gibt es einen kurzen Betriebsurlaub, das braucht man auch.
Darwin Kuhn: Es ist nicht so, dass wir nur acht Monate während der Saison da sind. Ein Sportunternehmen ist ein ganz normaler Jahresbetrieb mit kompletten Sponsoring-Verlängerungen. Bei mir fällt tatsächlich von März bis Oktober die meiste Arbeit an. Im März geht es spätestens los mit den Verlängerungen. Dieses Jahr war es so, dass wir nicht wussten, in welcher Liga wir final spielen. Nach dem Aufstieg wurden dann die Zweitliga-Verträge verhandelt. Die müssen Ende Mai fertig sein, damit die Lizenzierung gut durchführbar war. Im Sommer werden die Partnerschaften aktiviert, die Sponsorings geprüft, neue Sponsoren an Land gezogen.
Thema Infrastruktur: Im Sommer wird immer im Stadion gebaut. Wie viele Schritte sind es noch und sind Sie als Starbulls damit zufrieden, wie es sich entwickelt hat?
Bucheli: Sehr zufrieden, es ist ein sehr umfangreiches, vierjähriges Bauprojekt, zur langfristigen Sicherung des Eishockeystandorts. Wir sind sehr stolz auf die Zusammenarbeit mit der Stadt Rosenheim, wir sind immer eng eingebunden. Es ist ein sehr partnerschaftliches Verhältnis und eine konstruktive, offene Zusammenarbeit. Das sucht deutschlandweit seinesgleichen. Im nächsten Jahr wird das Sanierungsvorhaben mit der Flexbande abgeschlossen. Wir als Starbulls versuchen natürlich nach und nach, jeden einzelnen Raum in die Zukunft zu entwickeln. Das Team wächst, man braucht mehrere Arbeitsplätze, man muss auch die neuen Gegebenheiten der Arbeitswelt akzeptieren. Also die Arbeit geht uns in dem Bereich definitiv nicht aus. Es gibt viele Räume, die wir noch anpacken wollen.
Gibt es etwas Neues im Stadion, auf das sich die Fans freuen können?
Kuhn: Definitiv. Ich finde, der neue Look des Stadions mit den Glasfassaden gibt dem Ganzen ein ganz neues Feeling. Wir haben im Pressekonferenzraum etwas erneuert und verbessert, auch als Erlebnis für den Fan, wenn er die PK schaut. Wie Daniel schon sagte, wird das Gastro-Angebot immer weiter angepasst, ausgebaut und qualitativ besser gemacht. Kartenzahlung ist sicherlich auch ein Thema, auf das wir lange hingearbeitet haben. Und bei der Einlaufshow wird es eine kleine Überraschung geben. Ich denke, der Fan wird sehr gut unterhalten bei uns. Wir versuchen, den Fans die zweieinhalb Stunden in der Woche so angenehm wie möglich zu gestalten.
Angenehm ist das Stichwort: Wie waren denn die Play-offs für das Team der Geschäftsstelle?
Bucheli: Angenehm ist anders. Anstrengend ja. Besonders anspruchsvoll waren die Auswärtsfahrten, die natürlich auch in der Geschäftsstelle vom Staff geplant wurden. Und auch das Ticketing war eine enorme Herausforderung. Auch die Aufmerksamkeit, die auf einen eingeprasselt ist mit Ticket- und Presseanfragen und so weiter. Das war irre.
Kuhn: Wir wollten ja da hin, wir wussten ungefähr, was auf uns zukommt, aber ich muss ganz ehrlich sagen, gerade zum Schluss raus, Halbfinale, Finale, was hier in Rosenheim los war, was hier Menschen bewegt wurden, was am Ende des Tages beim Daniel und bei mir und bei den Vorständen auf dem Schreibtisch lag, war eigentlich fast nicht zu schaffen. Aber: Wir haben versucht, das bestmöglich zu lösen. Natürlich hat uns das auch elektrisiert. Wir sind ja auch Fans von den Jungs auf dem Eis.
Viel Arbeit, wo man hinschaute.
Bucheli: Genau. Und da muss man explizit auch noch mal das Team ums Team rausheben. Was die alle geleistet haben, vor allem die Betreuer, die Physiotherapeuten, die alle mit dabei waren, der Athletikcoach, der Torhütertrainer, die sich weit über die Maßen und über die Anforderungen hinaus engagiert haben. Was die über die kompletten sechs Wochen der Play-offs geleistet haben, war unglaublich.
„Da kriegt man Bock
auf Eishockey“
Kuhn: Genauso wie das Team in der Geschäftsstelle im Office. Ticketing, das ganze Teammanagement, die Organisation, um das Ganze zu steuern, da haben alle Leute, die da mit dabei waren, einen immensen Anteil geleistet, dass die Jungs so spielen konnten, wie sie gespielt haben. Und in der Gastro im Endeffekt dasselbe. Die beteiligten Personen haben sich da wirklich ausgezeichnet und etwas für die Zukunft geschaffen.
Nach Corona ohne Zuschauer bis zum ausverkauften Stadion – eine enorme Entwicklung.
Bucheli: Seitdem wir nach Corona wieder Zuschauersport betreiben dürfen, sind wir schon auch Profis geworden. Wir können mit den Menschenmengen inzwischen umgehen. Auch mit den Massen, die dann zu erwarten sind. Gegen Landshut oder auch bei anderen Spielen – wir freuen uns da riesig drauf. Bei den Szenen im Starbulls-Film mit diesen Emotionen und das volle Stadion – da kriegt man einfach richtig Bock auf Eishockey.