Rosenheim – Die Testspielphase ist vorbei, am heutigen Freitag wird es wieder ernst für die Starbulls Rosenheim; es geht um Punkte.
Acht Vorbereitungsspiele haben Pasanens Jungs diesmal bestritten. Viermal ging es gegen Liga-Konkurrenten (Selb, Freiburg, Bietigheim und Kaufbeuren), zweimal gegen Oberligisten (Deggendorf und Aufstiegsfinalist Weiden), zweimal gegen ausländische Zweitligisten (Basel/Schweiz sowie Jesenice aus der multinationalen Alps Hockey League).
Die Gesamtbilanz ist relativ ausgeglichen. Vier Siege, vier Niederlagen, wobei das Punkteverhältnis leicht positiv wäre, da drei der Siege, aber nur zwei der Niederlagen in regulärer Spielzeit feststanden. In der Overtime verlor man einmal, von zwei Penalty-Shootouts ging eins an die Starbulls, eins an Bietigheim.
Das Torverhältnis aus den acht Matches lautete 22:17, wobei sich die 15 Gegentore der regulären Spielzeit konstant auf fünf in allen Dritteln verteilten. Die Offensive war in den Schlussdritteln (acht Tore) am stärksten, am schwächsten dagegen in den Mittelabschnitten, wo abgesehen vom 4:0 in Kaufbeuren in den restlichen Spielen (nur zwei Treffer) fast völlige Flaute herrschte. Überhaupt bekam man schon einen kleinen Vorgeschmack auf die anstehende DEL2-Saison, wo jeglicher Erfolg wieder über die Defensive wird führen müssen. Wie schon letzte Saison war 3:2 bzw. 2:3 das häufigste Ergebnis. In keinem der acht Matches kassierte man (ohne Penalty-Schießen) mehr als drei Treffer, schoss selbst aber mit Ausnahme des 6:1 in Kaufbeuren auch nie mehr als drei.
Mit Ausnahme von Torhüter Christopher Kolarz, der die gesamte Vorbereitung bei den Red Bulls München bestritt, und dem im Sommer operierten Stefan Reiter konnte Trainer Pasanen sich ein Bild von allen seinen Spielern machen. Inklusive Tryout-Stürmer Kevin Handschuh kamen 20 Skater und zwei Torhüter zum Einsatz. Auch DEL-Goalie Patrik Mühlberger bekam ein volles Spiel (2:3 gegen Basel), wobei er sogar zu einem Treffer die Vorlage leistete und so einer von 17 Spielern in der Scorerliste wurde.
Topscorer der Testspielphase war, wie konnte es anders sein, Norman Hauner mit fünf Toren und drei Vorlagen. Es folgen die beiden Neuzugänge Reid Duke (zwei plus fünf) und Sebastian Streu (drei plus zwei). Während Tyler McNeely mit vier Treffern bisher ausschließlich als Torschütze glänzte, erwies sich Kevin Shevyrin neben Duke mit fünf Assists als bester Vorbereiter. Die weiteren Kontingentspieler, Shane Hanna und C.J. Stretch, trugen drei bzw. vier Punkte zum Scoring bei. Blueliner Max Vollmayer war ähnlich wie im Vorjahr mit drei Assists noch etwas zurückhaltend. Auch zwei der U24-Spieler trafen bereits (Bastian Eckl einmal, Marvin Feigl gleich zweimal), Sebastian Cimmerman steuerte eine Vorlage bei.
Sechs Tore gelangen den Starbulls in Überzahl, vier musste man in personeller Unterlegenheit zulassen. Ein Shorthander fiel bisher noch nicht. Die Werte der Special Teams sind mit rund 17 Prozent Überzahl- und 90 Prozent Unterzahl-Effektivität für die frühe Saisonphase durchaus zufriedenstellend.
Eine Prognose für die Saison ist im „Neuland DEL2“ natürlich schwer. Für die Starbulls wäre es natürlich eminent wichtig, wie Regensburg im Vorjahr auf Anhieb zumindest die Pre-Playoffs zu erreichen und so einen sofortigen Wiederabstieg von vornherein auszuschließen.
Noch ein Blick zu den Kontrahenten: Natürlich kann man keine schlüssigen Vergleiche ziehen, denn manche Teams wie Krefeld und Kassel testeten vorwiegend gegen DEL-Klubs, andere (wie auch die Starbulls) hatten auch Oberligisten als Gegner. Sehr stark erwiesen sich in der Vorbereitung vor allem Selb und Regensburg mit jeweils fünf Siegen in sechs Spielen. Auch Kaufbeuren und Weißwasser schnitten mit vier Siegen in sechs Begegnungen ziemlich gut ab. Noch gar nicht recht laufen wollte es bei Krefeld und Ravensburg (nur zwei Siege in sechs bzw. sieben Partien). Dresden, der Auftaktgegner der Starbulls, konnte nur ein einziges von sechs Matches gewinnen. Ein Grund, die Eislöwen zu unterschätzen, sollte das aber nicht sein!