Beckum – Mit einer souveränen Leistung im läuferischen und taktischen Bereich hat sich der WSC Kiefersfelden-Rosenheim nach einem Jahr Pause die Team-Krone bei der deutschen Meisterschaft im Wasserski zurückerobert. Das Team um Jana Meier, Kay Strohmeyer, Lara Finckh und Nina Miserok sicherte sich den Titel in Beckum vor dem haushohen Favoriten Schloss Dankern und dem WSV Friedberg. Kiefersfelden startete zum ersten Mal in der über 50-jährigen Vereinsgeschichte mit drei Mannschaften. Dabei überraschte Trainer Juri Rikter mit einer taktischen Meisterleistung in der Teamnominierung nicht nur die Gegner, sondern auch manch anderen Insider.
Punktebonus
für die Damen
„Ich habe mir das Starterfeld komplett angesehen und festgestellt, dass es in dieser Konstellation für uns besser ist, wenn wir mit drei Damen starten, da diese auf Grund der Regeln einen Punktebonus bekommen. Natürlich war es ein großes Risiko, die relativ unerfahrenen Nina Miserok und Lara Finckh zu bringen. Aber es hat sich ausgezahlt und wir haben den Titel des deutschen Meisters nach Hause gebracht“, so der weißrussische Trainer und Ex-Weltmeister.
Gleich in der ersten Disziplin Trickski zeigte das Team hervorragende Leistungen. Bereits hier bewährte sich der Kniff der „Damentruppe“. Alle drei Damen lieferten ein gutes Ergebnis ab und konnten fast die Höchstpunktzahl erreichen. Kay Strohmeyer sicherte das Ergebnis mit einem guten Lauf ab. Kiefersfelden ging hier vor dem WSC Schloss Dankern in Führung. Jana Meier überraschte alle und fuhr im Trickski sogar ihren ersten deutschen Meistertitel in dieser Disziplin ein. Sie ging volles Risiko und konnte ihre Tricks samt zweier Salti am Ende gut platzieren.
Im Slalom dagegen galt die seit mehreren Jahren für Kiefersfelden startende Meier als haushohe Favoritin. Für sie ging es in erster Linie darum, Selbstvertrauen für die im Oktober anstehende Europameisterschaft zu sammeln. Dies gelang ihr eindrucksvoll. Mit einer hervorragenden Technik absolvierte die 25-Jährige den Slalomkurs und sicherte sich somit ihren zweiten deutschen Titel 2023. Für sie war es bereits der dritte Titel in der offenen Klasse der Damen überhaupt.
Mit dieser Leistung im Rücken wuchs auch Kay Strohmeyer über sich hinaus, fuhr mit drei Bojen am 9,75 Meter kurzen Seil eine Top-Leistung und brachte das Team weiter voran. Nina Miserok und Lara Finckh fuhren konstante Ergebnisse, sodass der Vorsprung des Teams nach zwei Disziplinen schon bei 800 Punkten lag. Das lag auch daran, dass die Konkurrenz um Alexander Vasko und Simon Herrmann nicht den besten Tag erwischte und Federn lassen musste.
Allerdings war allen klar, dass sowohl der WSC Schloss Dankern, als auch der WSV Friedberg bei der letzten Disziplin, dem Springen, nochmals voll attackieren würden, um den Titel nicht kampflos abzugeben. Sowohl der amtierende Weltrekordhalter Alexander Vasko als auch der amtierende deutsche Meister Nicklas Heinicke trumpften nochmals auf und überboten sich gegenseitig mit hervorragenden Sprüngen. Am Ende zeigte sich aber, dass die Taktik der Läufer vom WSCKR voll aufging. Miserok und Finckh flogen ihre Sprünge gut aus und konnten dank des Bonus für Damen viele Punkte einfahren. Kay Strohmeyer ließ dann als letzter Springer nichts mehr anbrennen und holte den Titel des deutschen Mannschaftsmeisters zurück an den Hödenauer See. Mit dem vierten und dem siebten Platz für die beiden weiteren Teams war es ein gelungener Auftritt des WSC Kiefersfelden-Rosenheim.
„Wenn man bedenkt, dass Jana Meier mit 25 Jahren die Älteste im Team war und wir mit einem Durchschnittsalter von 17,5 Jahren an den Start gegangen sind, ist es schon was Besonderes, diesen Titel wieder feiern zu können. Wir haben mit diesem Trainer und diesem Team noch sehr viel vor und wir werden weiter hart daran arbeiten, weitere Erfolge einzufahren“, so ein sichtlich stolzer Erster Vorstand Thomas Bauer.tb